Aktien Europa
Kompromiss-Signale aus Rom lassen die Anleger jubeln
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Versöhnliche Töne im Haushaltsstreit zwischen der Europäischen Union und Italien haben die Börsen der Region beflügelt. Dementsprechend zogen am Montag insbesondere in Mailand die Kurse deutlich an. So schnellte der italienische Leitindex FTSE MIB um rund 3 Prozent nach oben.
Für den EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone ging es um 1,30 Prozent auf 3178,10 Punkte in die Höhe. Der Pariser Cac 40 stieg um 1,35 Prozent auf 5013,59 Punkte. Der Londoner FTSE 100 legte um 1,28 Prozent auf 7041,92 Zähler zu.
Die beiden italienischen Vizepremiers Matteo Salvini und Luigi Di Maio zeigten sich bereit, mit der EU über die Höhe der Neuverschuldung im kommenden Jahr zu verhandeln. Zugleich stellten sie klar, dass sie an der Zielrichtung ihres Staatshaushalts festhalten wollen. Aus Parteikreisen der Lega wurde die Möglichkeit eines geringeren Defizitziels laut.
Das sorgte auch bei italienischen Staatsanleihen für kräftige Kursgewinne. Die Renditen sanken entsprechend deutlich. "Jede Kompromissbereitschaft Italiens ist ein positives Signal", sagte Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Dass Italien überhaupt zu Zugeständnissen beim Haushalt bereit sei, dürfte Anleger freuen.
Italienische Staatsanleihen schlummern in vielen Bankbilanzen, so dass die Aktien italienischer Finanzhäuser zu den größten Gewinnern gehörten. So zogen die Papiere von Bper Banca , Banca Mediolanum , Ubi Banca und Banco Bpm zwischen 6 und 7 Prozent an. Auch europaweit hatten die Branchenwerte mit einem Gewinn von 2,67 Prozent die Nase vorn.
Den ersten Platz im Cac 40 hatten die Anteilsscheine von Saint-Gobain mit einem Plus von rund 5 Prozent inne. Der Baustoffkonzern will sich von seinem deutschen Baufachhandel trennen.
In Madrid gewannen die Aktien von ACS gut 2 Prozent an. Analyst Bosco Ojeda von der Schweizer Bank UBS attestierte dem Baukonzern nach seinen "starken Quartalszahlen" gute Zukunftsaussichten./la/fba