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    Kostenlose Aktiendepots liegen im Trend

    Gerade in Zeiten uneingeschränkter Information und Wissen, ist der Handel mit Aktien, Derivaten, ETF`s und co. kein Thema mehr welches ausschließlich von Großbanken oder professionellen Anlegern interessant ist. Im Jahr 2020 ist die Anlage in unterschiedlichste Formen insbesondere durch das Internet für jeden verfügbar geworden und gewinnt immer mehr an Interesse.

    Es ist nicht mehr erforderlich in seine Hausbank zu gehen, ein Beratungsgespräch zu führen und dann bis zu 1% Ordergebühr für den Kauf diverser Aktien zu bezahlen. Sicher, das Bild existiert bestimmt noch in vielen Köpfen. Man geht in die Bank, kauft Aktien und bekommt dann ein Stück Papier mit (bzw. mehrere) und daheim legt man sich dieses „Wertpapier“ dann in einen Tresor.

    Doch ist dieses Bild schon lange nicht mehr real. Durch Onlinehandel und eine Vielzahl von Onlinebrokern ist es möglich, innerhalb von wenigen Minuten Aktien zu erwerben. Hierfür fallen dann gewisse Ordergebühren an die meist von dem Ordervolumen abhängen. Die genauen Kosten sind je nach Broker, wie zum Beispiel Consors Bank, ING-Diba oder Comdirect verschieden.

    Es gibt immer mehr kostenlose Broker

    Der Trend stammt aus den USA wo kostenlose Broker wie Robin Hood inzwischen den Markt aufgerüttelt haben. Auch in Deutschland drängen nun Fintech Statups auf den Markt die den kostenlosen Aktienhandel anbieten. Diese Firmen lehnen jegliche Ordergebühr ab und machen den bisherigen Banken ordentlich Druck.

    Denn, warum soll ein Kunde für etwas zahlen, wenn es den Service auch Gratis gibt? Diese neuen Geschäftsmodelle, welche sehr schlank gestrickt sind, machen es möglich dem Kunden den Kauf von Aktien ohne Gehühren anzubieten.

    Die Inhaber bzw. Gründer stammen in der Regel aus diesem Segment und waren bei den „großen“ Banken angestellt. Die Namen der Unternehmen dieser „Rebellen“ lauten Justtrade, Gratisbroker oder Trade Republic, wie man in diesem Vergleich bei finanz-markt.com nachlesen kann.

    Wie verdienen kostenlose Broker Geld?

    Jedes Unternehmen will Geld verdienen. Ehrenamtlich wird sich niemand darum kümmern andere zu einem Vermögen zu verhelfen. Bei den neuen Brokern, die den Handel mit Aktien umsonst anbieten, sieht das nicht anders aus.
    Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten wie ein Gratisbroker Geld verdienen kann

    • Depotanbieter erhalten Bestandsprovisionen
    • Einnahmen durch Zahlungen von Market Makern, Produktherstellern und
    Handelspartnern

    Bestandsprovisionen:

    ETFs und Fonds verursachen aufgrund von Verwaltung und Fondsmanagement jährliche Kosten, welche auch in der Kostenquote erkennbar sind. Als Kunde bzw. Käufer bemerkt man von diesen Gebühren nichts, denn diese werden laufend über das gesamte Jahr verteilt und aus dem Fondsvermögen entnommen.

    Des Weiteren bewegen sie sich lediglich in einer Größe von 0,01% bis ca. 1% für ETF`s. Bei Fonds können es 0,5% bis 2% sein. Diese Gebühren nimmt der Aufleger des Fonds ein und gibt oft einen Teil an die Depotbank weiter, bei welcher der Fonds gehandelt wird, also im „Bestand“ ist. Einnahmen durch Zahlungen von Market Makern, Produktherstellern und Handelspartnern:

    Den jedoch weit größeren Teil der Einnahmen erhalten Broker mittels Zahlungen von Market Makern, Produktherstellern und Handelspartnern.

    Bei justTrade, Gratisbroker, oder Trade Republic, kann der Kunde lediglich über einen bis zwei Handelsplätze Aktien erwerben und veräußern. Trade Republic nutzt den Handel über die LS Exchange (Hamburg), Gratisbroker hat sich für gettex (München) entschieden und justTrade nutzt die LS Exchange, als auch Quotrix (Düsseldorf).

    Diese Börsenplätze zahlen gewisse Gebühren, wenn an diese Börsen Trades vermittelt werden. Sehr transparent ist der Broker „Gratisbroker“ bei den Einnahmen aus diesem Segment und nennt Einnahmen in Höhe von 3,- zzgl. 0,25% je Trade über den Handelsplatz gettex sowie 3,0033,- je Order eines beliebigen Zertifikats oder auch Optionsscheins über den Emittenten HSBC. Trade Republic schreibt in dessen AGBs von Einnahmen in Höhe von bis zu 3,-.

    JustTrade kommuniziert die Höhe der erhaltenen Zahlungen von Partnern und auch Abwicklungskostenzuschüsse offen. Die etwas höheren Geldbeträge bei Gratisbroker entstehen auch durch den Mindestbetrag einer Order von 500,- , welche es bei dem Broker Trade Republic nicht gibt.

