EEG ändert Handlung in neuem Film "The Moment"

Nottingham (pte001/29.05.2018/06:00) - Richard Ramchurn von der University of Nottingham http://nottingham.ac.uk hat den Film "The Moment" entwickelt, der vom Gehirn des Zuschauers mittels Elektroenzephalogramm (EEG) "gesteuert" wird und sich entsprechend verändert - je nachdem, wie der Betrachter sich gerade fühlt. Am 7. Juni soll der Film erstmals gezeigt werden.

Gehirnsteuerung nutzen

Ein EEG ist eine Aufzeichnung der Gehirnaktivität. Während des Films tragen die Zuschauer kleine Sensoren, die an der Kopfhaut befestigt sind, um die elektrischen Signale aufzunehmen, die entstehen, wenn sich Gehirnzellen gegenseitig Nachrichten senden. Wenn Menschen den Film sehen, ändern kleine Aufmerksamkeitssprünge die Signale und lösen somit auch eine Veränderung in der Geschichte aus. "The Moment ist ein interaktiver Film, der über Daten eines EEG-Headsets gesteuert wird, der unbewusste Reaktionen aufnimmt und den Erzählstrang als Antwort verändert", so Ramchurn.

Die grundlegende Geschichte basiert auf zwei Hauptfiguren, die Zuflucht vor einer Gesellschaft suchen, in der Gehirnsteuerungstechnologie zum Einsatz kommt. The Moment kann aufgrund der technischen Finesse jedoch noch nicht in Kinos ausgestrahlt werden. Deshalb tourt Ramchurn in einer Art Wohnwagen, der in ein mobiles Kino umgewandelt wurde, derzeit durch Großbritannien. Dort kann sowohl EEG als auch das Abspielen des Filmes stattfinden.

Einen Mehrwert schaffen

Der Film verläuft jedes Mal anders, wenn er angeschaut wird, da sich das Medium an die Aufmerksamkeitsniveaus des Betrachters anpasst. Kennt jemand schon den Handlungsstrang, fällt seine Aufmerksamkeit. Erkennt das System diesen Rückgang der Aufmerksamkeit, wird zu einem anderen Erzählfaden gewechselt. Für jede Szene gibt es sechs Kombinationsmöglichkeiten.

"Die Absicht dahinter ist, zu untersuchen, wie Menschen auf den Trend der Echtzeitpersonalisierung und die Vielzahl von möglichen Rekombinationen reagieren. Der Film wird es uns ermöglichen, Interaktionen mit einem System zu untersuchen, das passive Interaktivität ermöglicht und wie dies genutzt werden kann, um erzählerische Arbeit zu leisten, Mehrwert zu schaffen und mehrere Betrachtungsweisen zu fördern", verdeutlicht Ramchurn.

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