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     1640  0 Kommentare Dollar, Inflation und Stagnation

    In den vergangenen Tagen zeigte sich eine besondere Sensibilität der Finanzmärkte für die Entwicklung des Währungspaares Euro/Dollar. Als klar war, dass die Marke von 1,34 bricht, setzte eine heftige Korrektur bei Aktien ein, gepaart mit einem drastischen Abverkauf bei den TBonds. Als 1,33 kurzzeitig unterboten wurde, drohte eine Verschärfung der Korrektur. Diese Gefahr scheint aktuell zunächst gebannt. Gut möglich, dass auch der große Verfallstag am jetzigen Freitag hier ein Rolle spielt.

    Im Chart sind die weiteren Treppenstufen schön zu erkennen: Nach 1,33 liegt bei gut 1,29 die nächste Unterstützung, darunter dann 1,25, dann 1,20. Zur Erinnerung: Das Allzeit-Hoch beim Euro/Dollar liegt knapp 1,37. Die Dollar-bärischen Stimmen werden leiser, die seinen Bruch und dann den Kollaps des Greenback sehen.

    In den vergangenen Jahren war immer wieder deutlich geworden, dass die Finanzmärkte einen schwachen Dollar vorziehen. Das ist ja auch scheinbar die eleganteste Lösung: Das Ausland kauft mehr oder weniger bereitwillig amerikanische Staatsschulden, um die Abwärtsbewegung des Dollar im Interesse ihrer Exportwirtschaft zu bremsen. Importierte Inflationseffekte halten sich in Grenzen, weil die Weltmarktpreise der meisten Waren dank Globalisierung stagnieren oder sogar sinken. Und das Zinsniveau am langen Ende bleibt so ebenfalls niedrig.

    Dieser Zusammenhang scheint jetzt gestört. Je mehr sich das Währungspaar Euro/Dollar von seinem Allzeithoch entfernt, je stärker scheinen Bedenken aufzukommen. In der Tat erscheint eine nachhaltige Aufwärtsbewegung des Währungspaares immer weniger wahrscheinlich. Welche Gründe lassen sich anführen?

    Aktuell wird wieder einmal das Inflationsgespenst herumgeschickt, gepaart mit güterwirtschaftlicher Stagnation und hohen Leitzinsen - „Stagflation”. In der Tat ist zu erwarten, dass die Preise für Nahrungsmittel künftig nachhaltig steigen werden. Eine immer größere Weltbevölkerung muss angesichts von durch Klimawandel tendenziell unproduktiverer Landwirtschaft satt werden. Zudem wird das für die Nahrungsmittel-Gewinnung verfügbare Areal durch den zunehmenden Anbau von für die Energiegewinnung genutzten Pflanzen eingeschränkt. Auch die Energiekosten dürften hoch bleiben.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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