Wer sind in Wahrheit die ‚Faschisten‘?
Eine exakte Definition des Begriffs Faschismus gibt es nicht und in der Geschichte sind verschiedene Ausprägungen aufgetreten.
„Wer den Gedanken nicht angreifen kann, greift den Denkenden an.“
Paul Valėry
Eine exakte Definition des Begriffs Faschismus gibt es nicht und in der Geschichte sind verschiedene Ausprägungen aufgetreten. Allen gemeinsam war jedoch die Überhöhung der eigenen Meinung als des einzig Wahren, die Verteufelung des Andersdenkenden und eine quasi-religiöse Überhöhung des Staates zu einer göttlichen Instanz.
Der Faschismus als ‚offizielle‘ Ideologie wurde von dem vormals sozialistischen Benito Mussolini im Jahr 1919 ins Leben gerufen. Als der Faschist Mussolini im Jahr 1922 in Italien an die Macht kam, waren die ‚Progressiven‘ im Westen und insbesondere in den U.S. A. zunächst begeistert. Faschismus war anfangs die Eigenbezeichnung der politischen Bewegung Mussolinis: Der Name geht unter anderem auf das Symbol von Arbeiterbewegungen aus dem 19. Jahrhundert zurück, das die Faschisten als Zeichen auf ihren Fahnen und Parteiabzeichen hatten: ein Rutenbündel. Das Rutenbündel war bereits in der Antike - bei den Etruskern und im Römischen Reich - das Symbol der Macht der Herrscher. Der lateinische Begriff dafür lautet "fasces" und davon leitet sich der Begriff "Faschismus" ab. Die tiefere Bedeutung des Begriffs liegt darin, dass eine einzelne Rute leicht gebrochen werden kann, ein Bündel von Ruten jedoch nicht.
„Everything in the State, nothing outside the State, nothing against the State.”
Benito Mussolini
Kennzeichen faschistischer Regimes sind ein allmächtiger Staat, ein Staats- und Führerkult, die Verschmelzung von Staat und Partei, staatliche Einflussnahme auf alle gesellschaftlichen Strukturen – das heißt Familien, Unternehmen, Schulen – durch Verbände und Organisationen (Sportverbände, Unternehmensverbände, Jugendorganisationen), Verstaatlichungen oder staatliche Vorgaben. Ein faschistisches Regime ist geprägt durch die totale Kontrolle der Wirtschaft und aller anderen Lebensbereiche, das Fehlen eines Rechtsstaats und aller bürgerlichen Freiheiten sowie die brutale Unterdrückung abweichender Meinungen. Kollektivismus und obrigkeitlich verordneter Altruismus anstelle von Individualismus. Korporatismus, Interventionismus und Planwirtschaft anstelle von ‚freier Marktwirtschaft‘.
Parallel zum Faschismus in Italien entwickelte sich in Deutschland der gleichfalls ‚sozialistische‘ ‚Nationalsozialismus‘, der ebenfalls als ‚faschistisch‘ bezeichnet werden kann, wie im Übrigen auch die totalitären Regime in der Sowjetunion und China.
„Gemeinnutz geht vor Eigennutz.“
Motto der Nationalsozialisten, in ihrem NSDAP-Parteiprogramm
Der Faschismus hat grundlegende Gemeinsamkeiten mit dem Sozialismus beziehungsweise anderen Formen von ‚Staatswirtschaft‘ (auch genannt ‚Etatismus‘, oder englisch ‚Statism‘).
Der Sozialismus ist per Definition ein Gesellschaftssystem, bei dem das Eigentum an den Produktionsmitteln, dem Kapital sowie dem Grund und Boden ‚sozialisiert‘ ist, das heißt der Gesamtheit der
Bürger, dem Staat gehört.
Faschismus wiederum ist, wie bereits erwähnt, ein nationalistisches Regierungssystem, bei dem alle Macht zentralisiert beim Staat liegt, der keine Kritik, keinen Widerstand und keine Opposition
duldet und der alle Belange der Nation kontrolliert, insbesondere auch der Wirtschaft, sowohl was die Produktion angeht als auch den Handel und die Distribution. Der Unterschied zum Sozialismus
liegt primär darin, dass im Faschismus das Eigentum an den Produktionsmitteln offiziell noch privat ist, auch wenn der Unternehmer selbst praktisch nichts mehr zu entscheiden hat. Eigentum, über
das man nicht verfügen kann, ist aber de facto kein Eigentum.
Etatismus ist ein Begriff, der in Frankreich im späten 19. Jahrhundert entstanden ist, als die Tendenz zu staatlichen Eingriffen und Regulierungen (Interventionismus) den Liberalismus mehr und mehr
zu verdrängen begann. Etatistische Positionen vertreten alle planwirtschaftlichen Ideologien, wie Merkantilismus (Keynesianismus), Marxismus, Faschismus und Nationalsozialismus.
Sowohl im Sozialismus als auch im Faschismus sind den privaten Unternehmern die Eigentumsrechte am Produktiveigentum entzogen, einmal offen, einmal verdeckt. Beide können insofern unter dem
Oberbegriff Etatismus eingeordnet werden.
“Fascists created what they called a ‘corporatist’ system, in which every human activity had its proper place, subordinated to the party-state.”
Timothy Snyder
„Stalin stumbled on a brilliant tactic of simply labelling all inconvenient ideas and movements fascist. Socialistes and progressives aligned with Moscow were called socialists or progressives,
while socialists disloyal or opposed to Moscow were called fascists.”
Jonah Goldberg
Auf wen trifft also die Bezeichnung ‘Faschist’ wirklich zu?
Anhand der nachfolgend aufgeführten Tabelle erkennt man auf der einen Seite die ideologischen Parallelen zwischen den heutigen ‚Progressiven‘ (F4F, extinction rebellion, BLM, Grüne Jugend, Jusos…)
und den frühen Marxisten und sonstigen Tyrannen und Diktatoren der Geschichte sowie auf der anderen Seite die Gegensätze zum Programm der ‚Konservativen‘ oder ‚Liberalen‘ (im deutschen
Sprachgebrauch) beziehungsweise der Anhänger der freien Marktwirtschaft:
Übereinstimmungen und Gegensätze bei Werten, Ideen, Zielen und Ansichten der verschiedenen gesellschaftlich-wirtschaftlichen Ideologien (Ideologischer Stammbaum)
Man erkennt, dass der einzige Punkt, bei dem es keine Übereinstimmung zwischen faschistischen Tyrannen und ‚Woke‘, ‚BLM‘ etc. gibt, die Diffamierung der Gegner als ‚Hitler‘ oder ‚Stalin‘ oder ‚Faschist‘ ist.
„Wir sind Sozialisten, wir sind Feinde der heutigen kapitalistischen Wirtschaftsordnung für die Ausbeutung der wirtschaftlich Schwachen.“
Adolf Hitler (Rede zum 1. Mai 1927)
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