DAX-FLASH
Weitere Verluste erwartet - Fed-Schritt verpufft schnell
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Aktienmarkt zeichnen sich trotz der überraschenden weiteren Zinssenkung der US-Notenbank Fed am späten Sonntagabend weitere Verluste ab. Der Broker IG taxierte den Dax am Montag knapp drei Stunden vor dem Xetra-Handelsstart bei 8864 Punkte und damit vier Prozent unter dem Freitagsschluss. Damit könnte eine weiterer Notfallschritt einer Notenbank oder Regierung zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise an der Börse schnell verpuffen. Sollte der Dax auf diesem Niveau eröffnen, würde er das erste Mal seit Februar 2016 unter der Marke von 9000 Zählern stehen.
Die US-Notenbank greift angesichts von Anlegerpanik und Rezessionsängsten wegen des Coronavirus zu drastischen Mitteln. In einer Notfallaktion senkte sie den Leitzins überraschend auf fast null Prozent und kündigte ein Maßnahmenpaket in Koordination mit anderen Notenbanken an. Weitere Schritte könnten aufgrund wirtschaftlicher Schäden durch die Ausbreitung des Virus folgen.
Die Fed hatte den Leitzins wegen der Viruskrise erst Anfang März gesenkt und Mitte des Monats dann die Geldspritzen für Banken durch sogenannte Repo-Geschäfte erhöht. All das hatte die Kurse an den Aktienmärkten aber nicht stützen können, sondern die Unsicherheit bei den Anlegern sogar noch erhöht. Mittlerweile haben viele Notenbank die Geldschleusen weiter geöffnet, um dem von Experten erwarteten Konjunkturknick entgegenzuwirken.
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Der Absturz seit dem Wochenende 22./23. Februar, als die Folgen der rasanten Coronavirus-Ausbreitung mit der Abriegelung von Teilen Norditaliens erstmals deutlich in Europa spürbar wurden, hat historische Dimensionen. Allein in der vergangenen Woche verlor der Dax rund 20 Prozent - einen höheren Wochenverlust hatte es bisher nur in der weltweiten Finanzkrise im Herbst 2008 gegeben. In den vergangenen drei Wochen büßte der Dax damit ein Drittel seines Werts ein./zb