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     504  21 Kommentare Gerry Weber und Esprit planen Filialschließungen

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Im hart umkämpften deutschen Modehandel bahnt sich ein weiteres Ladensterben an. Die angeschlagenen Textilhersteller Gerry Weber und Esprit wollen ihr in den vergangenen Jahren mit hohen Kosten aufgebautes eigenes Ladennetz verkleinern und zahlreiche Stellen abbauen. Dies bekräftigten die Konzernchefs in Interviews des Branchenmagazins "Textilwirtschaft".

    Der neue Gerry-Weber-Chef Johannes Ehling sagte: "Es wird einen signifikanten Stellenabbau geben. (...) Außerdem werden wir etliche eigene unprofitable Läden schließen." Die Modefirma aus der westfälischen Provinz, zu der auch die Marken Taifun, Samoon und Hallhuber gehören, kämpft mit Umsatzeinbrüchen und roten Zahlen. Außerdem drücken hohe Schulden auf die Bilanz. "Wir müssen mit weniger Umsatz mehr Gewinn machen. Und mit weniger Mitarbeitern mehr arbeiten", beschrieb Ehling das Problem.

    Auch der neue Esprit-Chef Anders Kristiansen will den Rotstift ansetzen. "Wir werden in diesem und im nächsten Geschäftsjahr weitere Läden schließen und verkleinern", kündigte er an. Das Unternehmen brauche nicht so viele eigene Marken-Shops, wie es aktuell besitze. Außerdem müssten rund 40 Prozent der Mitarbeiter weltweit, die nicht in den Stores beschäftigt seien, gehen, bekräftigte er frühere Angaben.

    Kristiansen übte harsche Kritik am Zustand von Esprit: "Die Marke hat ihre Energie verloren." Sie stehe "für nichts" und werde rechts und links von der Konkurrenz überholt. Es werde Jahre dauern, bis das Unternehmen wieder Gewinn mache, sagte der Manager. Doch sei genug Geld vorhanden, um den notwendigen Umbau zu finanzieren. Deshalb werde Esprit auch den derzeit zu beobachtenden Ausleseprozess im Markt überstehen. "Es ist kein Platz für uns alle, aber dennoch bin ich überzeugt, Esprit überlebt", sagte Kristiansen./rea/DP/jha





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    Gerry Weber und Esprit planen Filialschließungen Im hart umkämpften deutschen Modehandel bahnt sich ein weiteres Ladensterben an. Die angeschlagenen Textilhersteller Gerry Weber und Esprit wollen ihr in den vergangenen Jahren mit hohen Kosten aufgebautes eigenes Ladennetz verkleinern und …

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    20.10.20 15:29:13
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    20.10.20 15:23:41
    15.10.20
    Kapitalmarkt-Comeback für Gerry Weber
    https://www.finance-magazin.de/finanzierungen/kapitalmarkt/k…
    ...
    Gerry Weber ist bald zurück am Kapitalmarkt: Wie der westfälische Modehändler heute bekanntgab, hat die Bafin den Prospekt zur Zulassung der Gerry-Weber-Aktien gebilligt. Damit können voraussichtlich insgesamt rund 1,25 Millionen neue Aktien ab dem kommenden Montag, dem 19. Oktober, an der Frankfurter Wertpapierbörse sowie im regulierten Markt der Börse Düsseldorf gehandelt werden.

    Es steht nur noch die Zustimmung der Frankfurter Wertpapierbörse aus, die Gerry Weber „in Kürze“ erwartet. Die Baader Bank wurde als Designated Sponsor mandatiert, um nach der Handelsaufnahme den liquiden Handel zu fördern.


    Gerry-Weber-Zulassung umfasst auch mögliche Wandler

    Die Rückkehr an den Kapitalmarkt erfolgt damit rund zehn Monate nachdem das Insolvenzverfahren des Modehändlers beendet wurde. Im Rahmen des Insolvenzplans von Gerry Weber wurde das Aktienkapital im Sommer vergangenen Jahres von 46 Millionen Euro auf rund 8.400 Euro herabgesetzt. Die verbleibenden Aktien gingen damals an die beiden Finanzinvestoren Robus Capital Management und Whitebox Advisors über.

    Im Anschluss daran zeichneten die beiden Investoren im Rahmen einer Kapitalerhöhung neue Gerry-Weber-Aktien. Nur wenig später folgte die zweite Kapitalerhöhung, bei der J. P. Morgan Securities neue Aktien zeichnete. Insgesamt halten Robus und Whitebox derzeit jeweils 42 Prozent der ausstehenden Aktien, J. P. Morgan ist mit 16 Prozent beteiligt – das entspricht rund 1,21 Millionen der Aktien, die nun zum Handel zugelassen werden sollen.

