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    Pressemeldung  925  0 Kommentare Franklin Templeton: Die Schwellenländer unter dem Einfluss der entwickelten Länder?

    Die weltweiten Aktienmärkte wurden im ersten Quartal 2018 von Volatilität heimgesucht – die Schwellenländer waren hiergegen nicht immun.

    Nordkorea-Konflikt, Strafzölle, Datenskandal und Zinswende – diese vier Themen haben in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres nicht nur die Politik, die Medien und zahlreiche Menschen beschäftigt, sondern auch zu einem gewissen Teil die Finanzmärkte.

    Obwohl die meisten dieser Punkte ihren Ursprung in den entwickelten Ländern haben, waren die Auswirkungen auch an den Börsen in den Emerging Markets zu spüren – vor allem die im Januar erzielten Kursgewinne wurden dadurch größtenteils wieder abgegeben. In ihrer Gesamtheit beendeten die Schwellenländer das Quartal jedoch im positiven Bereich und entwickelten sich besser als ihre Peers in den Industrieländern. In US-Dollar verzeichnete der MSCI Emerging Markets Index im Dreimonatszeitraum eine Rendite von 1,5 %, während der MSCI World Index um 1,2 % nachgab. Starke Kapitalzuflüsse zu dieser Anlageklasse, höhere Ölpreise und eine starke Berichtssaison für die Unternehmensergebnisse verliehen den Aktien der Schwellenländer Auftrieb.

    Im Folgenden gehen wir näher auf die oben genannten Themen ein, analysieren die Lage und geben eine Einschätzung darüber ab, mit welchen Auswirkungen im Schwellenländeruniversum möglicherweise zu rechnen ist.


    Nordkorea-Konflikt 

    Vor wenigen Monaten spitzte sich der Konflikt zwischen Nordkorea und den USA dramatisch zu. Die Wahrscheinlichkeit für einen Krieg zwischen den beiden Nationen stieg deutlich an. Doch inzwischen hat sich die Lage wieder entspannt.

    Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un besuchte Ende März China und traf mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zusammen. Kims Engagement zur Denuklearisierung weist in die richtige Richtung. Zwar ist es noch zu früh für Schlussfolgerungen, doch das geopolitische Risiko in der Region hat sich in letzter Zeit verringert. Konkrete Schritte könnten für die koreanische Halbinsel zuversichtlich stimmen und zu einer gesteigerten Wirtschaftstätigkeit zwischen Süd- und Nordkorea führen, wovon südkoreanische Unternehmen profitieren könnten. Die Einigung über ein geändertes Handelsabkommen zwischen Süd­korea und den Vereinigten Staaten trug ebenfalls dazu bei, dass handelsbezogene Befürchtungen nachließen. Südkorea besitzt einen starken Exportsektor, der eine Vielzahl von Produkten – wie Schiffsbau, Bauwesen, Fahrzeugbau, Unterhaltungselektronik und Hochtechnologie – umfasst und über weltweit wettbewerbsfähige Kompetenz in vielen Bereichen verfügt. Eine anspruchsvolle Binnenkonsumwirtschaft zusammen mit der zunehmenden Durchdringung anderer asiatischer Märkte mit südkoreanischen Marken bietet ebenfalls gute Perspektiven für südkoreanische Unternehmen.


    Strafzölle 

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    Seit Mitte März erheben die USA Strafzölle auf Stahl und Aluminium. Als Antwort darauf belegt China 128 US-Produkte, unter anderem Wein, Schweinefleisch und Früchte, mit Zöllen zwischen 15 und 25 %. Schnell machte sich die Sorge vor einem Handelskrieg breit und verunsicherte die Finanzmärkte.

