USA überrascht mit höherem Wachstum
Wenn man die Kursentwicklung des DAX richtig einordnen möchte, sollte man aus fundamentaler Sicht natürlich in erster Linie auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland schauen. Doch mit Blick auf den hohen Exportanteil der deutschen Wirtschaft und der globalisierten Weltwirtschaft muss man logischerweise auch über den Tellerrand blicken.
Wirtschaft der Eurozone startet schwach ins 2. Quartal 2019
Wenn man sich dabei zunächst auf die Eurozone beschränk, findet man leider auch hier kaum Gründe für derart starke Aktienkurse, wie wir sie jüngst gesehen haben. Denn die Wirtschaft der Eurozone schwächelt auch zum Start in das 2. Quartal 2019. Laut den aktuellen Einkaufsmanagerdaten von IHS Markit für den Monat April schrumpfte die Industrie erneut. Und das Wachstum im Dienstleistungssektor schwächte sich ab. Der „IHS Markit Flash Eurozone Composite Index Produktion“ gab gegenüber März um 0,3 Punkte auf 51,3 nach.
Zwar hatte es zuvor zwei Anstiege gegeben, doch nun liegt der aktuelle Wert nur noch minimal über den Tiefs von Dezember und Januar. Passend dazu schrieb ich bereits vor etwas mehr als einem Monat zu den damaligen Einkaufsmanagerdaten für den Monat März, dass die weiteren Aussichten schlecht seien.
Denn der Auftragseingang der Eurozone wies mit dem 6. Rückgang in Folge das höchste Minus seit Dezember 2012 aus und beim Exportneugeschäft schlugen die höchsten Verluste seit August 2012 zu Buche. „Logisch, dass sich dies negativ auf die zukünftige Produktion auswirken wird, die im März bereits zum zweiten Mal in Folge gesunken ist. Nicht ohne Grund blicken die Industrieunternehmen laut IHS Markit momentan so pessimistisch auf die Geschäftsentwicklung der kommenden zwölf Monate wie zuletzt im Dezember 2012“, hieß es in der Börse-Intern vom 22. März. Und der aktuelle erneute Rückgang des Composite-PMI ist nun das Ergebnis dessen.
Lesen Sie auch
Vor diesem Hintergrund ist es also kaum zu erklären, warum die Aktien aus dem DAX oder dem Euro STOXX 50 von ihren Tiefs derart weit ansteigen konnten. Zumal auch jetzt wieder die Detaildaten der Einkaufsmanager keine Besserung anzeigen. So stagnierte der Gesamt-Auftragszuwachs nahezu, weil die Exportnachfrage gravierend schwächelte, wobei der Export nun so schwach ausfiel wie seit 2014 nicht mehr. Und der Auftragseingang der Industrie nahm erneut und damit den 7. Monat in Folge ab. Die Auftragsbestände gaben zum vierten Mal in Folge nach. Kaum verwunderlich, dass der Industrie-PMI da mit 48,1 Punkten klar unterhalb der Expansionsschwelle blieb. Das Wachstum des Eurozonen-BIP dürfte zum Jahresauftakt kaum noch die 0,2%-Marke erreichen.
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors
ANZEIGE
Broker-Tipp*
Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere erwerben: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.
Lesen Sie das Buch von Sven Weisenhaus*:
* Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.
ANZEIGE