    Hinzu kommen noch weitere 40.000 Aktien aus bedingtem Kapital. Im Rahmen des Insolvenzplans hatten Großgläubiger einem Haircut zugestimmt und ihre Restforderungen in Wandelschuldverschreibungen getauscht. Diese können nach Ablauf des Jahres 2023 in Aktien gewandelt werden. Je nachdem wie viele Gläubiger ihre Schuldverschreibungen in Aktien wandeln, können demnach bis zu weitere 40.000 Aktien zum Handel zugelassen werden.


    Robus und Whitebox könnten Anteile verkaufen

    Ob mit der Zulassung allerdings auch ein reger Handel eintreten wird, ist noch offen. Einzelne Plansponsoren haben „ihre grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, bei entsprechender Marktlage weitere Aktien aus ihrem Bestand über den Kapitalmarkt zu veräußern“, heißt es dazu in der Unternehmensmitteilung. Auf diese Weise würde die Aktionärsbasis der Gesellschaft verbreitert und die Börsenliquidität weiter gesteigert.

    Florian Frank, CFO und CRO von Gerry Weber zeigte sich erfreut angesichts der positiven Nachrichten: „Wir hoffen auf diese Weise, nach Beendigung der Insolvenz und trotz der Coronavirus-Pandemie zu einer Normalisierung unseres Kapitalmarktauftritts zurückkehren zu können“.


    Coronakrise traf auch Gerry Weber

    Mit der Börsenzulassung ist bei Gerry Weber aber noch nicht alles wieder beim Alten. Das Modeunternehmen hatte die Insolvenz gerade hinter sich gelassen, da wurde es schwer von der Coronakrise getroffen: Die Westfalen kündigten an, hunderte Mitarbeiter zu entlassen, und haben für einen Großteil der Beschäftigten Kurzarbeit beantragt. Zudem waren die Westfalen mit Geschäftspartner und Lieferanten in Verhandlungen getreten, um neue Vertragsbedingungen auszuhandeln. Auch Robus und Whitebox hatten zugesagt, die Betriebsmittelinie aufzustocken.

    Im Juni musste wegen der Pandemie der Insolvenzplan nochmal aufgeschnürt werden – ein ungewöhnlicher Schritt. Im Zuge dessen erklärten sich Gläubiger bereit, einen Teil ihrer Forderungen zu stunden und haben dem Modehaus somit mehr Luft für die weitere Restrukturierung verschafft.


    Gerry Weber erwartet Verlust für 2020

    Für Gerry Weber wird der weitere Verlauf der Corona-Pandemie in Deutschland extrem wichtig sein. Bislang muss das Unternehmen an dem Ausblick für das Gesamtjahr nicht rütteln: Den Einfluss der Coronakrise auf die Umsatz- und Ertragsentwicklung hatten die Westfalen bereits in ihrer Prognose berücksichtigt. Die Zahlen für das dritte Quartal 2020 will Gerry Weber am 30. November veröffentlichen.

    Soviel gibt das Unternehmen aber schon bekannt: In den ersten neun Monaten dieses Jahres erwirtschaftete Gerry Weber einen Umsatz zwischen 222 und 232 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen einen Umsatz zwischen 260 und 280 Millionen Euro. Das normalisierte Ebitda (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) soll sich auf einen negativen mittleren zweistelligen Millionenbetrag belaufen.
    Avatar
    23.08.19 13:53:45
    23.8.
    https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/insolvenzplan-eing…
    =>
    Die Gläubiger des insolventen Modekonzerns GERRY WEBER können auf eine Rückzahlung von mindestens knapp einem Drittel ihrer Forderungen hoffen.


    Für einen Teil der Gläubiger sei nach dem beim Amtsgericht Bielefeld eingereichten Insolvenzplan sogar eine Quote von mehr als 50 Prozent möglich, teilte GERRY WEBER am Freitag mit. Wie viel am Ende tatsächlich herauskommt, hängt auch davon ab, was das Unternehmen aus Halle in Westfalen für das zum Verkauf stehende riesige Logistikzentrum "Ravenna Park" und für die restlichen zwölf Prozent an der ehemaligen Tochter Hallhuber bekommt - und wie sich GERRY WEBER in den nächsten Jahren entwickelt.

    Die bisherigen Aktionäre - allen voran die Familien der Firmengründer - gehen aber auf jeden Fall leer aus.

