Klimaziele und Maßnahmen im Koalitionsvertrag / Kurzbewertung des Dachdeckerhandwerks
Köln (ots) - Licht und Schatten finden sich im Koalitionspapier, das
erfreulicher Weise schnell vorgelegt wurde, so der Zentralverband des Deutschen
Dachdeckerhandwerks (ZVDH). ZVDH-Hauptgeschäftsführer Ulrich Marx führt konkret
aus: "Insgesamt sind wir mit dem Entwurf zufrieden. Positiv sehen wir vor allem
die Einrichtung eines eigenständigen Bauministeriums, damit wird eine wichtige
Forderung der Bauwirtschaft erfüllt. Die umfangreichen Aufgaben - 400.000 neue
Wohnungen, bezahlbarer Wohnraum trotz steigender CO2-Preise und neue Vorgaben zu
Heizungstausch und Solaranlagen-Pflicht auf Dächern - sind aber nur zu stemmen,
wenn die neue Ministerin mit deutlichen Kompetenzen ausgestattet wird. Auch
müssen Querschnittsthemen, Stichwort Gebäudesanierung, eng mit dem
Klimaschutzministerium erarbeitet werden."
Ausbau der Förderprogramme
erfreulicher Weise schnell vorgelegt wurde, so der Zentralverband des Deutschen
Dachdeckerhandwerks (ZVDH). ZVDH-Hauptgeschäftsführer Ulrich Marx führt konkret
aus: "Insgesamt sind wir mit dem Entwurf zufrieden. Positiv sehen wir vor allem
die Einrichtung eines eigenständigen Bauministeriums, damit wird eine wichtige
Forderung der Bauwirtschaft erfüllt. Die umfangreichen Aufgaben - 400.000 neue
Wohnungen, bezahlbarer Wohnraum trotz steigender CO2-Preise und neue Vorgaben zu
Heizungstausch und Solaranlagen-Pflicht auf Dächern - sind aber nur zu stemmen,
wenn die neue Ministerin mit deutlichen Kompetenzen ausgestattet wird. Auch
müssen Querschnittsthemen, Stichwort Gebäudesanierung, eng mit dem
Klimaschutzministerium erarbeitet werden."
Ausbau der Förderprogramme
Das Dachdeckerhandwerk sehe sich dem Klimaschutz verpflichtet, insofern begrüße
man grundsätzlich die Aussage, bei Neubauten alle geeigneten Dachflächen sowohl
im Gewerbebau als auch im privaten Bereich für Solarenergie zu nutzen. "Aber
hier müssen klare Regelungen für Bauherren und die ausführenden Unternehmen
gefunden werden, welche Dächer geeignet sind. Denn nicht jede Dachfläche ist
zwangsläufig ein passender und effektiver Standort für Solaranlagen", macht Marx
deutlich. Auch fehlten konkrete Maßnahmen, wie die Sanierungsquote im
Gebäudebestand erhöht werden soll.
Unübersichtliche Förderprogramme, Überlastung beim Bundesamt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle (BAFA), keine eigenständige Energie-Effizienz-Behörde und wenig
Anreiz für Wohnungseigentümer lassen den ZVDH-Hauptgeschäftsführer hier eher
skeptisch in die Zukunft blicken. "Wir brauchen dringend einen Ausbau der
Förderprogramme. Zum einen, um die Lücke zu füllen, die nach dem Wegfall der
Neubauhilfe KfW-55-Förderung zum 1.2.22 entsteht, aber auch, weil es derzeit für
die Sanierung im Gebäudebestand zu wenig Förderinstrumente gibt, die für eine
rasche Amortisation sorgen", erklärt Marx.
Er verweist auf eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts für Wärmeschutz
(FiW München), die die Hebelwirkung einer gezielten Förderung von PV-Anlagen in
Kombination mit einer energetischen Dachsanierung untersucht hatte. Demnach
könne man bis zu 116 Millionen Tonnen CO2 im Gebäudebestand einsparen und
gleichzeitig die Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen auf den Dächern
signifikant erhöhen.
Serielles Sanieren
Zur Förderung des seriellen Sanierens merkt Ulrich Marx an: "Das ist sicherlich
sinnvoll, um die energetische Optimierung im Gebäudebestand anzukurbeln. Die
digital gestützte Vorfertigung von Bauteilen im Werk verkürzt die Montagezeit
auf Baustellen. Dächer dahingegen sind komplexe Systeme mit zahlreichen An- und
Abschlüssen, deren Verarbeitung hohe handwerkliche Kompetenz erfordert, damit
das Dach dicht bleibt und auch Stürme übersteht. Serielles Bauen und Sanieren
können handwerkliche Leistungen unterstützen, aber keinesfalls ersetzen!"
