Vorweihnachtliche Ruhe am Aktienmarkt
Vor den in der kommenden Woche anstehenden Sitzungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank herrscht vorweihnachtliche Ruhe am deutschen Aktienmarkt. Während der eine Teil der Anleger immer noch auf eine Korrektur wartet, die nicht kommt, steht der andere Teil in den Startlöchern für eine Jahresendrally, die aber auch nicht so richtig zünden will.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Bei aller Ruhe darf aber nicht vergessen werden, dass der Deutsche Aktienindex seit Anfang Oktober mehr als 22 Prozent zugelegt und dadurch das Jahresminus auf nur noch knapp neun Prozent verringert hat. In Erwartung einer wieder rückläufigen Inflation und einer damit möglichen Zinspause der Fed griffen die Anleger in den vergangenen acht Wochen bei Aktien zu, weshalb bei Schaffung der entsprechenden Fakten nur noch wenig Euphorie zu spüren war. Dass auf der anderen Seite Gewinnmitnahmen weiter ausbleiben, wirkt da schon fast wie eine Fortsetzung der Rally.
Aus der zunächst nur kleinen, zehn Milliarden Euro leichten Mini-Aktienrente, die im kommenden Jahr an den Start gehen soll, will Bundesfinanzminister Lindner ein richtig großes Modell für die Zukunft der gesetzlichen Rentenversicherung machen. Mittel- bis langfristig soll ein dreistelliger Milliardenbetrag in den Aktienmarkt fließen, um sowohl die Rentenbeiträge als auch das Rentenniveau zu stabilisieren – von höheren Erträgen im Alter ist da allerdings noch nicht die Rede.
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Aber es ist ein Schritt in die absolut richtige Richtung, auch um den Menschen das Thema Kapitalmarkt insgesamt näher zu bringen. Bleibt nur zu hoffen, dass aus Lindners aktueller Einschätzung der Situation, „… dass der Staat für seine Anleihen weniger zahlen muss als die Kapitalmärkte an Rendite bringen“, kein frommer Wunsch wird. Die Statistik allerdings gibt ihm Recht.