VDE fordert Masterplan pro Mikroelektronik / Neue Studie zur technologischen Souveränität / Deutschland stark in Leistungselektronik und Sensorik - beide systemrelevant für unsere Innovationskraft (FOTO) - Seite 2
jetzt deutlich wurde, kann Europas Industrie sich nicht darauf verlassen, dass
der Zukauf wesentlicher elektronischer Komponenten in der weltweiten Zulieferung
immer funktionieren wird und sollte deshalb für Elektronikprodukte, die auf dem
europäischen Markt verkauft werden, einen gewissen Wertschöpfungsanteil (Local
Content) in Europa einfordern. Europa kann von den Produzenten verlangen, dass
hier verbaute Chips auch zum Teil hier gefertigt werden. In diesem Zusammenhang
müssten die großen Halbleiterhersteller auch in Europa Fabriken bauen, um den
europäischen Endmarkt beliefern zu können. Das Wissen (Intellectual Property)
und die Produktionstechnik müssen in Europa verfügbar bleiben.
3. Größere Risiken in der Forschung zulassen
Forschung und Innovationen müssen von staatlicher Seite mit einem sehr viel
längerfristigen Horizont gefördert werden. Die üblichen Drei-Jahresprojekte sind
keinesfalls ausreichend - für bahnbrechende Innovationen und fundiertes
Fertigungs-Know-how ist für diese Programme ein Horizont von mindestens 10
Jahren notwendig. Das Bestreben, Marktverzerrungen zu verhindern, ist sicherlich
ehrenwert, ein globaler fairer Markt mit gleichen Spielregeln existiert im
Bereich der Mikroelektronik aber nur in Teilbereichen. Europa und Deutschland
brauchen mehr Mut und Durchhaltevermögen bei der Förderung neuer disruptiver
Technologien und Anwendungskonzepte.
4. Nachwuchs und Firmengründungen fördern
Europas sehr vielseitiges und sehr starkes Bildungssystem muss weiter ausgebaut
und die vielen klugen Köpfe für Technologieentwicklungen und Innovationen
begeistert werden. Europa muss Entwicklungen strategisch unterstützt starten,
den Entwicklungen ein Umfeld und einen geschützten Raum geben, in dem sie
gedeihen können, bevor sie als Start-ups auf komplett eigenen Beinen stehen
können.
5. Wirtschaftsförderung aufbauen und durch direkte staatliche Aufträge ergänzen
Deutschland sollte dringend von erfolgreichen Wirtschaftsförderungen in diesem
Bereich in den USA und in Asien lernen. Deutschland braucht den Mut,
Wirtschaftsförderung zu forcieren und gezielt auszubauen, um damit letztendlich
neue innovative Firmen auf strategisch wichtigen Gebieten aus der Taufe zu
heben. Der Staat hat nicht nur die Möglichkeit, an Universitäten und
Forschungseinrichtungen Wissen zu generieren, sondern sollte eine unterstützende
und lenkende Funktion auch beim Wissens-Transfer in die Wirtschaft einnehmen.
Strategische Prioritäten sollten sowohl in langfristig angelegten Programmen als
auch in direkten staatlichen Aufträgen zusammen mit Partnern aus Wirtschaft und
Wissenschaft umgesetzt werden.
Gerade im Hochtechnologiebereich gibt es oft sehr große Risiken. Oft werden
Themen nicht von Unternehmen gestartet, sondern erst später ab einer gewissen
Reifestufe von diesen aufgegriffen. Deutschland belegt oft einen Spitzenplatz
bei Entwicklungsprojekten in der Hochtechnologie. Es gelingt jedoch nicht, diese
selbst vor Ort in innovative (Massen)Produkte umzusetzen. Die Politik muss die
Bedeutung der Elektronik für den Standort Deutschland und Europa erkennen und
dementsprechend Prioritäten setzen. Europa - und insbesondere Deutschland - muss
als Halbleiterstandort unbedingt erhalten und ausgebaut werden.
