Aktien Wien Schluss
ATX erneut stark unter Druck
WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Freitag mit massiven Verlusten geschlossen. Der ATX rutschte um satte 3,87 Prozent auf 2615,56 Einheiten ab und schloss damit auf dem tiefsten Stand seit Dezember 2016. Als Hauptbelastungsmerkmal erwies sich am Freitag erneut das Coronavirus: So sprachen Experten bereits über mögliche wirtschaftliche Folgen für das chinesische Wirtschaftswachstum, das im laufenden Quartal deutlich von 3,5 Prozent nach 6,0 Prozent im Vorjahr zurückgehen soll.
Zudem zeigten in den USA Handelsdaten, dass der Virus den Austausch von Gütern belastet. Die US-Handelsbilanz fiel nämlich im Januar geringer aus als erwartet worden war. Das Defizit sank im Vergleich zum Vormonat um 3,3 Milliarden auf 45,3 Milliarden US-Dollar, besonders stark sanken die Einfuhren aus China.
Mit Blick auf die Einzelwerte zeigten sich in Wien die beiden schwergewichteten Bankenwerte klar im Minus. Die Aktien der Erste Group verbilligten sich um 3,61 Prozent auf 26,72 Euro. Raiffeisen Bank International (RBI) verloren deutlichere 4,40 Prozent auf 16,95 Euro.
Ebenfalls unter den weiteren Schwergewichten des ATX stark belastet schlossen die Anteile des heimischen Öl- und Gasriesen OMV. Sie sackten um 5,30 Prozent auf 34,49 Euro ab. Beim OMV-Konzern laufe durch die Coronavirus-Krise das Geschäft bei Flugbenzin (Kerosin) "extrem schlecht", beteuerte der Konzernchef Rainer Seele in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung". Darüber hinaus war bekannt geworden, dass eine OMV-Beteiligung an einem Gazprom-Feld in Sibirien, dem Achimov-Gasfeld, wieder in weite Ferne rücke. Als neues Zieldatum führte man Juni 2022 an.
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Stark unter Druck gerieten auch die Aktien der Schoeller-Bleckmann (SBO). Sie verbilligten sich am heutigen Handelstag um 4,83 Prozent. Zuletzt hatte der Ölpreis stark abgewertet, nachdem bekannt geworden war, dass sich die OPEC+ Insidern zufolge nicht auf eine Förderkürzung einigen konnte./sto/ste/APA/nas