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    ROUNDUP/BDI-Vize  463  0 Kommentare Deutsche Brücken trotz Sanierungsbedarf sicher

    SCHROBENHAUSEN (dpa-AFX) - Nach dem Einsturz einer Autobahnbrücke in Genua mit über 40 Toten rückt auch in Deutschland der Zustand der Brücken in den Blickpunkt. "In den letzten 20 Jahren haben wir nicht nur viel zu wenige Wohnungen gebaut, sondern auch deutlich zu wenig an deutschen Brücken gearbeitet", sagte BDI-Vize Thomas Bauer der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Dienstag.

    Es gebe einen enormen Rückstau an Erneuerungs- und Sanierungsbedarf. Dieser müsse dringend behoben werden. Zum Glück habe der Staat im Moment mehr finanzielle Mittel für Straßen und Brücken. Der BDI-Vize leitet auch das Tiefbau-Unternehmen Bauer.

    Nach jüngsten Zahlen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) gibt es hierzulande fast 40 000 Brücken an Bundesfernstraßen - das heißt Autobahnbrücken und Brücken an Bundesstraßen mit Ortsdurchfahrten. Nach Angaben der Behörde ist der Zustand der Brückenflächen zwar bei über 12 Prozent "sehr gut" oder "gut" und bei etwa 75 Prozent "befriedigend" oder "ausreichend".

    Allerdings haben etwa elf Prozent aller Brücken einen "nicht ausreichenden" Zustand, bei knapp zwei Prozent ist dieser gar "ungenügend". Das bedeutet, dass etwas mehr als 5000 Brücken in Deutschland in marodem oder sehr schlechtem Zustand sind.

    Insgesamt gibt Bauer bei den Brücken hierzulande aber Entwarnung. "Die deutschen Brücken sind sicher." Und wenn eine von vielen 10 000 Brücken in Italien einstürze, bedeute dies nicht, dass Brücken unsicher seien. Die Brücken seien mit ausreichend technischer Sicherheit gebaut, was in Deutschland auch überwacht werde. "Man soll da keine Panik machen", fügte er hinzu.

    Bei vielen Brücken reicht laut Bauer eine Sanierung nicht mehr aus, sondern sie müssten durch neue ersetzt werden. Denn viele Brücken seien bereits Jahrzehnte alt und für ein geringeres Verkehrsaufkommen gebaut worden. "Der heutige Verkehr benötigt eine andere Brücke, die einfach mehr aushält", erläuterte Bauer. So habe sich beispielsweise die Verkehrsbelastung seit dem Bau der Rheinbrücke in Leverkusen nach dem Zweiten Weltkrieg in etwa verzehnfacht.

    "Egal in welchem Zustand die Brücken sind, man muss sie permanent warten und pflegen", sagte Bauer. "Es ist wie ein Haus, das man anstreichen muss. Bei Brücken gibt es eine Reihe von Elementen, die gefährdet sind." So beginne der Stahl, der sich in einer Brücke befindet, zu korrodieren, sobald Salzwasser in die Brücke eindringe. Dies passiere irgendwann immer, denn Beton sei nie ganz dicht.

    Um Brückensanierungen und Ausgaben für den Straßenbau zu finanzieren, hält Bauer, der auch CSU-Mitglied ist, eine Pkw-Maut für unabdingbar. "Die Bauwirtschaft steht voll hinter den Maut-Plänen", betonte er. Dies sei die einzige Möglichkeit, die Straße aus der permanenten Haushaltsdebatte herauszubekommen.

    Mit der neu hinzukommenden Pkw-Maut sei dann auch der Haushalt für den Straßenbau abgedeckt. In einer Wahlperiode soll die Maut, die ausländische Autofahrer zahlen, etwa zwei Milliarden Euro einbringen. "Mit dem Geld kann man 200 Umgehungsstraßen bauen", fügte er hinzu./mne/elm/jha/

    --- Michaela Nehren-Essing, dpa-AFX ---




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