Industrieverband BDI
Übergangsfrist bei Brexit 'dringend notwendig'
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die deutsche Industrie hat die bei den Brexit-Verhandlungen vereinbarte Übergangsphase bis Ende 2020 als "dringend notwendig" bezeichnet. BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang sagte am Montag in Berlin, damit könnten fürs Erste Härten in der Produktion und im Außenhandel vermieden werden.
Auch DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben begrüßte, dass nun Klarheit über die Länge der Übergangsphase herrsche. "Die deutschen Unternehmen brauchen dringend Planungssicherheit." Die Probleme, die der Brexit ansonsten verursache, seien dadurch aber bei weitem nicht gelöst.
Lang sagte: "Sollte wie angekündigt bis Oktober ein Austritts- und Übergangsabkommen vereinbart werden können, wäre für Unternehmen dies- und jenseits des Ärmelkanals wertvolle Zeit gewonnen, ihre Geschäftstätigkeit bis 2021 anzupassen." Entscheidend bleibe jedoch eine grundsätzliche Einigung über das zukünftige Verhältnis zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich, die bis Oktober erzielt werden müsse.
Der BDI hatte sich erst in der vergangenen Woche vehement für eine solche Übergangsphase ausgesprochen. Andernfalls würden Unternehmen "Notfallpläne" auslösen. Es drohten etwa Produktionsverlagerungen.
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