„Greta-Fonds“ oder das 1 x 1 der Nachhaltigen Anlagen
Es wird nicht lange dauern bis die „politisch korrekte“ öffentliche Finanzindustrie befeuert durch den Klimahype die Alternativen Anlagen (Sustainable Funds) wiederentdeckt.
„Rendite und Gewissen“ ist zwar ein altes Anlagethema. Ökologische und vergleichbare Anlagen wurden immer wieder zwecks Streuung in die großen Depots aufgenommen. Zu befürchten bleibt jedoch, dass im Unterschied zu früher in dem heute politisierten und ideologisierten Umfeld, dass gesunde Maß an Zurückhaltung auf Kosten der Rendite verloren gehen wird. Zumal wenn weniger seriöse Finanzproduktanbieter mit guten politischen Kontakten „auf den fahrenden Zug aufspringen“ dürfen. Das kann bis in die höchsten Kreise gehen, wenn selbst die EZB beim Kauf „grüner Anlagen“ missbraucht wird. https://taz.de/Die-EZB-koennte-gruener-werden/!5635035/
Der Marktbericht des Interessenverbands FNG ist informativ, lässt aber viele Fragen offen
Als gute Grundlage für den Einsteiger in die Thematik eignet sich der fundierte Marktreport des Vereins Forum für Nachhaltige Geldanlagen https://www.forum-ng.org/images/stories/Publikationen/fng-marktbericht ... . Der Verein setzt sich aus 150 Mitgliedern zusammen (Banken, Versicherungen, Ratingagenturen, Fonds, Vermögensverwalter, Finanzberater, NGOs und Einzelpersonen aus dem deutschsprachigen Raum, die primär ein Vertriebsinteresse haben (FNG-Siegel für Finanzprodukte).
Eine Kurzbeschreibung ausgewählter Tabellen/Graphiken aus dem Report erlaubt ein 1 x 1 der Alternativen Anleihen zu erstellen. Viel wichtiger dürften dennoch die daran anknüpfende Fragen sein, die der Report nicht beantwortet.
1. Ein Ausschlusskriterium (Tab. 2.2) sagt lediglich aus „wo wir nicht investieren sollen“ (z.B. in US-Staatsanleihen wg. Punkt 3.). Wo zu investieren ist und in welchen Anteilen bleibt offen (lt. FNG ermittelt durch Befragungen).
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2. Die Anlagethemen in Deutschland in 2018 laut 2.6. konzentrieren auf grüne Immobilien (?), die regenerativen Energiequellen und den Klimaschutz. Abgrenzungsfragen bleiben offen. Wo die definitorischen Abgrenzungen liegen, bleibt ebenfalls offen.
3. Investoren in Alternative Anlagen lt. Tab. 2.4. sind zu 95% öffentliche Institutionelle Anleger (Wohlfahrtsverbände, Kirchen, öffentliche Pensionseinrichtungen, auch ARD usw.) also Adressen ohne Performancedruck. Wie generell mit den öffentlichen Finanzen umgegangen wird, ist allgemein bekannt. Um die Dimension der „moralisch korrekten" Investments etwa voluminöser erscheinen zu lassen haben die Vereinsmitglieder die Kategorie Verantwortliche Investments („Mogelpackung“?) - siehe Graphik 2.1. erfunden. Denn 219 Mrd. € Nachhaltige Anlagen an den gesamten Marktinvestments machen lt. Bericht gerade 4,5% aus.
4. Welche Risikoabsicherungen (Ratings?) und Meldepflichten (BaFin & Co.) beachten werden, darüber erfährt der Anleger ebenfalls nichts. Hier besteht die Gefahr, dass die Kriterien aufgeweicht werden. Würde z.B. die Finanzierung von Flüchtlingsheimen, für deren Nutzung die Kommunen Mieten zahlen eine ausreichende Besicherung? Immerhin wird lat. Bericht über 20% in Aktien investiert. https://www.forum-ng.org/images/stories/Publikationen/fng-marktbericht ...
5. Die Frage welche Performance die Nachhaltige Anlagen abwarfen bleibt das süße Geheimnis der Branche. Die These von Prof. Bassen (Uni Hamburg), man verschenke angeblich „hier keine Performance" bleibt in der Literatur nicht belegt https://www.nachhaltige.uni-hamburg.de/downloads/1_8-praesentationen-r ....
Anlagerelevanz:
Fehlende Transparenz macht die sog. Nachhaltige Anlagen nicht empfehlenswert, auch wenn durch die tagesaktuellen Floskeln „Rettet das Klima“ und den Greta-Hype ein gewisses Nachfrageinteresse geweckt wird. Gefahr besteht, wenn Pensionsgelder im öffentlichen Bereich „auf Weisung“ risikoerhöhend umgeschichtet werden sollten. Hier wären bereits vorsichtshalber entsprechende Bürgeranfragen an das Management oder Mandatsträger (Stadtverwaltung, Kirchenvorstände usw.) zu richten.
Autor: Dr. Viktor Heese
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