Abschwung
Rezession: Was passiert mit der Tech-Industrie?
Die Anzeichen für einen baldigen Abschwung der US-Wirtschaft mehren sich: Die inverse Zinsstruktur am Anleihenmarkt und der Rückgang der Frachtverschiffung sind zwei der vielleicht wichtigsten Vorboten einer Rezession. Doch was würde ein Rückgang der Wirtschaftsleistung für Tech-Unternehmen bedeuten?
Matt Rosoff, Redakteur bei "CNBC", versucht diese Frage in einem am Sonntag veröffentlichten Artikel zu beantworten. Zwar schienen Technologieunternehmen und deren Führungskräfte heute nahezu unangreifbar, doch seien ebenjene besonders stark von einem wirtschaftlichen Abschwung betroffen. Bei einer Rezession werde es in der Tech-Branche zu Massenentlassungen, Umstrukturierungen, Insolvenzen und Rücktritten von Führungskräften kommen, so Rosoff.
Besonders Unternehmen mit schwachen Bilanzen werde das Geld ausgehen, wenn sich der Cashflow umkehrt und sie keine Fremdfinanzierung mehr finden. Viele der Tech-Unternehmen, bei denen man sich fragt "wie überleben die wirtschaftlich?", werden nicht überleben, so Rosoff. Einige große Namen der Tech-Branche werden fast über Nacht verschwinden oder für einen Bruchteile ihrer aktuellen Bewertung verkauft werden.
Von einer Rezession seien besonders Tech-Unternehmen, die hauptsächlich auf Werbeeinnahmen angewiesen sind, betroffen. Der Grund: Die Werbeausgaben entsprechen in der Regel dem Wirtschaftswachstum und bei einer Rezession fahren Unternehmen als erstes ihre Werbebudgets zurück. Deshalb könnten kleinere soziale Netzwerke wie Twitter, Snap and Pinterest bei einem Abschwung in Schwierigkeiten geraten.
Eine Rezession sei letztlich eine Art natürliche Auslese: nicht rentable Unternehmen würden untergehen, während profitable Konzerne einen Abschwung überleben. Die Überlebenden würden dann durch weniger Wettbewerb profitieren und der Weg für ein massives Plus beim nächsten Boom sei geebnet.
Autor: Ferdinand Hammer