Zittern vor Greenspan - Seite 3

Angst, mit dem Kauf von Aktien auf die Nase zu fallen, steht gegen die Gier, die auf die lausigen Anleiherenditen blickt. Erschwerend kommt hinzu, dass in der Extremsituation, in der sich die TBonds befinden, mit heftigen Bewegungen auf der Zinsseite gerechnet werden muss. Kommt es hier erst einmal zu einer Verkaufswelle, besteht die Gefahr, dass sich das Geschehen überschlägt. Explodierende Zinsen treffen hochverschuldete Volkswirtschaften besonders dann schwer, wenn auch noch die Inflation niedrig bleibt. Das wiederum schlägt sich sofort negativ in den Konjunkturerwartungen nieder und lässt die Angst wieder über die Gier siegen.

Das Volumen im US-Aktienmarkt ist aktuell rund 15 Prozent niedriger als im Jahresdurchschnitt des vergangenen Jahres, die Delle begann im April. Der S&P 500 hat sich seitdem wieder gut erholt. Gelingt es, so die Rechnung der Bullen, wieder Kapital von der Seitenlinie anzulocken, sollte die Aufwärtsbewegung weiter gehen. Hierzu muss die Gier über die Angst siegen. Die Bedingungen hierzu von der Rentenseite könnten gegeben sein.

Auf der Aktienseite müssen einstiegswillige Akteure den Eindruck gewinnen, das die Kurse einen festen Boden erreicht haben und der Zug (auch ohne sie) abfährt. Ob dieser feste Boden schon erreicht ist, muss nach dem misslungenen Bullenausbruch der vergangenen Tage bezweifelt werden. Ein mögliches Niveau im S&P 500 wäre die EMA50 bei aktuell 1182. Auf der Oberseite würden potenzielle Käufer natürlich ihre Felle weg schwimmen sehen, wenn die zuletzt immer wieder angegangene Aufwärtstrendlinie aus März 2003 überwunden wird. Sie notiert heute bei 1208.

Der Index steht genau in der Mitte dieses Bereichs.

Marktstatus, Markttrends und Prognosen unter TimePatternAnalysis.

Heute: 14:30 (MEZ) - Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (E: 335.000 nach zuvor 350.000)

16:00 - Anhörung des Vorsitzenden der Fed, Greenspan, zur US Wirtschaft vor dem Wirtschaftsausschuss des Kongresses

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