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    Nach Wahldebakel  121  0 Kommentare Ex-Premier Tony Blair attackiert Jeremy Corbyn

    LONDON (dpa-AFX) - Der ehemalige britische Premierminister und Labour-Chef Tony Blair hat nach dem desaströsen Wahlergebnis für die Sozialdemokraten schwere Vorwürfe gegen den aktuellen Parteichef Jeremy Corbyn erhoben. Labour habe mit dem unpopulären Corbyn an der Spitze eine "Strategie zum Verlieren" verfolgt, sagte Blair bei einer Rede in London am Mittwoch. "Das in einer Zeit der nationalen Krise zu tun, wenn eine glaubhafte Opposition so wichtig für das Interesse des Landes ist, ist unverzeihlich."

    Labour hatte bei der britischen Parlamentswahl vergangene Woche 59 Mandate verloren und damit das schlechteste Ergebnis seit 1935 eingefahren. Der konservative Premierminister Boris Johnson hingegen kann nun mit einer satten Mehrheit regieren.

    Geschadet hat der Labour-Partei laut Blair sowohl die unklare Haltung zum Brexit als auch ein Wahlprogramm, das einer Wunschliste geglichen habe. "Jeder Depp" könne Versprechungen machen, was alles umsonst sein solle, sagte Blair. Doch die Leute hätten sich nicht für dumm verkaufen lassen. Unter Corbyn habe sich die Partei in eine Protestbewegung verwandelt, die von linksgerichteten Idealen getrieben gewesen sei, sagte der 66 Jahre alte Ex-Regierungschef (1997-2007). Sollte sich Labour nicht in eine "progressive moderne Koalition" verwandeln, sei die Partei am Ende.

    Corbyn hatte ein zweites Brexit-Referendum in Aussicht gestellt, sich aber nie festgelegt, auf welcher Seite er im Streit über den EU-Austritt stand. Blair hatte seit Langem dafür plädiert, sich deutlich gegen den Brexit zu positionieren.

    Corbyn will im Frühjahr 2020 von seinem Amt als Parteichef zurücktreten. Für seine Nachfolge brachten sich am Mittwoch der Brexit-Experte Keir Starmer und die außenpolitische Sprecherin Emily Thornberry in Stellung. Sie gehören beide zum gemäßigten Flügel der Partei. Die besten Chancen werden bislang aber der wirtschaftspolitischen Sprecherin Rebecca Long-Bailey vom linken Parteiflügel eingeräumt./cmy/DP/nas





    dpa-AFX
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