Oxfam-Aktion

G7-Staaten müssen mehr für Frauen tun

QUÉBEC (dpa-AFX) - Die Entwicklungsorganisation Oxfam hat die reichen Industrienationen (G7) aufgefordert, die wirtschaftliche Benachteiligung von Frauen abzubauen. Kurz vor dem G7-Gipfel im kanadischen La Malbaie machte Oxfam am Donnerstag in Québec mit einer Aktion darauf aufmerksam, dass Frauen mit ihrer unbezahlten Pflege- und Familienarbeit jährlich geschätzte zehn Billionen US-Dollar (8,5 Billionen Euro) zur globalen Wirtschaftsleistung beitrügen.

Die Staats- und Regierungschefs wurden mit übergroßen Köpfen dargestellt, wie sie Hausarbeit verrichten. Für den neuen italienischen Regierungschef Giuseppe Conte, dessen Regierung erst kurz vorher im Parlament bestätigt worden war, war kein Kopf rechtzeitig fertig geworden, so dass eine Figur nur von hinten gezeigt wurde, wie sie ein Baby in einer Tragetasche auf den Rücken geschnallt hatte.

"Frauen funktionieren für die Wirtschaft - aber die Wirtschaft funktioniert nicht für die Frauen", sagte Oxfam-Sprecher Jörn Kalinski. "Sie nähen unsere Kleidung, bauen unsere Nahrung an und ziehen unsere Kinder auf, aber vielerorts haben sie keinen gleichberechtigten Zugang zu Land, Eigentum und anderen Mitteln, um Einkommen und Vermögen zu erwirtschaften." Die wirtschaftliche Ungleichheit treffe Frauen besonders hart.

Oxfam forderte mehr Investitionen in soziale Grunddienste wie Bildung und Gesundheitsversorgung, eine gerechtere Verteilung der unbezahlten Pflege- und Familienarbeit sowie eine geschlechtergerechte Ausrichtung der Entwicklungspolitik./lw/DP/tos