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     4400  1 Kommentar Das Oktoberfest: Volksfest und Wirtschaftsfaktor

    „O'zapft is!“ – mit diesem Schlachtruf beginnt jedes Jahr im Herbst das Oktoberfest. Für die hiesigen Brauereien ist das größte Volksfest der Welt ein Millionengeschäft. Können auch Anleger von Münchens „fünfter Jahreszeit“ profitieren?

    Jahr für Jahr lockt das Oktoberfest Millionen Menschen aus aller Welt auf die Münchener Theresienwiese. Auf rund eine Milliarde Euro beziffert das Fremdenverkehrsamt dessen Gesamtwirtschaftswert für die Stadt. Berühmt ist das Oktoberfest natürlich auch wegen seiner Biere. Zugelassen sind auf der Wiesn lediglich die sechs Münchener Traditionsbrauereien Augustiner, Hacker-Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu, Paulaner und Spaten. Angesichts des Ausschankverbots für Wettbewerber hat die Festwirtvereinigung eine enorme Marktmacht. Und die zeigt sich an der Bierpreisentwicklung: Kostete eine Maß im Jahr 1971 im Schnitt lediglich 2,70 Deutsche Mark, das sind umgerechnet 1,38 Euro, muss der Besucher in diesem Jahr für den Liter zwischen 10,70 und 11,50 Euro berappen. Selbst unter Berücksichtigung der Inflation ist die Maß damit drei Mal teurer als vor 50 Jahren.

    Wiesn-Bier als Anlagechance?
    Für die Wirte kommt das Oktoberfest einer Lizenz zum Geld drucken gleich. Denn trotz der stolzen Preise ist der Bierkonsum auf der Wiesn in den vergangenen Jahrzehnten tendenziell gestiegen. Wurden im Jahr 1985 lediglich 5,4 Millionen Liter Festbier ausgeschenkt, waren es im vergangenen Jahr 7,5 Millionen Liter. Angesichts der Lukrativität des Geschäfts stellt sich die Frage, ob nicht auch Anleger vom Bierdurst der Wiesn-Besucher profitieren können. Eine Möglichkeit hierzu könnte die Aktie von Anheuser-Busch (AB) Inbev darstellen. Denn zum Portfolio der größten Brauerei der Welt gehören mit Löwenbräu und Spaten auch zwei Oktoberfest-Marken. Allerdings ist ein positiver Wiesn-Effekt bei der Kursentwicklung der Aktie nicht feststellbar. Wie denn auch: Auf rund 508 Millionen Hektoliter (1 HL = 100 Liter) belief sich die Gesamtbierproduktion des belgisch-brasilianischen Konzerns im vergangenen Jahr. Im Angebot hat das Unternehmen so bekannte Marken wie Becks, Budweiser und Corona. Da fallen die geschätzten 25.000 Hektoliter, die Löwenbräu und Spaten auf dem Oktoberfest ausschenken, so gut wie nicht ins Gewicht (Anteil: 0,005 Prozent). Auch unter Berücksichtigung der höheren Wiesn-Preise für den Liter Bier. Und selbst wenn man berücksichtigt, dass die beiden Münchener Brauereien ihr Oktoberfest-Bier für eine gewisse Zeit auch im Einzelhandel vertreiben, ist der Anteil viel zu klein, um die AB InBev-Aktie zu bewegen.

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    Dirk Heß
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    Dirk Heß schreibt regelmäßig zu aktuellen Markt- und Derivate-Themen. Als Co-Head EMEA Public Listed Products Sales & Distribution bei Citigroup Global Markets Europe besitzt er langjährige Expertise in allen Fragen rund um Börse und Investments. In seinem regelmäßigen Kommentar gibt Dirk Heß fundiertes Fachwissen weiter.
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    Verfasst von Dirk Heß
    Das Oktoberfest: Volksfest und Wirtschaftsfaktor „O'zapft is!“ – mit diesem Schlachtruf beginnt jedes Jahr im Herbst das Oktoberfest. Für die hiesigen Brauereien ist das größte Volksfest der Welt ein Millionengeschäft. Können auch Anleger von Münchens „fünfter Jahreszeit“ profitieren?

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