    Vorteile und Nachteile

    Die Frage ob es Nachteile gibt, stellt sich zumeist automatisch, wenn etwas kostenlos angeboten wird. Wie hier bereits festgestellt wurde, verdienen die Broker, welche den Handel für umsonst anbieten, in erster Linie durch Einnahmen von Handelspartnern und Bestandsprovisionen.

    Des Weiteren haben Sie eine sehr runtergefahrene Kostenstruktur. Dies zeichnet sich insbesondere in Sachen Leistungsumfang, Vielfalt und Service aus. Das muss dem Kunden, bevor er ein Depot eröffnet, bewusst sein.

    An der Stelle soll jedoch auch gesagt sein, dass das Thema Sicherheit bei allen deutschen Brokern gewährleistet ist. Alle Kundengelder sind eine deutsche Einlagensicherung abgesichert, das schützt vor etwaigen Insolvenzen. Erworbene Wertpapiere sind ebenfalls sicher da diese getrennt vom Unternehmensvermögen getrennt verwahrt werden und stets dem Kunden zuzuordnen sind.

    Diese Nachteile der kostenlosen Broker können auftreten:

    • wenig Beratung, geringer Support
    • nicht alle, insbesondere exotischen, Wertpapiere handelbar
    • wenig Handelsplätze
    • teilweise begrenztes Angebot an ETFs / Fonds
    • gewisse Orderarten sind nicht, Handelssoftware nicht vorhanden (z.B. zur
    technischen Analyse)
    • relativ junge Unternehmen, ggf. noch an einigen Stellen Optimierungsbedarf

    Eingeschränkte Auswahl an Handelsplätzen und handelbaren Aktien

    Zu den Nachteilen gehören die eingeschränkten Handelsplätze und das nicht alle Instrumente handelbar sind. Lediglich justTrade nutzt zwei Handelsplätze, LS Exchange und Quotrix. Somit hat man ggf. Nachteile in Bezug auf die Verfügbarkeit von Instrumenten wie ETF`s oder Fonds.

    Mehr Handelsplätze wären daher wünschenswert, um die Vielfalt zu erhöhen. Im normalen Handel, also wenn man kein Daytrader ist, kann dies jedoch auch vernachlässigt werden da es die angebotenen Handelsplätze dennoch über sehr gering Gebühren handeln. Die interessieren den Kunden zwar nicht, da kostenlos, dennoch wirken sich höhere Kosten am Ende auf den Broker aus und somit indirekt auf den Kunden.

    Das Angebot an Instrumenten, angebotenen Fonds, ETF`s oder Aktien ist ebenfalls etwas eingeschränkt verfügbar. Doch auch in diesem Punkt gilt, exotische Angebote bergen auch oft höhere Risiken. Wer kostenlos in den Handel einsteigen will, um sich etwas aufzubauen, wird in aller Regel auch eher Sicherheitsorientiert sein. Und dann kann man auch auf die Exoten vermeiden.

    Infos zum Test der Stiftung Warentest

    Die Broker wurden auch bei der Stiftung Warentest in diesem Test unter die Lupe genommen. Zusammenfassen kann gesagt werden das die Broker als empfehlenswert klassifiziert werden. Sicher auch lesenswert, insbesondere die Leserkommentare können noch weiterhelfen persönliche Vor- und Nachteile zu erkennen

    Für wen sind kostenlose Broker empfehlenswert, und für wen nicht?

    Wer sich nun für diese Broker interessiert, sollte im Vorfeld überlegen warum er in den markt einsteigen will. Geht es darum sein Portfolio zu ergänzen, und weiß man genau welche Aktien man erwerben will (oder Fonds etc.), dann kann das im Vorfeld geklärt werden ob die handelbar sind. Wenn das der Fall ist, kann ein Konto sicher nicht schaden um sich ohne weitere Kosten interessante Wertpapiere zu besorgen.

    Für Daytrader und technische Analysten ist dieses Angebot nicht ausgelegt. Da es keine Handelsplattform gibt, müsste man stets parallel arbeiten. Im Daytrading verzögert das die Effizienz.

    Als Fazit kann man festhalten: Für mittelfristig bis langfristig orientierte Anleger sind Gratisbroker sehr geeignet, für den professionellen Trader eher die falschen Broker.




    Martin Brosy
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    Martin Brosy ist Tradingcoach und Mitbegründer der Trading Ausbildung www.trademy.de. Großen Einfluss auf sein ökonomisches Weltbild haben die Publikationen von Karl-Heinz Paqué und Joseph Schumpeter. Als Börsianer inspirieren ihn die Ansätze von Buffett, Burry, Livermore und Lynch.
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    Verfasst von Martin Brosy
    Kostenlose Aktiendepots liegen im Trend Gerade in Zeiten uneingeschränkter Information und Wissen, ist der Handel mit Aktien, Derivaten, ETF`s und co. kein Thema mehr welches ausschließlich von Großbanken oder professionellen Anlegern interessant ist. Im Jahr 2020 ist die Anlage in …

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