Israel macht Kanada Konkurrenz

Neuer Cannabis-Fonds könnte Branche beflügeln

OurCrowd, ein in Jerusalem ansässiges Crowdfunding-Venture Capital Unternehmen, gab bekannt, dass es gemeinsam mit 7thirty Capital einen neuen globalen Risikokapitalfonds für Cannabis-Technologie im Wert von 30 Millionen US-Dollar auflegen wird.

Der neue Fonds, mit Sitz in Boulder, Colorado, wird sich auf aufstrebende Cannabis-Technologieunternehmen in den Bereichen Medizinaltechnik, Einzelhandel, E-Commerce, Marktplätze, SaaS-Lösungen und die High-Tech-Forschung im Bereich Cannabis konzentrieren. Der Fonds wird in Unternehmen aus Israel, Kanada und den Vereinigten Staaten investieren.

"Das explosive Wachstum des legalen und medizinischen Cannabismarktes ist beeindruckend. Kanada hat Cannabis kürzlich landesweit legalisiert und Israel befindet sich in der Endphase der Legalisierung des Cannabisexports", sagte Jon Medved, der CEO von OurCrowd. Und weiter: "Die ernsthafte medizinische Forschung im Bereich Cannabis boomt. Dieser Markt wird eine beispiellose globale Investitionstätigkeit und Renditen für Cannabis-orientierte Start-ups generieren".

7thirty wird von Micah Tapman geleitet, einem US-amerikanischen Frühphaseninvestor der Cannabistechnologie. Vor der Gründung von 7thirty war Tapman Mitbegründer bei CanopyBoulder, wo er Investitionen in über 90 Cannabisunternehmen leitete. Israel ist ein "anerkannter Führer und Pionier der Cannabistechnologie", sagte Tapman in der Erklärung. Zu den wichtigsten Impulsgebern gehört Raphael Mechoulam, als er 1964 Tetrahydrocannabinol oder THC, den wichtigsten psychoaktiven Bestandteil von Cannabis, entdeckte.

Israelische Unternehmen - die von einem günstigen Klima und der Expertise in der Medizin- und Agrartechnik profitieren - gehören zu den weltweit größten Produzenten von medizinischem Cannabis. Zu Ende Dezember 2018 waren acht Cannabisanbauunternehmen in Israel tätig. OurCrowd hat bereits in israelische Cannabistechnologieunternehmen wie Syqe Medical investiert.

Israel: Cannabis-Export

Es wird erwartet, dass am Sonntag das Kabinett ein Gesetz verabschiedet, damit zukünftig der Export von Medizinalcannabis möglich ist - in Länder in denen medizinisches Cannabis erlaubt ist. "Es wird erwartet, dass die Gesetzesvorlage einen neuen Markt für israelische Produzenten öffnet, was die Investitionen in den Bereichen Landwirtschaft, Forschung und Produktion erhöhen und neue Arbeitsplätze schaffen wird", sagte das Ministerium.

In erster Linie würden damit die Staatseinnahmen um circa 272 Millionen US-Dollar steigen, so die Schätzung der Regierung. Gleichzeitig schreibt das Gesetz den Exporteuren strenge Vorschriften vor und droht mit Gefängnisstrafen und hohen Bußgeldern bei Verstößen. Israel gilt bereits heute als weltweit führend in der Cannabisproduktion und die Legalisierung des Exports wird den Sektor noch weiter stärken.

Es wird erwartet, dass die Exporte Mitte 2019 in Länder auf der ganzen Welt beginnen, darunter Australien, Deutschland, Österreich und Mexiko. 

Hinweis in eigener Sache:

Anleger in Deutschland können bereits in den ersten deutschen Hanf-Fonds investieren, siehe hier. 

Quellen:

Times of Israel

Reuters

Reuters