Trader könnten eine Seitwärtstendenz im EUR/USD nutzen
Der Stimmungsindex des ifo-Instituts hat sich zum Jahresbeginn nach zwei vorangegangenen Anstiegen entgegen den Erwartungen wieder abgeschwächt. Diese Meldung kam vorgestern recht überraschend, da sich andere Umfragewerte wie der ZEW-Index oder die Einkaufsmanagerdaten zuvor zum Teil weiter aufgehellt hatten (siehe auch „Moderates Wachstum vs. steile Kursanstiege“). Doch ganz so schlimm sind die Umfrageergebnisse des ifo-Instituts nicht, da sie auch positive Aspekte beinhalten.
ifo-Geschäftsklima enttäuscht
Zunächst einmal steht das ifo-Geschäftsklima nun bei 95,9 Punkten, nach 96,3 im Monat zuvor (Konsenserwartung: 97,0). Der Index der Geschäftserwartungen fiel dabei auf 92,9 Punkte, nach revidiert 93,9. Und die Lageeinschätzungen stieg auf 99,1 Zähler, nach 98,8 (Konsens: 94,8 bzw. 99,1).
Enttäuscht hat also lediglich die Geschäftserwartung. Wobei gerade dies für einen Frühindikator aber natürlich eine schlechte Nachricht ist. Doch immerhin zeigen die Kurven (siehe Chart) kurzfristig noch nach oben. Und zudem verbesserte sich die Stimmung in der Industrie deutlich, während neben der Bauwirtschaft die Dienstleister pessimistischer wurden. Das passt wiederum zu den Einkaufsmanagerdaten der Eurozone. Es ist nur natürlich, dass die anhaltende Schwäche der Industrie mit Zeitverzug auch die Dienstleister erreicht. Und da der Index der Dienstleister noch im positiven Bereich notiert, kann man der Stimmungsaufhellung in der Industrie ein höheres Gewicht beimessen, auch wenn dies rein faktisch nicht ganz korrekt ist.
Kaum Auswirkung auf die Stimmung der Aktienanleger
Aber am Ende sind dies nur Nuancen. Die aktuelle Entwicklung des ifo-Geschäftsklimas war weder positiv noch besonders negativ zu werten. Und daher passt auch dieser Indikator zu meiner Einschätzung, dass die Konjunkturdaten derzeit keine Impulse für die Aktienmärkte liefern. Zumal am Aktienmarkt tatsächlich kaum eine Reaktion auf die vorgestrige Veröffentlichung der Daten folgte.
Euro zeigt sich stärker belastet
Etwas klarer sind die Reaktionen auf die aktuellen Konjunkturdaten am Devisenmarkt. So zeigt der Euro schon seit Jahresbeginn gegenüber dem US-Dollar wieder Schwäche (siehe vertikale Linie und roter Pfeil im folgenden Chart).
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Hier spiegelt die Kursentwicklung wider, dass die Eurozone bislang (insbesondere mit Blick auf die Einkaufsmanagerdaten) nicht zum Wachstumstempo der USA aufschließen kann. Und durch die aktuell zementierte Geldpolitik bleibt auch bei der Zinsdifferenz zwischen den Währungsräumen der Dollar klar im Vorteil.