Schnellere Baugenehmigungen
Mit der Ansage, dass sich die Dauer von Bauplanungsverfahren "mindestens
halbieren" soll, hat sich die neue Bundesregierung ehrgeizige Ziele gesetzt.
Auch die dazu angekündigten Maßnahmen sind ambitioniert: Digitalisierung in den
Behörden ausbauen, strenge Fristenregelungen für die Prüfdauer sowie Vermeidung
von Verfahrensblockaden in letzter Minute durch Umweltverbände. Der ZVDH begrüßt
diese Ankündigungen ausdrücklich.
Mehr dazu im aktuellen Podcast: ZVDH-Podcast (https://bit.ly/Podcast-ZVDH)
Pressekontakt:
DEUTSCHES DACHDECKERHANDWERK
Zentralverband
Claudia Büttner
Bereichsleiterin Presse
Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks
Fritz-Reuter-Str. 1 // 50968 Köln
Tel. 0221-398038-12
Fax 0221-398038-512
E-Mail mailto:cbuettner@dachdecker.de
http://www.dachdecker.de // http://www.dachdeckerdeinberuf.de
Neu! Unser Podcast - Einfach mal reinhören:
https://bit.ly/ZVDH-Podcast
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/115513/5093975
OTS: Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks ZVDH
man grundsätzlich die Aussage, bei Neubauten alle geeigneten Dachflächen sowohl
im Gewerbebau als auch im privaten Bereich für Solarenergie zu nutzen. "Aber
hier müssen klare Regelungen für Bauherren und die ausführenden Unternehmen
gefunden werden, welche Dächer geeignet sind. Denn nicht jede Dachfläche ist
zwangsläufig ein passender und effektiver Standort für Solaranlagen", macht Marx
deutlich. Auch fehlten konkrete Maßnahmen, wie die Sanierungsquote im
Gebäudebestand erhöht werden soll.
Unübersichtliche Förderprogramme, Überlastung beim Bundesamt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle (BAFA), keine eigenständige Energie-Effizienz-Behörde und wenig
Anreiz für Wohnungseigentümer lassen den ZVDH-Hauptgeschäftsführer hier eher
skeptisch in die Zukunft blicken. "Wir brauchen dringend einen Ausbau der
Förderprogramme. Zum einen, um die Lücke zu füllen, die nach dem Wegfall der
Neubauhilfe KfW-55-Förderung zum 1.2.22 entsteht, aber auch, weil es derzeit für
die Sanierung im Gebäudebestand zu wenig Förderinstrumente gibt, die für eine
rasche Amortisation sorgen", erklärt Marx.
Er verweist auf eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts für Wärmeschutz
(FiW München), die die Hebelwirkung einer gezielten Förderung von PV-Anlagen in
Kombination mit einer energetischen Dachsanierung untersucht hatte. Demnach
könne man bis zu 116 Millionen Tonnen CO2 im Gebäudebestand einsparen und
gleichzeitig die Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen auf den Dächern
signifikant erhöhen.
Serielles Sanieren
Zur Förderung des seriellen Sanierens merkt Ulrich Marx an: "Das ist sicherlich
sinnvoll, um die energetische Optimierung im Gebäudebestand anzukurbeln. Die
digital gestützte Vorfertigung von Bauteilen im Werk verkürzt die Montagezeit
auf Baustellen. Dächer dahingegen sind komplexe Systeme mit zahlreichen An- und
Abschlüssen, deren Verarbeitung hohe handwerkliche Kompetenz erfordert, damit
das Dach dicht bleibt und auch Stürme übersteht. Serielles Bauen und Sanieren
können handwerkliche Leistungen unterstützen, aber keinesfalls ersetzen!"
Schnellere Baugenehmigungen
Mit der Ansage, dass sich die Dauer von Bauplanungsverfahren "mindestens
halbieren" soll, hat sich die neue Bundesregierung ehrgeizige Ziele gesetzt.
Auch die dazu angekündigten Maßnahmen sind ambitioniert: Digitalisierung in den
Behörden ausbauen, strenge Fristenregelungen für die Prüfdauer sowie Vermeidung
von Verfahrensblockaden in letzter Minute durch Umweltverbände. Der ZVDH begrüßt
diese Ankündigungen ausdrücklich.
Mehr dazu im aktuellen Podcast: ZVDH-Podcast (https://bit.ly/Podcast-ZVDH)
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Fax 0221-398038-512
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