Micronas

In schwierigem Umfeld behauptet

Der Schweizer Chip-Hersteller Micronas hat in den ersten sechs Monaten den Umsatz um rund 30 Prozent auf 283,7 Mio. CHF steigern können. Bereinigt um Währungseffekte und externes Wachstum vor allem in Zusammenhang mit der Übernahme des Infinion-Bereichs „Image and Video“ gingen die Erlöse jedoch um 12 Prozent zurück. Der Geschäftsbereich "Consumer" dominierte mit einem Umsatzanteil von 87 Prozent vor dem Bereich "Automotive".

Der Betriebsgewinn ging um 16% auf 41,5 Mio. CHF zurück. Der Periodenüberschuss kam auf 24,5 Mio. CHF, der Gewinn pro Aktie beträgt 1,49 CHF. Der Aufwand in Forschung und Entwicklung erreichte im ersten Halbjahr 2001 39,7 Mio. CHF.

Die Integration des Geschäftsbereichs „Image und Video“ sei in ihren Grundzügen abgeschlossen, die Produkt-Roadmap konsolidiert und abgestimmt. Die Investition in Technologie und Märkte beginne sich bereits positiv auszuwirken, heißt es.

Dennoch rechnet das Unternehmen auch für das zweite Halbjahr mit einem schwierigen Marktumfeld. Im dritten Quartal soll ein Umsatz auf der Höhe des jetzt abgelaufenen erzielt werden. In den nächsten drei Monaten könnte eine leichte Erholung eintreten, hofft Micronas. Für das Gesamtjahr 2001 wird mit einem Umsatz in der Größenordnung von 550 Mio. CHF und einem leicht positiven Ergebnis gerechnet.

Von neun Analysten empfehlen fünf die Aktie zum Kauf. Die Landesbank BW hatte im April noch mit einem 2001-er Gewinn je Aktie von 0,90 Euro gerechnet, allerdings auch einen gegenüber der heutigen Unternehmensprognose etwa 17 Prozent höheren Umsatz von rund 420 Mio. Euro vorhergesagt. Der Börsenwert liegt mittlerweile etwa 30 Prozent unterhalb der für 2001 geplanten Erlöse.

Die heutige Reaktion des Marktes macht erst einmal Hoffnung: Der Kurs steigt um 7,7 Prozent auf 11,20 Euro. Ob er sich aber über den Tag hinaus stabilisieren kann, bleibt abzuwarten. Die Aktie hat sich gegenüber ihren Hochpunkten Anfang September vergangenen Jahres nahezu gesiebtelt.