Lassen Sie sich nicht hetzen!
Die Gier auf dem Feld der Corona-Impfstoffe ist momentan groß. Bleiben Sie bitte geduldig. Und auch wenn Sie in den kommenden Wochen nicht 400 Prozent Rendite mit kurzfristigen
Trades machen werden, bietet die Gesundheitsbranche ein ordentliches Langzeitpotenzial.
Das Wettrennen ist vor allem eines: gute PR
Die Meldungen der vergangenen Wochen waren Vorabinformationen, oftmals der schlichten Tatsache geschuldet, dass börsennotierte Unternehmen dazu verpflichtet sind, kursrelevante
Nachrichten frühzeitig öffentlich bekanntzugeben. Solche Informationen sollten wir Anleger immer sehr kritisch betrachten. In erster Linie läuft aktuell ein PR-Rennen. Auch deshalb
wird jeder Wirksamkeitswert in der nächsten PR-Meldung überboten.
Die Trommel wird auch in China geschlagen: Am gestrigen Mittwoch hat die China National Biotec Group die Zulassung eines Corona-Impfstoffs für die breite
Öffentlichkeit beantragt. Mutterkonzern ist Sinopharm. Ihr CEO äußerte sich dazu auf WeChat und gab zu bedenken, dass der Impfstoff vor allem für Chinesen, die ins
Ausland reisen, produziert werde – beispielsweise im Zuge der Belt-and-Road-Initiative. Der Hersteller, die China National Biotec Group arbeitet hier mit klassischen Totimpfstoffen,
die jahrelang in einem normalen Kühlschrank gelagert werden können. Die Wirksamkeit soll bei 99 Prozent liegen.
Im Westen haben sich Pfizer und Moderna im viel beschworenen Coronavirus-Impfstoff-Wettlauf an die Spitze gesetzt. Pfizer und sein Partner Biontech
waren die Ersten, die eine Notfallgenehmigung für ihren Forschungsimpfstoff beantragten. Moderna wird spätestens im Dezember nachziehen.
Am 10. Dezember wird das Vaccines and Related Biological Products Advisory Committee der FDA zusammenkommen, um die Daten von Pfizer zu diskutieren und eine Empfehlung abzugeben.
Die FDA muss dem Rat dieses Ausschusses nicht folgen, aber die Worte der Experten haben hohes Gewicht.
Wir wissen also, dass Pfizer zeitlich in Führung liegt. Doch Moderna könnte nur Wochen oder sogar Tage in Rückstand liegen, wenn das Unternehmen noch vor Ende dieses Monats ebenso
eine Notfallzulassung beantragen sollte. Die Voraussetzung dafür ist, dass Moderna noch im November in einer Studie positive Zwischenergebnisse erzielt.