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    Börsen-Zeitung  473  0 Kommentare Schwierige Kapitalsuche / Kommentar zur Lage der Nord/LB von Carsten Steevens

    Frankfurt (ots) - Nach dem Rekordverlust 2016 von 2 Mrd. Euro ist
    die Nord/LB im vergangenen Jahr dank einer um rund 2 Mrd. Euro
    gesunkenen Risikovorsorge wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt.
    Selbstgesteckte Ziele, auch die Kapitalquoten aus eigener Kraft zu
    verbessern, das Schiffsfinanzierungsportfolio zu reduzieren und mit
    der Integration der 2016 in Not geratenen, vollständig übernommenen
    Bremer Landesbank einen ersten Schritt in der Neuaufstellung des
    Konzerns zu schaffen, hat die Landesbank erreicht. Ein
    Sanierungsfall ist die Nord/LB nicht. Doch die steigenden
    Kapitalanforderungen der Aufsicht und Ratingagenturen erfordern eine
    Stärkung der vergleichsweise dünnen Kapitaldecke. Dabei spielt
    Niedersachsen als Hauptträger die zentrale Rolle.

    Unter den Landesbanken liegen die Hannoveraner mit einer
    Kernkapitalquote von gut 12 % weiterhin am Ende. LBBW, BayernLB und
    Helaba kamen Ende 2017 auf ein Niveau über 15 %. Der Druck, die
    Kapitalausstattung und die Ertragsbasis der Nord/LB mit einer
    Neuaufstellung im Zuge des Zusammenschlusses mit der Bremer
    Landesbank zu stärken, hat zugenommen. Moody's hat vor dem
    Hintergrund der nicht ausgestandenen Schiffskrise die Bonitätsnoten
    2017 herabgestuft, der Ausblick ist negativ.

    Mit der Antwort auf die Frage, wie die Nord/LB den steigenden
    Anforderungen der Bankenaufsicht und der Ratingagenturen begegnen
    will, werden sich die Träger nicht mehr lange Zeit lassen können.
    Dabei zeichnet sich ab, dass nicht alle Eigentümer eine
    milliardenschwere Kapitalzufuhr mittragen werden. Die Sparkassen in
    Niedersachsen werden als zweitgrößter Träger ihren Anteil von gut 26
    % verwässern lassen, wenn sie die mit der Beteiligung verbundenen
    Risiken reduzieren wollen. Hinzu kommt, dass bei der Prüfung der in
    Frage kommenden Optionen eine Lösung gefunden muss, die marktkonform
    ist und kein EU-Beihilfeverfahren auslöst. Andernfalls müsste die
    Nord/LB mit strengen Auflagen rechnen.

    Dass Finanzinvestoren Eigentümer einer Landesbank werden können,
    zeigt der unlängst vereinbarte Verkauf der ebenfalls von der
    Schiffskrise gebeutelten HSH Nordbank. Doch ist die Ausgangslage bei
    der Nord/LB als Konzernmutter der Braunschweigischen Landessparkasse
    komplizierter. Es stellt sich bei einer Beteiligung von
    Finanzinvestoren auch die Frage nach einem Verbleib der Nord/LB im
    Haftungsverbund der Sparkassengruppe. Denkverbote gibt es für
    Niedersachsen erklärtermaßen nicht. Das leuchtet ein: Einfach ist
    die Suche nach der Kapitalzufuhr für die Nord/LB nicht.

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