Gewinnmitnahmen und mehr? - Seite 3

Vor den heutigen Arbeitsmarktdaten, bei denen eine Fortsetzung des zuletzt gesehenen Trends der neugeschaffenen Stellen erwartet wird, dürften sich die Marktteilnehmer mit Engagements zurückhalten. Damit dürfte die Tendenz zunächst eher leicht gen Süden gehen.

Überdehnungen haben kurzfristig für Irritation bei der Beurteilung der Prognosen der TimePattern gesorgt. Dieses Thema ist innerhalb des zugrundeliegenden Modells recht wichtig, aber auch vielschichtig. Ich werde es noch einmal gesondert aufgreifen und die Ergebnisse dann auf der Web-Site veröffentlichen. Die gestrigen Kursbewegungen haben nicht nur die implizite, sondern auch die historische Volatilität anspringen lassen, beim S&P 500 z.B. um über 8 Prozent (20 Handelstage).

Die TimePattern zeigen beim S&P 500 weiterhin einen temporören Kursrückgang bis in die Region von 1110 Punkte. Beim Dow gehen sie von einer recht deutlichen kurzfristigen Abgabedynamik aus. Als Zielregion kommen 10.000 bis 10200 Punkte in Betracht. Beim DAX stehen rund 3930 an, möglicherweise ist der Abgabedruck auch stärker. Die Ziele dürften sich bis Mitte des Monats entwickeln. Beim Stoxx50E zeigt sich ein ähnliches Bild. Das kurzfristige Abwärtspotenzial dominiert derzeit. Ein Ziel dürfte zur Monatsmitte bei 2730 liegen.

Der NDX stehtunmittelbar an seiner Aufwärtslinie aus dem Herbst 2002, die TimePattern sehen im Zeitrahmen Monatsmitte Abgaben bis in den Bereich von zunächst 1430 voraus. Darüber hinaus könnte sich der Kursrutsch noch bis Anfang August fortsetzen. Beim SOX dominiert das kurzfristige Abwärtspotenzial, Ziel ist zunächst 450. Der BTK dürfte ebenfalls schwach tendieren. Erst Anfang August dürfte es aus Sicht der TimePattern für den Index wieder möglich sein, über 500 zu steigen, dann allerdings mit deutlicherem Potenzial.

Gold dürfte noch eine zeitlang Abgabedruck ausgesetzt sein. Die bullischen Kursmuster nehmen deutlich ab. Die bärischen nehmen von niedrigem Niveau aus noch nicht in gleichem Ausmaß zu. Dies dürfte bald geschehen und Bewegung hereinbringen. Zielbereich zunächst rund 370. Der HUI dürfte nach Prognosen der TimePattern bis Mitte Juli die Marke von 170 erreichen.

Der Euro sammelt derzeit Energie für einen nächsten Move. Der dürfte in Kürze in einen ernsthaften Test des Aufwärtstrends aus März 2002 münden. Eine mittelfristig angelegte Wende steht in der ersten August-Hälfte an, dann sollte er gegenüber dem Dollar nachhaltiger an Wert verlieren.

Die Rendite der zehnjährigen TBonds rutscht weiter ab. Eine Wende wird bei rund 4,4 Prozent avisiert. Der „Dreher“ lässt sich aufgrund der wenig dynamischen Bewegung im Prognosechart vorerst zwischen der Monatsmitte Juli und den ersten Augusttagen terminieren.

Beim Oil Brent spricht aus Sicht der TimePattern viel für eine baldige rasche Wende zu wieder deutlich steigenden Preisen hin. Allerdings ist das Kursgeschehen überdehnt, so dass zunächst noch mit erratischen Bewegungen auf dem aktuellen Niveau gerechnet werden muss. Die zuletzt markierten Hochpunkte könnten schon in der ersten Augusthälfte wieder erreicht werden. Danach dürfte es erneut zu einem Einbruch kommen.

Gesamteindruck: In Beantwortung der Eingangsfrage glaube ich nicht, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Bären bereits das Regime übernehmen. Die anstehende, gegenwärtig recht begrenzt aussehende Abwärtsbewegung bei Aktien dürfte in ihrem konkreten Verlauf entscheidend von den Arbeitsmarktdaten heute und der nun beginnenden Saison der Quartalsberichte geprägt werden. Teilweise sind in den Prognosen nun Zeitziele in der ersten Augusthälfte erkennbar. Zufall oder nicht: Am 10. August findet das nächste FOMC-Meeting der Fed statt.

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