Zwei Prozent für fleißige Sparer
Die Zinsen sind in den letzten Monaten am Anleihemarkt geklettert, doch in den Bankfilialen ist für Sparer davon noch nichts zu spüren. Die Kreativität einiger Fondsgesellschaften wird dabei immer interessanter, wenn es um Renditeversprechen geht. Zwei Prozent Rendite hört sich erstmal gut an, jedoch aufgepasst! Sparer sollten lieber vergleichen ehe sie die Katze im Sack kaufen. Alternativ lockt auch der DAX-Discounter DM8NDH mit zwei Prozent Jahresrendite ohne dass man lange im Kleingedruckten lesen muss.
Die Fondsgesellschaft Fidelity wirbt momentan mit einer jährlichen Ausschüttung von zwei Prozent für ein neues Fondsprodukt. Zwei Prozent, das klingt ziemlich gut im Niedrigzinsumfeld und zwei Prozent taugen zudem als Inflationsausgleich allemal. Eigentlich also eine gute Werbung. Denn die Fondsbranche hatte es in den letzten zwanzig Jahren nicht immer leicht. In der Finanzkrise ab dem Jahr 2008 fiel einigen Investoren auf, dass nach Kosten und Managementgebühren fast kein aktiver Aktienfonds übrigblieb, der die passiven ETF-Investments schlagen konnte.
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Geschickte Doppelstrategie
Im Immobilienbereich hatte man Anlegern kurz vor dem Platzen der Immobilienblase offene Fonds angedreht, die schneller geschlossen waren als mancher seinen Depotauszug prüfte. Clever agierte die Fondsbranche danach in einer Art geschenkten Doppelstrategie. Die eigenen Fehler und Missstände thematisierte man nicht weiter. Auf der anderen Seite tobte die Medienlandschaft sich an Lehman-Papieren aus und nahm die wesentlich kleinere Zertifikatebranche aufs Korn. Dass viele Lehman-Anleger Jahre später sehr üppig entschädigt wurden fiel unter den Tisch, da die Sau längst durchs Dorf getrieben war.
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Nun also mit dem Rückenwind der letzten Jahre basteln sich die Fondsgesellschaften in einem ziemlich heiß gelaufenen Aktienmarkt die neuen Wunderpapiere. Anleger hätten gerne Zinsen – da liefert man genau das. Muss bloss etwas anders klingen. Im Beispiel Fidelity muss man ins Kleingedruckte schauen. Dort erkennen Anleger dann, dass die Ausschüttung primär werblichen Zweck erfüllt und dazu ziemlich dreist erkauft ist.
Auf das Kleingedruckte achten
„Eine stabile Ausschüttung von 2 Prozent nach Kosten, vor Steuern, wird ggf. durch Rückgriffe auf das Fondskapital bedient. Dies kann unter Umständen zu einem geringeren Fondsvermögen zum Laufzeitende führen. Bei Rückgabe der Fondsanteile vor Laufzeitende wird eine Rücknahmegebühr erhoben.“ Mit anderen Worten – es ist gut möglich, dass der Fonds zwei Prozent jährlich entnimmt, die am Ende das Gesamtinvestment ins Minus drücken. Zwei Prozent pro Jahr werden einfach entnommen. Eine derart dreiste Augenwischerei ist fast bewundernswert. Da lobt man sich die Transparenz der gescholtenen Zertifikatebranche.
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Dort steht alles auf einer DIN-A-4-Seite. Bei einem Discountzertifikat mit WKN DM8NDH gibt es zwei Prozent Rendite pro Jahr. Bedingung – der DAX notiert Ende September 2020 oberhalb von 9.800 Punkten. Darunter fallen Verluste an. Beim Discountpapier auf den EuroStoxx mit gut 2 Prozent Seitwärtsrendite ist der Puffer mit 30 Prozent sogar noch höher – WKN DS08K4. Am Laufzeitende muss der EuroStoxx50 oberhalb von 2.500 Punkten liegen. Darunter fallen Verluste an. So weiß hier jeder, der zwei Prozent Rendite sucht, worauf er sich einlässt. Ohne Konjunktive.