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    Börsen-Zeitung  421  0 Kommentare Dem Aktionär verpflichtet, Kommentar zu Bayer von Annette Becker

    Frankfurt (ots) - Der Kotau, den Bayer-Chef Werner Baumann zur
    Eröffnung des Kapitalmarkttages machte, war tief, aber auch kurz. Der
    Vorstand sei weder mit der geschäftlichen Entwicklung noch mit jener
    des Aktienkurses in diesem Jahr zufrieden, räumte Baumann ein und
    versprach dafür zu sorgen, dass sich der im Unternehmen steckende
    Wert auch wieder im Aktienkurs niederschlagen werde.

    Das Rezept dafür hatte Bayer schon in der Vorwoche mit einem
    riesigen Effizienzprogramm vorgestellt. Bis 2022 sollen 2,6 Mrd. Euro
    eingespart werden. Es handelt sich um das größte bisher da gewesene
    Effizienzprogramm der Firmengeschichte, pries Baumann die Vorzüge des
    Programms, dem 12.000 Arbeitsplätze zum Opfer fallen werden.

    Die Richtung, die Bayer nach der größten Übernahme der
    Firmengeschichte - mit der auch ein milliardenschweres Rechtsrisiko
    Hand in Hand geht - einzuschlagen gedenkt, ist klar am Shareholder
    Value ausgerichtet. Denn Bayer wirbt nicht nur mit steigenden
    Dividenden, sondern stellt auch die Möglichkeit eines Aktienrückkaufs
    in Aussicht. Das fällt bei Investoren immer auf fruchtbaren Boden,
    wie die Kursreaktion vom Mittwoch belegt.

    Für Bayer wäre das allerdings ein Novum, hatten sich die
    Leverkusener in der Vergangenheit doch stets zugutegehalten,
    überschüssiges Geld investiv und damit sinnvoller einsetzen zu
    können.

    Dass Bayer nach der Übernahme von Monsanto auf einem
    riesigen Schuldenberg sitzt, sollte dank der künftigen Ertragskraft
    kein Problem sein. Denn während der Konzernumsatz in den kommenden
    vier Jahren jährlich um moderate 4 Prozent ausgebaut werden soll,
    wird beim operativen Ergebnis vor Sonderfaktoren ein mehr als doppelt
    so schneller Wachstumskurs unterstellt. Der eigentliche Clou der
    Mittelfristplanung ist jedoch, dass der freie Cash-flow bis 2022 auf
    8 Mrd. Euro anschwellen soll.

    Dass die steigende Dividende womöglich gar nicht verdient wird,
    weil wie in diesem Jahr Goodwillabschreibungen dazwischenkommen,
    Sparprogramme in den nächsten Jahren viel Geld verschlingen oder
    irgendwann auch Rechtsfälle beizulegen sind, wird wie in den
    bereinigten Kennziffern ausgeblendet.

    Keine Frage, die Wachstumspläne sind ambitioniert. Dennoch bleibt
    ein fader Beigeschmack, sind in den für 2022 angegebenen
    Konzernzielen doch die jüngst zum Verkauf gestellten Geschäfte
    enthalten. Immerhin geht es dabei um einen Umsatz von gut 3 Mrd. Euro
    und ein operatives Ergebnis von 0,6 Mrd. Euro.

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