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     1732  0 Kommentare Amerikaner haben Europa abgehängt

    Warum ist die Stimmung unter europäischen Anlegern so schlecht? Warum haben die Amerikaner in den letzten drei Jahren einen so enormen Vorteil erzielen können?

    In den letzten Monaten haben die Anleger in Europa regelrecht kapituliert. Besonders ausgeprägt war dieses Phänomen in Deutschland zu beobachten: Aktienfonds verzeichneten im August 2004 die höchsten Mittelabflüsse der Geschichte. Erstaunlich?

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    Die bisherige, zermürbende Seitwärtsbewegung in 2004 zehrt an den Nerven der Anleger. Die geringste Volatilität seit Jahrzehnten ist zu verzeichnen. Die meisten Anleger nehmen dies jedoch erstaunlicherweise nicht wahr und erkennen mehrheitlich eine "hektische Tradingrange". Die Angst vor einem erneuten Absturz - ob begründet oder nicht - ist deutlich zu spüren. In Europa ist die Stimmung unter den Anlegern deutlich schlechter als in den USA. Sind Europäer eher Realisten, besser informiert oder gibt es dafür eine Begründung?

    Neben einigen anderen als Erklärung in Frage kommenden Faktoren, ist der wesentliche Grund schnell ausgemacht: Ein europäischer Anleger hat in den letzten drei Jahren an den Aktienmärkten signifikant schlechter abgeschnitten als ein amerikanischer Investor.


    Die Statistik erklärt dies recht eindrucksvoll

    Der große Unterschied in der Wertentwicklung zwischen einem europäischen und amerikanischen Anleger seit Ende 2001 ist die Folge von zwei maßgeblichen Faktoren. Während sich die US-Indizes in diesem Zeitraum deutlich besser als der deutsche Aktienindex DAX oder der Euro-Stoxx-50 entwickelten, hat der starke Wertzuwachs des Euro diesen Effekt zusätzlich verstärkt.

    Die Unterschiede sind extrem: Ein US-Anleger, der deutsche (DAX) oder europäische (ES-50) Aktien Anfang 2002 erwarb, hat währungsbereinigt einen Zuwachs von 8% bzw. 4% erzielen können. Ein europäischer Anleger hätte in diesen Indizes zwischen 25% und 27% verloren.

    Die Tatsache, dass sich die US-Indizes in diesen drei Jahren wesentlich besser als die großen europäischen Indizes entwickelt haben, hilft einem deutschen Anleger auch nicht richtig weiter: Ein Investment im S&P 500 bzw. Nasdaq 100 hätte sogar ein währungsbedingt verschärftes Minus von 33% bzw. 36% erbracht. Ein Amerikaner hätte, da in seiner Heimatwährung abgerechnet, nur 3% bzw. knapp 9% verloren.




    S&P 500 und Nasdaq 100 nahe an ihren Hochs aus 2002

    Der Abstand zu den Indexständen vom 31.12.2001 beträgt beim S&P 500 auf Basis der aktuellen Kurse nur 3,22% bzw. beim Nasdaq 100 8,56%.




    DAX und Euro-Stoxx-50 mit Underperformance

    Der europäische Leitindex Euro-Stoxx-50 notiert aktuell deutliche 27,4% unter seinem Stand von Ende 2001, der DAX hat seither 24,77% verloren.




    Währungsnachteil wird zum Vorteil

    Die Euro-Aufwertung gegenüber dem US-Dollar hat den amerikanischen Anlegern einen erheblichen Vorteil eingebracht. Der Euro markierte sein letztes Mehrjahrestief am 01. Februar 2002 bei 0,856 USD. Verglichen mit dem Stand vom 31.12.2001 bei 0,8904 USD hat der Euro gegenüber dem US-Dollar bis heute um fast 44% aufgewertet. Seit dem Tief Anfang Februar um fast 50%.




    Fazit

    Ein Blick in die Statistik genügt also, um den großen Unterschied im Sentiment zwischen europäischen und amerikanischen Investoren grundsätzlich zu erklären. In den letzten drei Jahren hat ein US-Anleger eine erheblich bessere Wertentwicklung als ein Europäer erzielt. Wen wundert es angesichts solcher Zahlen dann noch, dass amerikanische Aktionäre die extrem schlechte Stimmung unter deutschen Anlegern nicht so recht teilen mögen.


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    Thomas Grüner
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    Thomas Grüner ist Gründer und Vice Chairman der Vermögensverwaltung „Grüner Fisher Investments“ mit Sitz in Rodenbach bei Kaiserslautern. Grüner Fisher Investments arbeitet eng mit „Fisher Investments“, einem der größten amerikanischen Vermögensverwalter zusammen. Weitere Informationen unter: www.gruener-fisher.de. Bitte beachten Sie den dort hinterlegten Disclaimer sowie die Nutzungsbedingungen.

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    Verfasst von Thomas Grüner
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