Eine wichtige Erkenntnis für Langfristanleger
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
in meinem Beitrag vom 24.06.2019 hatte ich darauf hingewiesen, dass die Prognosen zu den kurzfristigen Effekten des Brexit übertrieben gewesen sind. Man könnte nun bissig sein und es mit Mark Twain halten, der treffend, aber resignierend bemerkte: „Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen“.
Auch falsche Prognosen gehen manchmal noch auf
Manchmal ist es aber mit Prognosen wie mit einer kaputten Uhr: Irgendwann stimmen sie. Denn selbst gestandene Experten, kämpfen bei ihren Prognosen mit einem komplexen, aber typischen Phänomen der menschlichen Vorstellungskraft: Kurzfristig werden die möglichen Effekte diverser Ereignisse meist überschätzt – so wie es eben auch beim Brexit war. Langfristig kommt es häufig aber doch zu den erwarteten Resultaten. Ja, mehr noch: Auf lange Sicht werden sie sogar meist unterschätzt!
Hierzu gibt es viele Beispiele: So gab es z.B. in der Finanz- und Schuldenkrise seit 2008 massive Vorbehalte gegen drastische geldpolitische Lockerungsmaßnahmen, insbesondere Anleihekäufe. Begründung: Eine solche Geldschwemme könnte die Inflation nach oben treiben, womöglich sogar eine Hyperinflation auslösen. Auf jeden Fall sollte die Wirtschaft bald (also kurzfristig) nachhaltig Schaden nehmen.
Bekanntlich kam es auch dazu nicht – im Gegenteil: Die Notenbank kämpfen noch heute gegen (ihrer Meinung nach) zu niedrige Inflationsraten.
Das dicke Ende kommt oft später – das Beispiel Japan
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Das Beispiel Japan, das als erstes Land in den 1990er Jahren mit massiven geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen (zunächst) wirksam einen Kollaps verhindert hat, zeigt allerdings, wie sich die negativen Folgen langfristig doch einstellen können: Wenn es auf Dauer nicht gelingt, sich aus dem Teufelskreis von krisenbedingt hohen Schulden und dadurch ausgelösten Deflationstendenzen zu befreien, steigen die Schulden weiter (in Japans Fall vor allem die Staatsschulden). Wachstum, Zinsen und Aktienkursgewinne bleiben niedrig. Das führt bei einer stark alternden Bevölkerung zu erheblichen Defiziten bei der Altersvorsorge.
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