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    Jubiläum  776
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    Lloyd Fonds: Rund 30 Prozent Alpha seit Auflage

    Dr. Maximilian Thaler, Portfoliomanager des Lloyd Fonds – European Hidden Champions, spricht im Interview über das Jubiläum seines Nebenwertefonds, über die Folgen des Krieges und ein volatiles Marktumfeld.

    Drei Jahre Lloyd Fonds - European Hidden Champions, drei Jahre Erfolgskurs. Portfoliomanager Dr. Maximilian Thaler steuert den auf wachstumsstarke Unternehmen aus dem europäischen Mittelstand fokussierten Aktienfonds EHC (R-Tranche: WKN A2PB59) seit dem 2. April 2019. Seitdem konnte der Fonds gegenüber dem Referenzindex STOXX Europe Small 200 ein Alpha von 28,9 Prozent generieren (Stand: 31.03.2022). Wir haben Herrn Thaler zum Jubiläum gratuliert und ihn zu aktuellen Ereignissen und Marktbewegungen befragt.

    Herr Thaler, die Pandemie ist noch nicht vollständig überwunden, schon schiebt sich ein neues prägendes Ereignis in den Fokus: die Invasion Russlands in die Ukraine. Brechen die Finanzmärkte jetzt ein?

    Thaler: Die Märkte sind in der Regel recht effizient was die Einpreisung solcher Makroereignisse betrifft. So erfolgte bereits ab Anfang Januar eine verstärkte Korrektur, zunächst in Verbindung mit Äußerungen der amerikanischen Notenbank zu einer vorgezogenen Zinswende. Die militärische Eskalation in der Ukraine hat diese Korrektur dann zusätzlich angetrieben, wobei sich die Large-Cap-Indizes gegenüber den Nebenwerte- und Technologielastigen Indizes noch deutlich besser halten konnten.

    Zuletzt zeichnete sich in einem weiterhin volatilen Marktumfeld eine erste Gegenbewegung ab. Es bleibt abzuwarten wie nachhaltig diese Erholung ist, angesichts einer weiterhin komplexen Gemengelage mit viel Gegenwind durch die anhaltende Kosteninflation und der steigenden Notwendigkeit hier gegenzusteuern. Auch ist eine weitere militärische Eskalation mit einer einhergehenden Verschärfung der westlichen Sanktionen gegen Russland nicht auszuschließen.

    Russland hält einen Trumpf in der Hand, der ein einheitliches Handeln des Westens brechen könnte: Erdgas. Wie sehr ist Deutschland vom russischen Gas abhängig?

    Thaler: Die Abhängigkeit Stand heute ist hoch. Deutschland bezieht rund die Hälfte seiner Gasimporte von Russland, gefolgt von Norwegen und den Niederlanden. Letztere können nur bedingt einspringen, da diese bereits auf sehr hohem Niveau produzieren. Die EU plant bis zu einem Drittel der russischen Gasmenge mit Flüssiggasimporten aus den USA zu ersetzen. So sollen noch dieses Jahr etwa 15 Milliarden Kubikmeter Flüssiggas an die EU geliefert werden.

    Allerdings müssen dafür erst bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden. Es gibt in der EU noch keine ausreichende Infrastruktur und zu wenige Terminals. Deutschland plant deshalb den Bau eigener Terminals. Das Erste soll in Brunsbüttel entstehen. Hierfür wurden diesen Monat bereits Verträge unterzeichnet. Positiv zu werten in dieser Abhängigkeitsthematik ist, dass wir den Winter fast hinter uns haben, was kurzfristig Druck aus der Sache nimmt und uns etwas Zeit verschafft. Zudem besteht eine gegenseitige Abhängigkeit, da Russland auf Deviseneinnahmen aus Energieexporten angewiesen ist, um die heimische Währung und Wirtschaft zu stützen, zumal die sonstige Exportwirtschaft bereits kollabiert.

    Ihr Fonds, der European Hidden Champions (ISIN: DE000A2PB598), ist ein auf Europa fokussierter Fonds. Welche Auswirkungen hat der Krieg kurz- aber auch mittelfristig auf die europäische Wirtschaft?

    Thaler: Je länger die Ukrainekrise andauert, umso größer ist die Gefahr, dass wir in ein Stagflations-Szenario, also ein stagnierendes Wirtschaftswachstum bei gleichzeitig hoher Inflation, steuern. In der Vergangenheit wirkte ein solches Umfeld belastend auf die Aktienmärkte. Am positivsten in diesem Umfeld erwiesen sich Rohstoffwerte, Gold und Immobilienfonds. Noch sind wir aber von einer Stagflation entfernt: Aktuell geht der Konsens der Ökonomen von einem Wirtschaftswachstum in der Eurozone von rund drei Prozent für das Jahr 2022 aus.

     

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    Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor, den es zu beobachten gilt, ist die Ölpreisentwicklung. Steigt dieser weiter bzw. bleibt anhaltend auf hohem Niveau dürfte dies zusätzlich Wind aus dem Segel nehmen. In jedem Fall bieten die Märkte aktuell kein Umfeld den Helden zu spielen, sondern wir sind im Rahmen der Möglichkeit konservativ positioniert mit erhöhten Barmittelbeständen und bereit diese wieder zu investieren, sobald die Gesamtlage ein visibleres Bild bietet.

    Musste das Portfolio des European Hidden Champions aufgrund des Krieges umgeschichtet werden? Gab es Unternehmen, die rausgeflogen sind?

    Thaler: Anpassungen im Portfolio sind generell ein kontinuierlicher Prozess des aktiven Portfoliomanagements. Während die Wachstumstitel im Jahr 2020 noch die Starperformer im Portfolio waren, bietet die Zinsthematik aktuell kein gutes Umfeld für Unternehmen mit langer Duration, sprich bei denen ein Großteil der Gewinne in der Zukunft liegt. Solche Titel in Verbindung mit erhöhten Bewertungen wurden im Portfolio verkauft, da die Neubewertung hier nach meiner Einschätzung noch nicht abgeschlossen ist.  Gleichzeitig gibt es auch Bereiche, die vom aktuellen Umfeld profitieren. Allen voran Unternehmen aus dem Sektor der erneuerbaren Energien, die wurden im Fonds aufgestockt.

    Wachstumstitel haben seit Ende des vergangenen Jahres mit Kursrückgängen zu kämpfen. Das spiegelt sich auch im Fonds wider. Wie wirken Sie dieser Korrektur entgegen?

    Thaler: Die Korrektur der letzten Monate hat den Fonds überproportional getroffen aufgrund des Fokus auf Wachstumstitel und Small-Caps mit oftmals geringerer Liquidität. Zudem blieben nach dem starken vorangegangen Jahr weitere Katalysatoren einiger Portfoliogesellschaften aus. Die Möglichkeiten hier entgegenzuwirken, beliefen sich vor allem auf die Umschichtung in Wachstumstitel mit kürzerer Duration und dem Aufbau von Barmittelbeständen bis zu einem Maximum von 15 Prozent des Anlagevermögens.

    Portfolio-Absicherungen haben im Vergleich zur Coronakrise deutlich weniger gegriffen, da die Indizes sich im Zuge der Rotation noch relativ gut halten konnten. Solche Marktphasen gibt es immer wieder, bieten aber gleichzeitig für uns als langfristig orientierte Anleger viele Chancen diese Volatilitäten zu nutzen, um bei qualitativ hochwertigen Mittelständlern einen vergünstigten Einstiegskurs zu bekommen.

    Vielen Dank für das Interview, Herr Thaler!


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