Lloyd Fonds / IPO

Moderat bewertet, aber nicht zwingend

Mit Lloyd Fonds geht am 28. Oktober nach HCI bereits das nächste Unternehmen der Branche der Fondsinitiatoren an die Börse. Zwar ist bei Lloyd Fonds auch nicht alles Gold, was glänzt, insgesamt dürfte den Hamburgern aber ein besseres Debüt gelingen als HCI.

Börsengang

Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 27. Oktober, einen Tag später soll dann die Erstnotiz stattfinden. Im Konsortium sind die DZ Bank, HSBC, Sal. Oppenheim sowie MM Warburg. Die Hälfte der 6,4 Mio. zu emittierenden Aktien (WKN 617 487) stammt aus einer Kapitalerhöhung, der Rest (inklusive Greenshoe von 0,8 Mio. Papieren) aus Altaktionärsbesitz. Die Preisspanne liegt bei 19 bis 21 Euro, was auf eine maximale Marktkapitalisierung von 267 Mio. Euro hinausläuft.

Geschäft

Das Unternehmen besteht seit zehn Jahren. In dieser Zeit wurden mehr als 60 Fonds aufgelegt, davon aber 57 Schifffonds. Die Abhängigkeit diesbezüglich ist also noch höher als bei HCI (85 %) und erst recht MPC (ca. 35 bis 40 %). Bisher ging diese Rechnung ja auch auf. Lloyd verfügt über eine noch gefüllte Produktpipeline von mehr als zwei Dutzend Schiffen, wovon die überwiegende Mehrzahl zudem bereits verchartert ist. Innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre, so zumindest die Pläne, soll die Abhängigkeit vom Reedereimarkt aber auf rund 50 % reduziert werden. Beim Zweitmarkt für britische Kapital-Lebensversicherungen ist Lloyd im Übrigen bereits deutscher Marktführer.

Planungen und Zahlen

Den Planungen zufolge soll das platzierte Eigenkapital im laufenden Jahr deutlichst von 191 auf 330 Mio. Euro ansteigen. Korrespondierend mit einem Umsatzanstieg um mehr als 20 % auf knapp 100 Mio. Euro soll das Ergebnis 2005 auf 1,70 Euro je Anteil zulegen. Das KGV von 12 für 2005 sowie 11 für 2006 ist moderat, jedoch höher als bei HCI nach dem Kursverfall der letzten Tage (2005: 9,5; 2006: 8,0). Interessant bei Lloyd ist die hohe erwartete Dividendenrendite von rund 7 % im laufenden sowie rund 9 % im nächsten Jahr.

Fazit

Die Story ist schlüssig und gut, die Bewertung zur Emission moderat, aber wiederum auch nicht zwingend. Wer als Anleger bereits eine Exponierung im Schiffsektor hat, sollte ein so genanntes Klumpenrisiko vermeiden. Dividendenjäger dagegen können zeichnen, eventuell aber auch an der Börse kaufen, wenn der Kurs anfangs bei ca. 20 Euro starten sollte. Dies würde für die Zukunft genügend Potenzial lassen.

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