Kommt jetzt die Rallye?
China will trägen Aktienmarkt ankurbeln – Macht Druck für mehr Aktienfonds
China will den Aktienmarkt aktiv ankurbeln, der zuletzt unter der Immobilienkrise des Landes und dem schwächeren Wachstum gelitten hat. Steht der Markt vor einer Rallye?
- China will Aktienmarkt ankurbeln
- Vermögensverwalter sollen Aktienfonds bevorzugen
- Maßnahmen reichen nicht aus, um Vertrauen wiederherzustellen
Peking hat einige Vermögensverwalter in China informell aufgefordert, vorrangig Aktienfonds gegenüber anderen Produkten wie Rentenfonds aufzulegen. Mit der Maßnahme soll der schwächelnde Aktienmarkt des Landes wiederbelebt werden, berichtet Reuters unter Berufung auf informierte Kreise.
Die inoffiziellen, mündlichen Ratschläge der Aufsichtsbehörden, wurden demnach in den letzten Wochen von der chinesischen Wertpapieraufsichtsbehörde CSRC an einige der größten Investmentfondsmanager des Landes erteilt.
Chinas Investmentfondsbranche hat ein Volumen von 3,8 Billionen US-Dollar und ist eine wichtige Säule der Kapitalmärkte des Landes. Im vergangenen Jahr floss jedoch insbesondere in Aktienfonds deutlich weniger Geld, da die Aktienbenchmarks mehrjährige Tiefststände erreicht haben.
Die Auflegung neuer Aktienfonds ist Teil einer Kampagne, mit der die Behörden der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt versuchen, den Aktienmarkt wiederzubeleben und das Vertrauen der Anleger zu stärken, das durch die destabilisierende Krise im Immobiliensektor und das stotternde Wachstum beeinträchtigt wurde.
Reichen die neuen Maßnahmen?
Zwar hat Peking in den letzten Monaten eine Reihe von Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft ergriffen, doch reichen diese nach Ansicht von Analysten nicht aus, um das Vertrauen der Märkte wiederherzustellen. Es ist nicht klar, ob dies mit den jüngsten Leitlinien gelingen wird.
Der chinesische Blue-Chip-Index CSI 300 schloss das vergangene Jahr mit einem Verlust von elf Prozent ab und zählte damit zu den schwächsten Märkten, während die globalen Aktien gemessen am MSCI World Index um rund 22 Prozent zulegten.
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Eine der Reuters-Quellen erklärte, die CSRC habe von einigen Fondsmanagern verlangt, mindestens vier neue Aktienfonds aufzulegen, bevor ein neuer Rentenfonds aufgelegt wird. Andere Quellen sprachen nur von einer Empfehlung, aber keiner festen Quote.
Xia Chun, Chefvolkswirt der Forthright Holdings, bezweifelt, dass die Förderung von Aktienfonds eine nennenswerte Wirkung haben wird. "Es ist schwierig, Aktienfonds zu verkaufen, wenn der Markt träge ist. Die Marketingkosten sind hoch, aber der Effekt könnte gering sein", sagte Xia gegenüber der Nachrichtenagentur. "Dies ist eine Sache, die man besser den Fondsgesellschaften überlassen sollte."
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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