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     2571  0 Kommentare Gewinnmitnahmen und mehr? - Seite 2



    Die Märkte dürften nach dem kleinen Zinsschritt letzten Endes weiterhin im Ungewissen bleiben: Folgen diesem Zinsschritt bald weitere? Deren Ausbleiben (z. B. nach dem nächsten FOMC-Meeting am 10. August) könnte sogar negativ interpretiert werden.

    Deutlich zu sehen, wie der Dow gestern einen weiteren Anlauf machte, die 2000er Baisselinie zu überwinden, aber früh aufgab. Der S&P 500 hatte die seinige am Vortag sogar schon überwunden und schloss gestern wie der Dow unterhalb seines kurzfristigen gleitenden Durchschnitts. Der NDX sieht da noch besser aus, er hält sich oberhalb der Baisselinie auf und kann sich auf seinem kurzfristigen gleitenden Durchschnitt abstützen. Schwach hingegen der SOX, hier drücken auch Befürchtungen auf die Stimmung, Intel könnte schwächere Gewinnzahlen als erwartet melden.

    Der VIX ist gestern um 6 Prozent gestiegen. Eine Minimalkorrektur würde ihn jedoch noch von 15,20 weiter auf rund 16,30 führen. Das 50-Prozent-Retracement liegt bei rund 17, eine 62-Prozent-Korrektur würde knapp 18 bedeuten. Hier würde der Index dann –wie zuletzt Mitte Mai- Bekanntschaft mit der Linie machen, die die Kursbewegungen seit Mitte März 2003 eingrenzt. Der VIX hat sich (vorerst) entschieden, die seit neun Jahren intakte Unterkante seiner Range nicht zu durchstoßen. Die Auswertung seiner Bewegung auch unter Zuhilfenahme des Handelsvolumens ergibt eine leicht bärische Implikation.

    Das Put/Call-Verhältnis hat gestern ebenfalls mit einem Sprung von 0,78 auf 0,93 reagiert. Alles andere wäre auch äußerst ungewöhnlich. Ich empfinde diese Bewegung bestenfalls als mäßig. Sie ist vergleichbar mit dem Geschehen in der zweiten Aprilhälfte und konnte einen Einbruch damals nicht aufhalten. Die Volumenentwicklung bei den Index-bezogenen Positionierungen lässt noch keine klare Aussage zu.

    Der TRIN-Index ging gestern „vor die Hunde“ und schloss mit 2,74 weit in Bärenterrain. Das dürfte zwar eine baldige Gegenreaktion auslösen, aber solange z. B. die Marke von 1135 im S&P 500 nicht klar zurückerobert werden kann, bleibt sie wohl ein Rohrkrepierer, solange der VIX seine „Korrekturaufgaben“ noch nicht gemacht hat.

    Kurzfristiges Fazit bis hierher: Nach einigen wenig fruchtbaren Überlegungen an dieser Stelle über Einbrüche und Ausbrüche und die Reihenfolge derselben haben sich die Märkte zunächst für den Rückwärtsgang entschieden. Auslöser waren eher durchwachsene Makrodaten und Gewinnwarnungen aus dem Technologiesektor. Bei der impliziten Volatilität brechen aktuell doch keine neue Zeiten an, wie zuletzt vermutet. Die Aktien-bezogenen Märkte werden noch einige Tage schwach tendieren, schwächer als im Rahmen von Gewinnmitnahmen üblich.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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