Anklage in den USA

Antiviren- und Krypto-Guru McAfee twittert aus dem Knast: „Ich habe nichts. Aber ich bereue auch nichts.“

In einem am Mittwoch veröffentlichten Tweet von John McAfee, Gründer des gleichnamigen Antiviren-Softwarekonzerns, heißt es:

„Die USA glauben, dass ich Kryptos versteckt habe. Ich wünschte, ich hätte es, aber es hat sich durch die vielen Hände von Team McAfee aufgelöst (Ihr müsst mir nicht glauben). Meine restlichen Vermögenswerte sind alle beschlagnahmt. Meine Freunde sind, aus Angst davor mit mir in Verbindung gebracht zu werden, alle verschwunden.

Ich habe nichts.

Aber ich bereue auch nichts.“

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John McAfee wurde im Oktober 2020 am Flughafen Barcelona verhaftet. Gegen ihn lag eine Interpol- Haftbefehl vor. Sowohl das US-Justizministerium als auch die US-Börsenaufsicht SEC hatten Anklage gegen den skandalumwitterten 75-Jährigen erhoben und ihn international zur Fahndung ausgeschrieben.

Die US-Staatsanwaltschaft wirft McAfee und seinem Leibwächter und Berater Jimmy Gale Watson unter anderem Geldwäsche und Wertpapierbetrug vor. McAfee soll zusammen mit Watson Altcoins günstig gekauft und anschließend massiv auf Twitter beworben haben (Pump). Nachdem viele Krypto-Anleger die beworbenen Coins gekauft und der Preis dadurch gestiegen war, soll McAfee seine Anteile gewinnbringend verkauft haben (Dump).

Außerdem werden McAfee und Watson unlauterer Werbung für Kryptowährungen vorgeworfen. McAfee und Watson sollen auf Twitter Initial Coin offerings (ICOs) beworben haben, ohne offenzulegen, dass sie dafür Millionen-Beträge von den Initiatoren erhalten hatten.

Anschließend wurden vielfache Bankgeschäfte getätigt, um die Erlöse aus dem betrügerischen ICOs zu waschen, so der Vorwurf. Sollten McAfee und Watson in den USA verurteilt werden, drohen ihnen hohe Geldstrafen und/oder lange Haftstrafen.

Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion