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    Greenpeace enthüllt  434  0 Kommentare Handelsabkommen mit Südamerika gefährdet Verbraucherschutz / EU-Kommission plant Fleischkontrollen für höhere Autoexporte zu lockern

    Hamburg (ots) - Die Europäische Kommission gefährdet mit dem
    geplanten Handelsabkommen zwischen der EU und dem südamerikanischen
    Staatenbund Mercosur europäische Verbraucherschutzstandards beim
    Import von Fleisch. Das zeigen bislang geheime Verhandlungsdokumente,
    die Greenpeace Niederlande veröffentlicht hat. Demnach ist die EU
    bereit, laxere Kontrollen der Lebensmittel und um bis zu 50 Prozent
    höhere Fleischimporte zu akzeptieren, wenn die Mercosur-Staaten
    Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay ihrerseits die Zölle für
    den Export von Autos und Autoteilen aus der EU absenken. Brasilien
    wurde vor wenigen Monaten von einem Gammelfleischskandal erschüttert,
    der längst noch nicht ausgestanden ist. Statt das Prüfsystem zu
    verbessern, um den Export verdorbenen Fleischs zu verhindern, schlägt
    die EU-Kommission laut der nun veröffentlichten Dokumente eine
    zwischenstaatliche Schnellkontrolle vor. "Höhere Autoexporte dürfen
    nicht mit dem Risiko erkauft werden, dass demnächst brasilianisches
    Gammelfleisch in deutschen Kühlregalen liegt", sagt
    Greenpeace-Handelsexperte Jürgen Knirsch. "Die EU-Kommission hat
    nichts aus dem TTIP-Fiasko gelernt. Handelsabkommen müssen
    transparent verhandelt werden, und sie müssen Verbraucher schützen,
    nicht Konzerne." Die Dokumente online: https://trade-leaks.org/.

    Viele Standards für den Schutz der Verbraucher liegen in
    südamerikanischen Staaten niedriger als in der EU. Die Regeln für den
    Einsatz von Antibiotika in der Tierzucht etwa sind in Brasilien weit
    weniger strikt als in Europa. Während andere Wachstumsförderer wie
    die Substanz Ractopamin in der EU und in vielen Ländern verboten
    sind, dürfen Tierzüchter sie in Argentinien und Brasilien einsetzen.
    In Brasilien zeigte vor einigen Monaten ein Skandal um korrupte
    Kontrolleure die Schwächen der dortigen Kontrollen: Damals kam
    verdorbenes Rinderfleisch und gestrecktes Hühnerfleisch in den Handel
    und teilweise auch in den Export. Die Ausweitung der Weideflächen für
    Rinder bedroht zudem schützenswerte Wälder und ist für das Klima
    Gift.

    Mercosur-Abkommen wäre größer als CETA

    Die heute veröffentlichten 171 Seiten umfassen sechs Kapitel des
    Abkommens. Sie zeigen den Verhandlungsstand aus dem Sommer, haben
    sich nach Informationen aus Verhandlungskreisen jedoch seither nicht
    grundlegend verändert. Laut EU-Kommission handelten die EU und die
    Mercosur-Staaten im Jahr 2016 Waren im Wert von mehr als 80
    Milliarden Euro. Damit liegt die wirtschaftliche Bedeutung des
    Mercosur-Abkommens deutlich höher als die des CETA-Abkommens zwischen
    Kanada und der EU. Die Verhandlungen sind weit fortgeschritten und
    sollen noch in diesem Jahr politisch abgeschlossen werden.

    Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Jürgen Knirsch, Tel.
    0171-8780816 oder Pressesprecherin Agneta Melzer, Tel. 01514-1407714.
    Die Dokumente online: https://trade-leaks.org/.

    Internet: www.greenpeace.de, Greenpeace auf Twitter:
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    OTS: Greenpeace e.V.
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