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     180  0 Kommentare VDE fordert Masterplan pro Mikroelektronik / Neue Studie zur technologischen Souveränität / Deutschland stark in Leistungselektronik und Sensorik - beide systemrelevant für unsere Innovationskraft (FOTO) - Seite 2


    jetzt deutlich wurde, kann Europas Industrie sich nicht darauf verlassen, dass
    der Zukauf wesentlicher elektronischer Komponenten in der weltweiten Zulieferung
    immer funktionieren wird und sollte deshalb für Elektronikprodukte, die auf dem
    europäischen Markt verkauft werden, einen gewissen Wertschöpfungsanteil (Local
    Content) in Europa einfordern. Europa kann von den Produzenten verlangen, dass
    hier verbaute Chips auch zum Teil hier gefertigt werden. In diesem Zusammenhang
    müssten die großen Halbleiterhersteller auch in Europa Fabriken bauen, um den
    europäischen Endmarkt beliefern zu können. Das Wissen (Intellectual Property)
    und die Produktionstechnik müssen in Europa verfügbar bleiben.

    3. Größere Risiken in der Forschung zulassen

    Forschung und Innovationen müssen von staatlicher Seite mit einem sehr viel
    längerfristigen Horizont gefördert werden. Die üblichen Drei-Jahresprojekte sind
    keinesfalls ausreichend - für bahnbrechende Innovationen und fundiertes
    Fertigungs-Know-how ist für diese Programme ein Horizont von mindestens 10
    Jahren notwendig. Das Bestreben, Marktverzerrungen zu verhindern, ist sicherlich
    ehrenwert, ein globaler fairer Markt mit gleichen Spielregeln existiert im
    Bereich der Mikroelektronik aber nur in Teilbereichen. Europa und Deutschland
    brauchen mehr Mut und Durchhaltevermögen bei der Förderung neuer disruptiver
    Technologien und Anwendungskonzepte.

    4. Nachwuchs und Firmengründungen fördern

    Europas sehr vielseitiges und sehr starkes Bildungssystem muss weiter ausgebaut
    und die vielen klugen Köpfe für Technologieentwicklungen und Innovationen
    begeistert werden. Europa muss Entwicklungen strategisch unterstützt starten,
    den Entwicklungen ein Umfeld und einen geschützten Raum geben, in dem sie
    gedeihen können, bevor sie als Start-ups auf komplett eigenen Beinen stehen
    können.

    5. Wirtschaftsförderung aufbauen und durch direkte staatliche Aufträge ergänzen

    Deutschland sollte dringend von erfolgreichen Wirtschaftsförderungen in diesem
    Bereich in den USA und in Asien lernen. Deutschland braucht den Mut,
    Wirtschaftsförderung zu forcieren und gezielt auszubauen, um damit letztendlich
    neue innovative Firmen auf strategisch wichtigen Gebieten aus der Taufe zu
    heben. Der Staat hat nicht nur die Möglichkeit, an Universitäten und
    Forschungseinrichtungen Wissen zu generieren, sondern sollte eine unterstützende
    und lenkende Funktion auch beim Wissens-Transfer in die Wirtschaft einnehmen.
    Strategische Prioritäten sollten sowohl in langfristig angelegten Programmen als
    auch in direkten staatlichen Aufträgen zusammen mit Partnern aus Wirtschaft und
    Wissenschaft umgesetzt werden.

    Gerade im Hochtechnologiebereich gibt es oft sehr große Risiken. Oft werden
    Themen nicht von Unternehmen gestartet, sondern erst später ab einer gewissen
    Reifestufe von diesen aufgegriffen. Deutschland belegt oft einen Spitzenplatz
    bei Entwicklungsprojekten in der Hochtechnologie. Es gelingt jedoch nicht, diese
    selbst vor Ort in innovative (Massen)Produkte umzusetzen. Die Politik muss die
    Bedeutung der Elektronik für den Standort Deutschland und Europa erkennen und
    dementsprechend Prioritäten setzen. Europa - und insbesondere Deutschland - muss
    als Halbleiterstandort unbedingt erhalten und ausgebaut werden.

    Die beiden VDE Positionspapiere "Hidden Electronics" (https://www.vde.com/resour
    ce/blob/2015750/812df166975f386e6cf32d909e102304/vde-positionspapier-hidden-elec
    tronics-ii-data.pdf) und "Photonisch-elektronische Integration -
    Schlüsseltechnologie für Kommunikationstechnik und Sensorik" (https://www.vde.co
    m/resource/blob/2015766/0240d991b0cdeb5de265b17810396214/vde-positionspapier-pho
    tonisch-elektronische-integration-data.pdf) sind kostenfrei im VDE Shop unter
    http://www.vde.com erhältlich.

    Pressekontakt:

    Melanie Unseld, Tel. 069 6308461, 0175 1874333,
    mailto:melanie.unseld@vde.com

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/9158/4818884
    OTS: VDE Verb. der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik
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