Handelsstreit zeigt weiterhin Bremsspuren in der Wirtschaft
US-Präsident Donald Trump hat bislang immer wieder behauptet, die Handelskonflikte und die verhängten Zölle auf US-Importe würden der heimischen Wirtschaft nutzen und nicht schaden. Doch das Budgetbüro des Kongresses (CBO), das als überparteiliche Behörde die Entwicklung der Staatsfinanzen überwacht, sieht das etwas anders. Laut dessen Schätzungen werden die Handelskonflikte das Einkommen jedes US-amerikanischen Privathaushalts bis 2020 im Durchschnitt um 580 US-Dollar verringern. Und die Wirtschaftsleistung der USA werde um rund 0,3 Prozentpunkte geringer ausfallen. Erst nach 2020 würden die negativen Effekte abflauen, weil Unternehmen bis dahin ihre Lieferketten verändert und angepasst haben dürften, so die Einschätzung des CBO.
Belasten Handelszölle das BIP-Wachstum der USA nur um 0,3 Prozentpunkte?
Ist das nun ein Grund zur Beunruhigung? Keineswegs. Denn diese aktuellen Einschätzungen bestätigen lediglich frühere Kalkulationen. So hatte ich bereits in der Börse-Intern vom 15. Mai berichtet, dass die Prognosefirma Oxford Economics davon ausgeht, dass die Strafzölle die Wirtschaftsleistung der USA „nur“ um 62 Milliarden Dollar reduzieren. „Das Bruttoinlandsprodukt würde damit lediglich um 0,3 Prozentpunkte gedrückt“, hieß es damals. Und ich hatte dies als ein „überschaubares Problem“ bezeichnet (siehe „Wie schlimm kann der Handelsstreit für die Wirtschaft werden?“).Dass CBO nun zum exakt gleichen Ergebnis kommt, obwohl sich der Handelsstreit nach einem Vierteljahr nicht entspannt, sondern noch verschärft hat, ist doch für uns Börsianer beruhigend.
In der US-Wirtschaft zeichnen sich immer stärkere Bremsspuren ab
Schaut man allerdings auf die aktuellen Einkaufsmanagerdaten von IHS Markit, dann erscheinen die Berechnungen von Oxford Economics und CBO etwas zu optimistisch. Denn das Umfrageergebnis für die gesamte Wirtschaft der USA (Industrie und Dienstleistung zusammen) ist gemäß der ersten Schätzung im August auf nur noch 50,9 Punkte gefallen, von 52,6 Punkten um Juli.
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Der Frühindikator notiert damit wieder, wie schon im Mai, nur noch knapp oberhalb der Schwelle von 50 Punkten, ab der zukünftiges Wachstum signalisiert wird. Und dadurch sieht es für die US-Wirtschaft aktuell sogar schlechter aus als für die Eurozone und Deutschland.
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