Die beiden VDE Positionspapiere "Hidden Electronics" (https://www.vde.com/resour
ce/blob/2015750/812df166975f386e6cf32d909e102304/vde-positionspapier-hidden-elec
tronics-ii-data.pdf) und "Photonisch-elektronische Integration -
Schlüsseltechnologie für Kommunikationstechnik und Sensorik" (https://www.vde.co
m/resource/blob/2015766/0240d991b0cdeb5de265b17810396214/vde-positionspapier-pho
tonisch-elektronische-integration-data.pdf) sind kostenfrei im VDE Shop unter
http://www.vde.com erhältlich.
Pressekontakt:
Melanie Unseld, Tel. 069 6308461, 0175 1874333,
mailto:melanie.unseld@vde.com
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/9158/4818884
OTS: VDE Verb. der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik
längerfristigen Horizont gefördert werden. Die üblichen Drei-Jahresprojekte sind
keinesfalls ausreichend - für bahnbrechende Innovationen und fundiertes
Fertigungs-Know-how ist für diese Programme ein Horizont von mindestens 10
Jahren notwendig. Das Bestreben, Marktverzerrungen zu verhindern, ist sicherlich
ehrenwert, ein globaler fairer Markt mit gleichen Spielregeln existiert im
Bereich der Mikroelektronik aber nur in Teilbereichen. Europa und Deutschland
brauchen mehr Mut und Durchhaltevermögen bei der Förderung neuer disruptiver
Technologien und Anwendungskonzepte.
4. Nachwuchs und Firmengründungen fördern
Europas sehr vielseitiges und sehr starkes Bildungssystem muss weiter ausgebaut
und die vielen klugen Köpfe für Technologieentwicklungen und Innovationen
begeistert werden. Europa muss Entwicklungen strategisch unterstützt starten,
den Entwicklungen ein Umfeld und einen geschützten Raum geben, in dem sie
gedeihen können, bevor sie als Start-ups auf komplett eigenen Beinen stehen
können.
5. Wirtschaftsförderung aufbauen und durch direkte staatliche Aufträge ergänzen
Deutschland sollte dringend von erfolgreichen Wirtschaftsförderungen in diesem
Bereich in den USA und in Asien lernen. Deutschland braucht den Mut,
Wirtschaftsförderung zu forcieren und gezielt auszubauen, um damit letztendlich
neue innovative Firmen auf strategisch wichtigen Gebieten aus der Taufe zu
heben. Der Staat hat nicht nur die Möglichkeit, an Universitäten und
Forschungseinrichtungen Wissen zu generieren, sondern sollte eine unterstützende
und lenkende Funktion auch beim Wissens-Transfer in die Wirtschaft einnehmen.
Strategische Prioritäten sollten sowohl in langfristig angelegten Programmen als
auch in direkten staatlichen Aufträgen zusammen mit Partnern aus Wirtschaft und
Wissenschaft umgesetzt werden.
Gerade im Hochtechnologiebereich gibt es oft sehr große Risiken. Oft werden
Themen nicht von Unternehmen gestartet, sondern erst später ab einer gewissen
Reifestufe von diesen aufgegriffen. Deutschland belegt oft einen Spitzenplatz
bei Entwicklungsprojekten in der Hochtechnologie. Es gelingt jedoch nicht, diese
selbst vor Ort in innovative (Massen)Produkte umzusetzen. Die Politik muss die
Bedeutung der Elektronik für den Standort Deutschland und Europa erkennen und
dementsprechend Prioritäten setzen. Europa - und insbesondere Deutschland - muss
als Halbleiterstandort unbedingt erhalten und ausgebaut werden.
Die beiden VDE Positionspapiere "Hidden Electronics" (https://www.vde.com/resour
ce/blob/2015750/812df166975f386e6cf32d909e102304/vde-positionspapier-hidden-elec
tronics-ii-data.pdf) und "Photonisch-elektronische Integration -
Schlüsseltechnologie für Kommunikationstechnik und Sensorik" (https://www.vde.co
m/resource/blob/2015766/0240d991b0cdeb5de265b17810396214/vde-positionspapier-pho
tonisch-elektronische-integration-data.pdf) sind kostenfrei im VDE Shop unter
http://www.vde.com erhältlich.
Pressekontakt:
Melanie Unseld, Tel. 069 6308461, 0175 1874333,
mailto:melanie.unseld@vde.com
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/9158/4818884
OTS: VDE Verb. der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik