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     3084  0 Kommentare Sehr wackelig

    Der gestrige Tag lieferte anfänglich konstruktive Impulse. Aber insbesondere nach 21 Uhr unserer Zeit setzten sich in den USA die Verkäufer durch. Angesichts der Tatsache, dass der S&P 500 charttechnisch in der Luft hängt, ist Vorsicht geboten. Er testet sehr intensiv die untere Grenze einer Formation, die für jeden Geschmack etwas bietet. Statischer Support liegt erst bei rund 1060, bis dahin sind es noch rund 3 Prozent. Andere Indices krallten sich gestern weiterhin in einigermaßen belastbaren Supportzonen fest. Aber wenn der marktbreite S&P 500 nicht hält, bewegen sich diese mit Hebelwirkung.

    Der TRIN-Index zeigte in den vergangenen Tagen insgesamt drei Rallyeversuche im Abstand von jeweils sechs Tagen. Zwei wurden bereits abgewürgt und führten zum weiteren Rutschen der Kurse, beim dritten steht das Ergebnis noch nicht endgültig fest. Für sich betrachtet ist das Niveau des Index nicht extrem aufregend. Was zur Vorsicht mahnt, ist das Muster der vergangenen 14 Tage, das in dieser Form selten ist. Auch die Entwicklung der Renditedifferenz am langen Ende zeigt eine Wende vom Typ „gewollt, aber nicht gekonnt“. Eine schnelle Umkehrbewegung hier signalisiert häufig kurzfristige Kursgewinne bei Aktien. Diese ist auf halbem Wege stecken geblieben, was negativ zu interpretieren ist.

    Was den VIX angeht, so lässt sich aus seinem Wochenchart Hoffnung saugen. Ein Harami Cross legt eine Wende nach unten nahe. Ziel ist in diesem Fall wieder die „magische“ Marke von 18. Viele andere Indikatoren jedoch weisen zwar in der kurzfristigen Sicht deutliche Merkmale von Überverkauftheit auf, nicht aber in der Wochensicht. Auch das zeigt, dass durchaus noch Abwärtspotenzial besteht.

    Die TimePattern geben in den Aktien-bezogenen Indices reihenweise Kaufsignale. Sie halten auch an den gestern benannten Kurszielen fest. Die Kaufsignale sind jedoch allesamt intern nicht bestätigt. Dazu wäre nötig, dass sich Trendphasen etablieren. Diese Voraussetzung ist zur Zeit (noch) nicht gegeben.

    Unter „normalen“ Umständen würde man die Wahrscheinlichkeit einer unmittelbar bevorstehenden technischen Gegenbewegung nach oben als sehr hoch einschätzen. Schließlich steht auch noch das Quartalsende bevor, wo viele Marktteilnehmer zum Window-Dressing neigen. Aber die aktuelle Situation ist wird extrem von Faktoren außerhalb der Börse dominiert. „Politische“ Börsen, oder wie man das auch immer nennen will, sind schwer kalkulierbar. Insbesondere dann, wenn die Börsen schon vor dem 11. März angeschlagen waren. Nach den Ereignissen im Nahen Osten vom Wochenende will weiter kein Klima der Entspannung aufkommen.

    Heute Nachmittag werden in den USA die Auftragseingänge bei den dauerhaften Wirtschaftsgütern und die Zahl der Verkäufe neuer Häuser bekannt gegeben. Beobachter rechnen damit, dass die Auftragslage bei den „langlebigen“ nach einem Minus von 2,3 Prozent im Januar und plus 1,7 Prozent im Dezember im Februar um 2 Prozent gestiegen ist. Die Segmente Computer, Elektronik und elektronische Ausrüstung sollen nach den Schätzungen deutliche Zuwächse ausweisen. Bei den Häusern wird mit einer nahezu unveränderten Zahl von 1,1 Millionen gerechnet.




    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Sehr wackelig Der gestrige Tag lieferte anfänglich konstruktive Impulse. Aber insbesondere nach 21 Uhr unserer Zeit setzten sich in den USA die Verkäufer durch. Angesichts der Tatsache, dass der S&P 500 charttechnisch in der Luft hängt, ist Vorsicht geboten. …