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     2756  0 Kommentare Geht die Phase des Konjunkturpessimismus zu Ende?

    In den vergangenen beiden Tagen entwickelte sich in den USA ein Bilderbuch-Szenario für die Aktien-Bullen. Am Montag der Härtetest von 1155 im S&P 500, dann das Hinauflaufen auf 1166. Gestern der erneute Test der Zone von 1160, in der sich gegenwärtig auch die EMA200 aufhält, anschließend wird bei knapp 1172 die von institutionellen Akteuren stark beachtete EMA50 leicht übertrumpft.

    Lediglich das Volumen blieb etwas dünn. Es zog zwar mit den Kursavancen an, kommt aber bisher nicht über ein kurzfristig gerade durchschnittliches Niveau hinaus. Das kann man positiv sehen – hier scheint noch einiges Kapital an der Seitenlinie zu stehen.

    Die Märkte schwanken seit einiger Zeit nervenzehrend unberechenbar hin und her. Je nachdem wie die Interpretation der neuesten Makrodaten ausfällt, geht es hoch oder runter. In beiden Richtungen allerdings ist die Dynamik recht gering. Das zeigt, dass weder Bullen noch Bären sich zur Zeit in ihrer Haut wohl fühlen, keiner fühlt sich ermutigt, richtig zur Sache zu kommen.

    Nach den überwiegend positiv zu sehenden Nachrichten der vergangenen Woche sorgte am Freitag der vorläufige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan für Turbulenzen. Er notiert bei 85,3. Erwartet wurde er bei 87,5 bis 90,0 nach zuvor 87,7. damit sinkt der Wert auf ein Zwei-Jahres-Tief.

    Der New York Empire State Index haute in dieselbe konjunkturpessimistische Kerbe. Er notiert bei minus 11,11. Volkswirte hatten den Index bei plus 11,0 bis 15,0 nach zuvor plus 2,03 erwartet. Gestern dann zeigte der Produktionsausstoß der US-Industrie für April ein Minus von 0,2 Prozent, nachdem er im Vormonat noch um 0,3 Prozent zugelegt hatte. Die Kapazitätsauslastung reduzierte sich von 79,4 im März auf 79,2 Prozent im April. Volkswirte waren bei der Industrieproduktion von einen Anstieg um 0,2 Prozent und bei der Kapazitätsauslastung von einem Zuwachs auf 79,5 Prozent ausgegangen.

    Die monatlichen Nettokapitalzuflüsse in die USA betrugen zuletzt 45,7 Mrd. Dollar. Erwartet wurden rund 70 Mrd. Dollar nach zuletzt 84,5 Mrd. Dollar. Diese Meldung tangierte den Außenwert des Dollar interessanterweise kaum.

    Die Erzeugerpreise (PPI) sind um 0,6 Prozent gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,4 bis 0,5 Prozent nach plus 0,7 Prozent im März. Auch die Kernrate ist mit 0,3 Prozent stärker gestiegen, als mit plus 0,2 Prozent prognostiziert. Umgehend stiegen die Zinsen für kurzfristige Ausleihungen an.

    Während die Industrieproduktion eine konjunkturelle Delle offenbart, scheint die Wohnbau-Konjunktur ungebrochen: Die Zahl der Wohnbaugenehmigungen stieg auf 2,13 Millionen. Erwartet wurden bis 2,050 Millionen nach zuvor 2,02 Millionen. Die Zahl der Wohnbaubeginne liegt am oberen Ende der Erwartungen.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Geht die Phase des Konjunkturpessimismus zu Ende? In den vergangenen beiden Tagen entwickelte sich in den USA ein Bilderbuch-Szenario für die Aktien-Bullen. Am Montag der Härtetest von 1155 im S&P 500, dann das Hinauflaufen auf 1166. Gestern der erneute Test der Zone von 1160, in der sich …