    Die Vereinigten Staaten sind ein bedeutender Nettoimporteur von Waren, und allein auf China entfallen fast 60 % des USA-Handelsdefizits. Daher könnten die von der US-Regierung eingeleiteten protektionistischen Maßnahmen möglicherweise Auswirkungen auf die chinesischen Exporte in die USA haben. Trotz Gegenmaßnahmen Chinas erwarten wir keinen offenen Handelskrieg. China richtet seine Wirtschaft strukturell neu aus und verringert ebenfalls aktiv seine Abhängigkeit von den USA als wichtigstes Exportziel. Derzeit entfallen weniger als 5 % des chinesischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf Exporte in die USA, mit sinkender Tendenz, was deutlich weniger als bei den anderen Handelspartnern der USA ist. Wir sind der Meinung, dass die Störungen im Außenhandel China lediglich kurzfristig beeinträchtigen und dazu beitragen werden, Chinas Bemühungen um eine Aufrüstung seiner Wirtschaft mit zusätzlichen Investitionen in den Dienstleistungssektor und in Sektoren mit höherer Wertschöpfung zu beschleunigen.


    Datenskandal 

    Im vergangenen Quartal erlebte der Sektor Informationstechnologie eine erhöhte Volatilität. Zunehmende aufsichtsrechtliche Kontrollen, Befürchtungen hinsichtlich der Datenschutzpraktiken in Social-Media-Unternehmen und handelsbezogene Bedenken lieferten den Anlegern Gründe zur Realisierung von Kursgewinnen.

    Langfristig betrachtet sind wir jedoch der Meinung, dass die Fundamentaldaten im Allgemeinen solide bleiben. Der IT-Sektor in den Schwellenländern verhilft uns nach wie vor zu zahlreichen interessanten Chancen, von Hardware über Software bis hin zu verschiedenen Formen von E-Commerce und Unterhaltung. Entscheidend ist, die Nachhaltigkeit der Unternehmensgewinne und -bewertungen relativ zur eigenen Historie als auch zu Peers zu bewerten. Wir behalten auch Pläne zur Einführung von China Depositary Receipts (CDR) für börsennotierte Offshore-Unternehmen im Blick, da dies in den USA und in Hongkong notierten chinesischen IT-Unternehmen positive Impulse geben könnte.


    Zinswende 

    In den USA setzt sich die restriktiver werdende Geldpolitik der US-Notenbank fort. Im März erhöhte der neue Fed-Chef Jerome Powell erneut den Leitzins um 0,25 % auf die aktuelle Spanne von 1,5 bis 1,75 %. Investoren fürchten nun im Laufe des Jahres weitere Zinserhöhungen, was die Aktienkurse belasten könnte.

    Neben weiteren Zinserhöhungen gibt es unserer Ansicht nach allerdings noch größere bzw. problematischere Themen. Aufgrund des steigenden Angebots und der sinkenden Nachfrage nach US-Staatsanleihen erwarten wir in den nächsten eineinhalb bis zwei Jahren einen Ausverkauf bei US-Treasuries. Dies hätte zur Folge, dass die Renditen deutlich ansteigen würden. Aus diesem Grund sind wir US-Staatsanleihen short. Ferner wetten wir auch gegen Euro und Yen. In den Schwellenländern setzen wir verstärkt auf Mexiko, Argentinien, Brasilien, Indien und Indonesien – und hier vor allem auf Investments in Lokalwährung. Entweder ist wie in Indien und Indonesien die Volkswirtschaft größtenteils inlandsgetrieben, so dass diese Länder weniger anfällig für externe Risiken sind, oder die Renditen sind so hoch, dass ein ausreichender Sicherheitspuffer besteht, wenn die entsprechenden Anleihen mit den US-Treasuries an Wert verlieren.


    Fazit

    Obwohl die untersuchten Themen auch an den Finanzmärkten der Emerging Markets nicht spurlos vorübergehen, sehen wir nach wie vor starken Rückenwind für Aktien und Anleihen aus Schwellenländern. Allerdings dürfen wir die möglichen künftigen Herausforderungen nicht aus den Augen verlieren.





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    Verfasst von Asset Standard
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