    Insgesamt geht es um Insolvenzforderungen von 261 Millionen Euro. Die Gläubiger und die Aktionäre sollen am 18. September in Bielefeld über den Insolvenzplan abstimmen. "Mit der Annahme der Insolvenzpläne wäre der Durchbruch für eine nachhaltige Sanierung von GERRY WEBER geschafft", erklärte Sachwalter Stefan Meyer, der das Management in der Insolvenz überwacht. Bis Ende des Jahres könne das Unternehmen dann aus dem Insolvenzverfahren entlassen werden.

    Der als Chef-Sanierer eingesetzte Insolvenzexperte Christian Gerloff sprach von einem "innovativen Ansatz" zur Befriedigung der Gläubiger. Sie werden je nach dem Umfang ihrer Forderungen in sechs Gruppen eingeteilt. Wer maximal 2500 Euro angemeldet hat - etwa Mitarbeiter, die Sonderzahlungen reklamiert haben - bekommt zunächst 27 Prozent in bar und später voraussichtlich einen kräftigen Aufschlag. Größere Gläubiger sollen neben einem Barbetrag Anleihen von GERRY WEBER bekommen.

    Wem die GERRY WEBER International AG mehr als eine Drittelmillion schuldet, bekommt zudem Wandelanleihen, die er von 2023 an in Aktien umtauschen kann. Im besten Fall, heißt es in der Mitteilung, könnten sie damit ihr Geld am Ende komplett zurückbekommen.

    Das Unternehmen soll an der Börse gelistet bleiben, die Aktien liegen nach einem Kapitalschnitt zunächst aber ausschließlich bei den Hedgefonds Robus und Whitebox, den neuen Eigentümern von GERRY WEBER.

    Sie stellen zur Befriedigung der Gläubiger bis zu 34 Millionen Euro bereit. Mit weiteren 15 Millionen Euro soll das laufende Geschäft finanziert werden...
    Avatar
    05.08.19 14:39:56
    Zitat von faultcode: GERRY WEBER International AG einigt sich mit von Robus und Whitebox verwalteten Fonds auf Sanierungskonzept über einen Insolvenzplan
    https://www.wallstreet-online.de/nachricht/11604934-dgap-adh…

    --> ~-40%|Tradegate

    =>
    ...
    In Umsetzung dieser Vereinbarung wird den Gläubigern der GERRY WEBER International AG schnellstmöglich ein Insolvenzplan zur Abstimmung vorgelegt werden. Dieser sieht vor, dass Robus und Whitebox einen Betrag in Höhe von bis zu EUR 49,2 Mio. für die nachhaltige finanzielle Sanierung der GERRY WEBER International AG zur Verfügung stellen. Die Gläubiger der GERRY WEBER International AG, die auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten sollen, können sich grundsätzlich zwischen Barabfindung und verschiedenen Finanzinstrumenten zur Wertaufholung entscheiden.
    ...


    Weiterer wesentlicher Bestandteil des den Gläubigern vorzulegenden Insolvenzplans für die GERRY WEBER International AG soll eine Kapitalherabsetzung auf voraussichtlich Null Euro sowie eine anschließende Barkapitalerhöhung sein. Die neuen Aktien sollen in einem ersten Schritt vollständig von Robus und Whitebox gezeichnet werden.

    Ein Teil der Aktien soll zur Bedienung von Wandelanleihen genutzt werden, die den Gläubigern, die für eine solche Wandelanleihe optieren, zur Verfügung gestellt werden. Aufgrund dieser Maßnahmen sollen die bestehenden Aktionäre aus der Gesellschaft ausscheiden.

    ...


    "Aufgrund dieser Maßnahmen sollen die bestehenden Aktionäre aus der Gesellschaft ausscheiden."

    Ich bin nun freiwillig "ausgeschieden" aus der Aktie, nachdem mein Tradeversuch nicht aufging.
    Keine Lust auf Verluste und noch dabei zu sein, wenn die Aktie plötzlich auf 0,01X Euro fällt, sobald es die Herde gecheckt hat. Nein danke.
    Avatar
    16.07.19 16:51:14
    Wunderschöne Vorstellungen. Und die Altaktionäre freuen sich so extrem über einen totalen Wertverlust, dass die vergessen, dagegen Opposition zu machen. Die sind nämlich alle dumm und frech: dumm, weil sie Aktien gekauft haben, und frech, weil sie trotzdem meinen, sie hätten Wertpapiere und kein Altpapier (selbst das gibt es ja nicht mehr).

    Wenn das alles so stimmen würde, ist die Frage, warum die Aktie überhaupt noch mit knapp 15 Cent gehandelt wird. Wer bezahlt Geld für Altpapier? Sind das alles Zocker und Glücksritter? Wohl eher nicht. Warum also wird hier nicht die ganze Wahrheit dargestellt?

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