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    US-Wahl  2401  0 Kommentare Und jetzt?

    Glaubt man den Auguren, so bleibt Bush Präsident der größten und wichtigsten Volkswirtschaft der Erde. Über die Konsequenzen kann man lange nachdenken, viel lesen, schreiben oder reden. Dies alles ist zur Genüge geschehen und über weite Strecken müßig. Jeder Präsident, egal wie er heißt, dürfte so stark in die „Sachzwänge“ eingebunden sein, die unter der bisherigen Regentschaft geschaffen wurden, dass er Kurskorrekturen, so er sie überhaupt ernsthaft will, nur sehr langsam umsetzen könnte.

    Interessant, wie die Finanzmärkte agierten. Die Aktienmärkte starteten gestern in den USA im Rally-Mode, mit steigenden Aktien wurde auch der Dollar stärker und die TBonds schwächer. Als nach 20:00 unserer Zeit Gerüchte an Wall Street die Runde machten, Kerry habe die Nase vorn, bröckelten die Aktienkurse rasch, der Dollar schwächelte und die amerikanischen Staatsanleihen legten deutlich zu.

    Heute morgen verdichtet sich der Eindruck, dass Bush gewonnen hat. Die amerikanischen Aktien-Futures sind stark im Plus, die TBonds geben deutlich ab, der Dollar befestigt sich bei rund 1,27. In der Nacht waren die amerikanischen Staatsanleihen allerdings zeitweilig noch sehr viel schwächer, auch der Dollar war schon klar unter die Marke von 1,27 abgetaucht.

    Die Momentaufnahme ist recht deutlich: Bush wird von den Aktien gefeiert, Kerry eher von den Anleihen. Was die Währung angeht, so habe ich den Eindruck, dass das Wahlergebnis selbst hier einen geringeren Einfluss hat – der Dollar versucht sich zumindest kurzfristig so oder so an der Oberseite. Gold ist weiterhin mit der amerikanischen Währung invers synchronisiert. Sollte sich die Feststellung des Wahlergebnisses allerdings hinziehen, dürfte das nicht nur dem Dollar zusetzen.

    Die Bullen zeigten sich gestern vom Challenger-Report angetan. Er berichtet, dass die Entlassungsankündigungen im Oktober um 5,6 Prozent gegenüber dem Vormonat auf 101.840 gefallen sind. Allerdings liegt die Zahl den zweiten Monat in Folge oberhalb von 100.000, was zuletzt Anfang 2003 zu beobachten war. Gegenüber dem Vorjahr ist eine Abnahme um 41 Prozent zu verzeichnen, die über das Jahr bis jetzt aufgelaufene Summe liegt 21 Prozent niedriger als in 2003. Per September belief sich die Abnahme noch auf 16,9 Prozent. Der Telecom-Sektor verzeichnete aktuell den höchsten Anteil an Entlassungsankündigungen, gefolgt von „Helth Care“ und Industriegütern, zwei Bereichen, die bisher als „gesund“ galten.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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