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     133  0 Kommentare Reiche in Klimaverantwortung nehmen / Rechtliche Möglichkeiten zur Besteuerung klimaschädlicher Luxusgüter

    Berlin (ots) - Besonders klimaschädliche Luxusgüter oder Dienstleistungen können
    gesetzlich verboten oder alternativ zumindest empfindlich besteuert werden. Mit
    den Einnahmen aus einer Luxussteuer können bedürftige Haushalte unterstützt
    werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Juristen Stefan Bornecke im
    Auftrag der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Er hat geprüft, inwieweit Reiche so in die
    Klimaverantwortung genommen werden können und ob europa- und
    verfassungsrechtliche Regelungen dem entgegenstehen.

    "Für viele Menschen mit geringem Einkommen und Vermögen ist es nicht
    nachvollziehbar, dass sich ihre Lebenssituation durch die Energiepreise
    verschlechtert, während Wohlhabende kaum Abstriche an ihrem oft
    ressourcenintensiven und klimaschädlichen Lebensstil machen müssen", sagt
    Daniela Trochowski, Geschäftsführerin der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Mit der
    Studie liege erstmals eine substanzielle juristische Prüfung vor, inwieweit
    speziell auf einkommens- und vermögensstarke Teile der Gesellschaft
    zugeschnittene Maßnahmen rechtlich durchsetzbar wären.

    Neben der rechtlichen Prüfung der Machbarkeit einer stärkeren Besteuerung bzw.
    eines Verbots von klimaschädlichen Luxusgütern macht die Studie auch konkrete
    Vorschläge. So werden beispielsweise Gruppen von klimaschädlichen Luxusgütern
    definiert, die mit einer zusätzlichen Steuer von 30 Prozent auf den
    Nettoverkaufspreis belegt werden sollen. Auch ein Verbot von Privat- bzw.
    Kurzstreckenflügen auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland oder eine
    stärkere Besteuerung von Flügen unter 500 Kilometern werden geprüft. "Die
    vorgeschlagenen Maßnahmen sind im geltenden europarechtlichen oder
    verfassungsrechtlichen Rahmen grundsätzlich möglich. Sie wären durch Klimaschutz
    als Regelungsziel zu rechtfertigen. Nur vereinzelt wären Einschränkungen zu
    beachten", sagt Autor Stefan Bornecke.

    Während Reiche stärker finanziell am Klimaschutz beteiligt werden sollen, müssen
    einkommens- und vermögensarme Haushalte stärker und gezielter unterstützt
    werden. Diese Unterstützung könnte in Form eines finanziellen Ausgleichs für
    Transferleistungsempfänger*innen zur Kompensation z.B. einer erhöhten
    CO2-Bepreisung und durch Anpassung der Sozialgesetze erfolgen. Der Vorschlag
    sieht einen für alle Transferleistungsgruppen einheitlichen Festbetrag (hier: 50
    Euro pro Monat) vor, der an die weitere Entwicklung des CO2-Preises gekoppelt
    ist. Empfänger*innen wären Bezieher*innen von Bürgergeld, BaföG, Mindestrente
    und Wohngeld.

    Stefan Bornecke: Reiche in Klimaverantwortung nehmen
    (https://www.rosalux.de/publikation/id/51901)

    Pressekontakt:

    Alrun Kaune-Nüßlein
    Pressesprecherin | Rosa Luxemburg Stiftung
    Straße der Pariser Kommune 8A | 10243 Berlin | Tel.: 030 44310-448 |
    Mobil: 0151 28260484
    E-Mail: mailto:alrun.kaune-nuesslein@rosalux.org | http://www.rosalux.de

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/128021/5766359
    OTS: Rosa-Luxemburg-Stiftung



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    Reiche in Klimaverantwortung nehmen / Rechtliche Möglichkeiten zur Besteuerung klimaschädlicher Luxusgüter Besonders klimaschädliche Luxusgüter oder Dienstleistungen können gesetzlich verboten oder alternativ zumindest empfindlich besteuert werden. Mit den Einnahmen aus einer Luxussteuer können bedürftige Haushalte unterstützt werden. Zu diesem Ergebnis …

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