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    Klein und fein: Der Nebenwerte-Index SDAX

    Aktien aus der dritten deutschen Börsenliga bieten häufig interessante Anlagechancen. Allerdings geht es mitunter unruhiger zu als im „Oberhaus“ DAX 30.

     

    Der SDAX repräsentiert als Teil der DAX-Familie die 50 Unternehmen, die auf die Schwergewichte des Leitindex DAX 30 sowie die 50 mittelgroßen Gesellschaften des MDAX folgen. Damit ist der Nebenwerteindex gewissermaßen die dritte deutsche Börsenliga. Maßgeblich für Aufnahme, weiteren Aufstieg oder Wiederabstieg sind, wie in den beiden Top-Ligen DAX 30 und MDAX, zwei Kriterien: die Marktkapitalisierung der sich in Streubesitz befindlichen Aktien und der Börsenumsatz.

    Ähnlich wie auch im MDAX sind im SDAX Industrieunternehmen stark vertreten. Auch Konsumtitel haben ein vergleichsweise hohes Gewicht. Hinzu kommen eine Reihe von Immobilienunternehmen sowie Finanzdienstleister. Nur in geringer Gewichtung sind dagegen Unternehmen aus den Branchen Versorger, Gesundheitswesen und Pharma repräsentiert.

    Als Startzeitpunkt für den SDAX hat die Deutsche Börse wie bei DAX 30 und MDAX nachträglich den 30. Dezember 1987 festgelegt; zu jenem Zeitpunkt auf 1.000 Punkte normiert, notiert der Small-Cap-Index aktuell bei etwas über 12.000 Punkten und damit in ähnlichen Regionen wie auch der DAX 30. Allerdings hat der Nebenwerte-Index dabei in den vergangenen Jahren deutlich aufgeholt. Stärker als der deutsche Leitindex präsentierte sich der SDAX. Insbesondere 2015 und zuletzt 2017, als das Plus mit 24,9 Prozent nahezu doppelt so hoch ausfiel wie beim großen DAX Bruder.

    Dennoch reicht die Wertentwicklung bei weitem nicht an diejenige des MDAX heran. Ein Grund dafür ist jedoch, dass der SDAX für viele Debütanten nur ein Zwischenstopp auf dem Weg in die Top-Ligen ist; Unternehmen mit dynamisch wachsender Marktkapitalisierung können recht zügig in den MDAX aufsteigen. Zuletzt hat etwa das Immobilienunternehmen Grand City Properties nur drei Monate nach Aufnahme in den SDAX den Sprung in den MDAX geschafft. Auch die seit September 2017 im SDAX gelistete Delivery Hero AG könnte angesichts einer Spitzenstellung bei der Marktkapitalisierung schon bald aufsteigen.

    Umgekehrt finden sich im SDAX neben Börsenneulingen regelmäßig auch Absteiger, die gerade nicht hoch in der Anlegergunst stehen. Zuletzt sind der Industriedienstleister Bilfinger und der Garküchenhersteller Rational abgestiegen. Und während sich Rational bislang gemessen an der Marktkapitalisierung auf Platz 2 behauptet – Grund für den Abstieg waren zu geringe Umsätze –, wird Bilfinger derzeit ins Mittelfeld durchgereicht. Es empfiehlt sich daher ein genauer Blick, warum ein Aktientitel im SDAX notiert.

    Das Unternehmen Rational erscheint Anlegern, die auf „Schnäppchenjagd“ sind, insbesondere nach den Verlusten der vergangenen Monate weiterhin attraktiv. Selbst wenn der starke Euro und hohe Zukunftsinvestitionen das Geschäft kurzfristig belasten sollten, überzeugt der Ausrüster von Profiküchen mit einer weiterhin hohen Wachstumsdynamik. Risikofreudige Anleger, die überproportional an möglichen Kurssteigerungen partizipieren möchten, könnten dies bspw. mit einem Endlos-Turbo Long (DGS1ZY) tun. Bei einem Rational-Kurs von aktuell 522 Euro bietet das Papier einen Hebel von 4,58. Die Knock-out-Barriere von 410,6569 Euro liegt gut 21 Prozent unterhalb des aktuellen Kurses. Wie bei allen Hebelprodukten stehen der Chance auf überproportionale Gewinne auch entsprechende Verlustrisiken bis hin zum Totalverlust gegenüber.

    Ebenfalls gute Aussichten bescheinigen die Analysten der DZ BANK dem Motorenhersteller Deutz. Das Marktumfeld für die größten Endmärkte Baumaschinen, Fördertechnik und Agrartechnik in den wichtigsten Regionen dürfte weiterhin positiv bleiben. Per Turbo könnten Anleger auch hier für zusätzliche Beschleunigung sorgen: Einen Hebel von aktuell knapp 5 bei einem Puffer von 20 Prozent bis zum wertlosen Verfall bietet der Endlos-Turbo mit der WKN DGX0GH.

    Defensiver orientierte Anleger können wie bei einer großen Zahl von SDAX-Werten auch auf Discountzertifikate zurückgreifen und so von Seitwärtsphasen und selbst bei mäßigen Verlusten einen Ertrag erwirtschaften. Gerade die aktuelle Phase hoher Volatilität, die zudem bei SDAX Titeln deutlich ausgeprägter ist als bei denen im DAX, sorgt für attraktive Einstiegskonditionen bei strukturierten Produkten, da diese von der Schwankungsfreudigkeit der Titel leben.

    Marcus Landau
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    Marcus Landau, Derivate-Sales-Experte bei der DZ BANK, schreibt zu aktuellen Markt- und Produktthemen. Als Abteilungsdirektor Public Distribution ist er bei der DZ BANK für die Bereiche Vermarktung und Emission von Hebelprodukten und Zertifikaten mitverantwortlich und besitzt rund 15 Jahre Branchenerfahrung. In seinen Kommentaren beleuchtet er regelmäßig verschiedene Märkte und zeigt Handlungsmöglichkeiten für Anleger und Trader auf. Die DZ BANK ist einer der größten Derivate-Emittenten in Deutschland.
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    Verfasst von Marcus Landau
    Klein und fein: Der Nebenwerte-Index SDAX Aktien aus der dritten deutschen Börsenliga bieten häufig interessante Anlagechancen. Allerdings geht es mitunter unruhiger zu als im „Oberhaus“ DAX 30.