checkAd

     684  0 Kommentare Reverse Bonuszertifikate – Absichern mit Köpfchen - Seite 3

    Neben dem Bonuslevel und der Barriere besitzen Reverse-Bonus-Zertifikate also eine dritte Stellschraube: den Reverselevel. Anfangs wurden Reverse-Bonus-Zertifikate meist mit einem Reverselevel emittiert, der doppelt so hoch lag wie der Kurs des Basiswerts bei Emission. Inzwischen kamen verstärkt Reverse-Bonus- Zertifikate auf den Markt, bei denen der Reverselevel tiefer liegt, beispielsweise bei 175% des anfänglichen Basiswertkurses.

    Hierdurch erhhält das Reverse-Bonus-Zertifikat einen veränderten, etwas offensiveren Charakter. Wie bereits beschrieben, besteht ein Reverse-Bonus-Zertifikat aus einer Put-Option und einen Up-and-out-Call. Während der Up-and-out-Call den inversen Bonusmechanismus ermöglicht, sorgt der Put für die positive Partizipation an fallenden Kursen des Basiswerts. Ein Reverselevel von 200% würde dabei zum Laufzeitende eine ungehebelte Partizipation an negativen Notierungen ermöglichen.

    Nehmen wir an, die Kompass-Aktie notiert bei 100 Euro. Dann würde der Put einen Basispreis von 200 Euro haben. Fällt die Aktie auf 90 Euro, steigt der innere Wert des Puts von 100 auf 110 Euro. Ein Minus von 10% in der Aktie sorgt also für einen um 10% höheren Rückzahlungswert beim Put.

    Würde der Reverselevel, also der Basispreis des Puts, bei 170 Euro liegen, verschiebt sich diese Konstellation. Ein Kursverlust der Aktie von 100 auf 90 Euro würde den inneren Wert des Puts von 70 auf 80 Euro erhöhen – ein Anstieg von 14,3%. Ein Absenken des Reverselevels führt also zum  Laufzeitende zu einer Art Hebel beim Reverse-Bonus-Zertifikat.

    Genau wie klassische Bonus-Zertifikate werden auch Reverse-Bonus-Zertifikate meistens mit einem Aufgeld gehandelt. Allerdings handelt es sich hier nicht um ein Aufgeld gegenüber dem Basiswertkurs, sondern gegenüber dem inneren Wert des Puts. Es sei aber schon einmal darauf hingewiesen, dass es sich dabei nicht um eine „Marge“ für den Emittenten handelt, sondern dass das Aufgeld dadurch entsteht, dass z.B. der Bonusbetrag und damit die Rendite so hoch ist, dass das Zertifikat ökonomisch nicht zum inneren Wert des Puts emittiert werden kann.

    Quelle: Goldman Sachs, eigene Recherche

    Seite 3 von 3



    Daniel Saurenz
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
    Mehr anzeigen
    Verfasst von Daniel Saurenz
    Reverse Bonuszertifikate – Absichern mit Köpfchen - Seite 3 Aktuell befinden wir uns in einer Phase, in der der Markt sehr teuer ist und der Markt für uns nach oben begrenzt scheint. Neben Put-Optionsscheinen bieten Reverse-Bonus-Zertifikate eine attraktive Möglichkeit sich gegen fallende Kurse …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer