Wo kommen die Einhörner her?
Heute beleuchte ich einen sehr interessanten Themenbereich, der allerdings nichts mit Fabelwesen aus Märchenerzählungen zu tun hat, sondern mit realwirtschaftlichen Unternehmen. Als „Einhörner“ oder „Unicorns“ bezeichnet man in der Wirtschaft junge Unternehmen (Startups), die bereits auf eine Marktbewertung von mindestens einer Milliarde US-Dollar kommen. 326 nicht börsennotierte Unternehmen werden laut CB Insights aktuell mit einer Milliarde US-Dollar oder mehr bewertet.
156 dieser sogenannten Einhörner (engl. Unicorns) kommen aus den USA. Weitere 92 sind in China beheimatet wie die nachfolgende Statista-Grafik verdeutlicht. Auch hierzulande gibt es mittlerweile neun Unternehmen mit Einhorn-Status. Neu in die Liste aufgenommen wurde zuletzt die Online-Bank N26 (2,7 Milliarden US-Dollar), das Berliner Reise-Start-up Goeuro und der Online-Modehändler About You mit jeweils einer Milliarde US-Dollar Bewertung.
Der Blick auf die Einhörner „Made in Germany“
Derzeit haben neun Unternehmen aus Deutschland Einhorn-Status. Eines davon ist das Finanz-Startup N26, das aktuell mit umgerechnet 2,4 Milliarden Euro bewertet wird. In den kommenden Jahren will die Online-Bank eigenen Angaben zufolge weltweit über 100 Millionen Kunden erreichen. Aktuell sind es mehr als 2,5 Millionen Kunden in 24 Ländern, wie der Blick auf die nachfolgende Statista-Grafik zeigt.
Derzeit muss sich das Unternehmen mit der deutschen Finanzaufsicht (BaFin) auseinandersetzen. Grund sind sich häufende Beschwerden von Kunden und anderen Banken. Für mich ist das ein Evolutionsprozess. Derartige Probleme und Aufgaben – die es allerdings zu lösen gilt – gehören in diesem gravierenden Wandel in der Bankenlandschaft bei jungen und schnell wachsenden Unternehmen eben auch dazu.
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59 Prozent der Deutschen nutzten laut Angaben von Eurostat im vergangenen Jahr Online-Banking. Damit liegt die Begeisterung der Deutschen für Bankgeschäfte im Internet zwar über dem EU-Durchschnitt, ist aber im Vergleich immer noch recht überschaubar.
Spitzenreiter beim E-Banking sind die skandinavischen Länder wie beispielsweise Dänemark mit einer Nutzungsreichweite von 89 Prozent. Ähnlich populär ist Online-Banking in den Niederlanden (89 Prozent), aber auch Briten (74 Prozent) und Franzosen (63 Prozent) scheinen noch deutlich überzeugter als die Deutschen zu sein, wie die nachfolgende Statista-Grafik verdeutlicht.