Jetter AG - JetWeb vor Durchbruch?
Die IAONA, eine Industrieorganisation zur Etablierung offener Netzwerkarchitekturen in der industriellen Steuerungstechnik, plant den Zusammenschluss mit der IDA.
Hinter diesem Kürzel verbirgt sich ein von Jetter ins Leben gerufener Zusammenschluss, der die Entwicklung und Verbreitung der JetWeb-Architektur zum Ziel hat. JetWeb macht sich bewährte
IT-Konzepte zunutze und schlägt Ethernet als eine Art einheitlichen Feldbus vor, mit dem die zu einer Steuerung gehörenden Geräte vernetzt und in das übergeordnete Unternehmensnetzwerk eingebunden
werden.
IAONA hat das IDA-Konzept untersucht und kommt zu dem Schluss, dass es das einzige auf offener Mainstream-Technologie beruhende Konzept ist, das verteilte Intelligenz im Steuerungsbereich
vollständig unterstützt, dabei Echtzeit-Fähigkeit bietet, die Sicherheitsanforderungen für die direkte Kommunikation zwischen Sensor und Aktor erfüllt und wirklich offen ist.
Nach Auffassung der IAONA sei JetWeb damit mehr als ein weiterer Feldbus. Es könnte das Zeug haben, mit der Vergangenheit aufzuräumen, in der eine Vielzahl unterschiedlicher Feldbusse zu
zahlreichen Insellösungen, aber keiner durchgängigen Kommunikation geführt hätten.
Nun wollen beide Organisationen an ihre Vereinigung gehen. Dies könnnte ein entscheidender Schritt bei der Verbreitung der JetWeb-Technologie sein.
Vor einiger Zeit hatte sich bereits Endress+Hauser, ein wichtiger Player im industriellen Steuerungsbereich, positiv zum Einsatz des Ethernet in der Steuerung geäußert.
Auf der anderen Seite versuchen prominente Feldbus-Organisationen, offenbar aufgeschreckt durch die wachsende Akzeptanz des Ethernet im Steuerungsbereich, sich offener zu präsentieren und
Brückenlösungen anzubieten. Inwieweit solche Brücken am Ende doch nur schmale Stege sind, bleibt abzuwarten.
Die Jetter-Aktie notiert aktuell bei 41 Euro. Nachdem es im Frühsommer schließlich nicht mehr gelang, das Papier über 60 Euro zu halten, stürzte es auf 40 ab. Hier scheint es eine Stabilisierung zu
versuchen. Ob dies gelingt, ist charttechnisch fraglich. Statische Unterstützungen sind erst wieder bei 33/34 zu finden. GD30 stark fallend bei 45 Euro. RSI und Stochastik am überverkauften
Bereich. MACD wechselt zart in Kaufmodus. Abwärtstrendlinie bei 46,50 Euro.