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     299  0 Kommentare Compaq warnt vor Verlust

    Der PC-Hersteller Compaq hat gestern nach Börsenschluss vor einem operativen Verlust im dritten Quartal gewarnt. Die schwache wirtschaftliche Entwicklung, die eigenen Fusionspläne mit Hewlett-Packard und die Folgen des Terror-Anschlags auf das World Trade Center hätten das Geschäft eingetrübt. Außerdem hätte ein Taifun wichtige Lieferanten in Taiwan beeinträchtigt.

    Alle Faktoren zusammengenommen kosteten einen Wochenumsatz – und das gerade im kritischen Monat September, in dem bis zur Hälfte des Quartalsumsatzes erzielt wird. So erklärt Finanzvorstand Jeff Clarke die Lage. Zur negativen operativen Entwicklung kommt Abschreibungsbedarf in Höhe von 500 Mio. Dollar hinzu, der auf Grund der Kursentwicklung von Beteiligungsunternehmen erforderlich wird. Hauptsächlich betroffen ist die Internet-Holding .

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    Compaq erwartet nun einen Quartalsumsatz zwischen 7,4 und 7,5 Mrd. Dollar. Dabei soll ein Betriebsverlust von 5 bis 7 Cent entstehen. Der Markt hatte im Mittel mit 5 Cents Gewinn je Aktie gerechnet und einen Umsatz von 8,2 Mrd. Dollar erwartet. Das Unternehmen hatte zuvor zwischen 8,0 und 8,4 Mrd. Dollar in Aussicht gestellt.

    Unternehmenschef Michael Capellas vergleicht die Entwicklung im abgelaufenen Quartal mit „dem perfekten Sturm“: „Offensichtlich befinden wir uns in einer gesamtwirtschaftlichen Schwächephase und haben einen brutalen Preiskampf durchzustehen. Aber hinzu kam ein unglaublicher Verlust an Produktivität und ein Beinahe-Chaos im Transportwesen." Für das vierte Quartal machte Capellas wenig Hoffnung. Insbesondere die Nachfrage nach PCs aus dem Business-Bereich sei weiter äußerst schwach: „Es fehlt die klare Sicht auf die nähere Zukunft.“

    Fraglich, ob es sich um eine trübe Sicht oder nicht doch eher um trübe Aussichten handelt. Zwar erwarten Beobachter, dass die PC-Verkäufe im Weihnachtsgeschäft anziehen. Dass das nicht immer so ist, zeigte sich erst im letzten Jahr, als HP-Chefin Fiorina eingestehen musste: „Es war, als hätte jemand das Licht ausgeknipst.“ Dieses Jahr hängen sich die Hoffnungen an das neue Betriebssystem Windows XP von Microsoft.

    Dan Niles, Analyst bei Lehman Brothers, meint denn auch, jede der Firmen, die er beobachte, werde die Prognosen für das vierte Quartal zurücknehmen. „Die Frage ist nur, um wie viel, “ orakelt er. Keine Frage ist wohl, dass die Konsens-Schätzung für 2002 von 52 Cent Gewinn je Compaq-Aktie Makulatur ist.

    Ein Sonderfaktor dürfte Compaq in der aktuellen Situation besonders getroffen haben. Das Unternehmen ist mitten in der Umstellung seiner Vertriebswege. Man will den Direktverkauf und die Just-in-time-Produktion intensivieren, um die Lager in den Distributions-Kanälen einzuschränken. Durch die nahezu vollständige Unterbrechung der Transportwege nach dem New Yorker Anschlag ist das Unternehmen offenbar auf dem falschen Fuß erwischt worden.

    Die Aussichten für Compaq waren allerdings auch schon vor dem New Yorker Attentat ungünstig beurteilt worden. Das galt insbesondere auch für die Fusion mit HP. Nach Bekanntgabe der Pläne am 4. September war die Börsenbewertung von 25 auf 17 Mrd. Dollar zurückgefallen. Auch HP hat in der Folge deutlich an Wert verloren. Der Markt scheint demgegenüber zu der Überzeugung gelangt zu sein: „Wenn schon PC, dann Dell“: Der Kurs des PC-Direktvertreibers zeigt sich vergleichsweise fest, während die Compaq-Aktie im laufenden Jahr fast 50 Prozent eingebüßt hat.

    Die CPQ-Aktie hat im nachbörslichen Handel auf die Verlustwarnung mit einem weiteren Abschlag von 8 Prozent deutlich negativ reagiert.


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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Compaq warnt vor Verlust Der PC-Hersteller Compaq hat gestern nach Börsenschluss vor einem operativen Verlust im dritten Quartal gewarnt. Die schwache wirtschaftliche Entwicklung, die eigenen Fusionspläne mit Hewlett-Packard und die Folgen des Terror-Anschlags auf das …

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