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    Bauer AG  1298  0 Kommentare Tief stapeln und viel verdienen

    Seit unserem Update Mitte August 2007 haben die Aktien des Hoch- und Tiefbauspezialisten Bauer rund 15 % nachgegeben. Damit haben sich die Anteilsscheine besser gehalten als die Peer Group – unter anderem der SDax, in dem auch Bauer notiert ist –, nichtsdestotrotz ist das ein schwacher Trost. Indes liegt das KGV nunmehr im einstelligen Bereich. Im allgemeinen Ausverkauf in der dritten Januar-Woche rutschten die Aktien auf kaum glaubliche 30 Euro ab – drei Tage zuvor und dann auch wieder drei Tage danach notierte der Kurs bei über 40 Euro. Dort befindet er sich auch jetzt aktuell. Der Ausgabepreis, zu dem die Papiere vor knapp zwei Jahren emittiert wurden, lag bei 16,75 Euro.

    Jetzt drei Geschäftsfelder

    Nach vielen Jahren kam mit der Bauer AG Mitte 2006 endlich wieder ein Baukonzern an deutsche Börsen. Im Spezialtiefbau (Tiefgaragen für Verwaltungsgebäude, U-Bahn-Projekte), Umwelttechnik, Bausanierung und schließlich Brückenbau zählt der Konzern zu den weltweit vier größten Anbietern, gleiches gilt für den Geschäftsbereich Maschinenbau mit Fokus Spezialausrüstungen. Hier erzielt Bauer fünf Sechstel seiner Erlöse. Weltweit ist der Trend eindeutig: Aufgrund der natürlichen Endlichkeit der Erdfläche muss mehr in die Höhe, aber auch in die Tiefe gebaut werden. Als einer der Weltmarktführer profitiert Bauer davon und wird dies in Zukunft sogar noch verstärkt tun. Das 1790 (!) gegründete Unternehmen erzielt heute über zwei Drittel seiner Leistung im Ausland. Der Konzern erreichte 2006 mit über 5.500 Mitarbeitern eine Gesamtkonzernleistung von 980 Mio. Euro (Vorjahr: 824 Mio. Euro). Erstmalig wurden im ersten Halbjahr 2007 neue Tätigkeitsfelder in dem neuen, dritten Segment „Resources“ gebündelt. Es umfasst Dienstleistungen in den Bereichen Mining, Geothermie, Umwelttechnik, Brunnenbau sowie Brunnenausbau.

    Prognosen deutlich angehoben

    Kurz vor dem Jahreswechsel hatte das Schrobenhausener Unternehmen zudem seine Jahresprognose angehoben. Aufgrund der äußerst positiven Entwicklung im vierten Quartal 2007 erwartet Bauer nunmehr ein Nachsteuerergebnis von 65 Mio. Euro, nach bisher 55 Mio. Euro bzw. 35,2 Mio. Euro im Vorjahr. Im Segment Maschinen habe durch ein ausgezeichnetes Jahresendgeschäft das Ergebnis deutlich verbessert werden können, während im Segment Bau einige Projekte besser als zunächst projiziert abgewickelt werden konnten. Der Gesamtjahresumsatz 2007 soll demnach bei 1,2 Mrd. Euro gelegen haben, nach 980 Mio. Euro ein Jahr zuvor. „Mit neuen Maschinen wollen wir in Zukunft auch Bohrungen in mehreren tausend Metern Tiefe ausführen können“, so Vorstandsvorsitzender Prof. Thomas Bauer anlässlich der Prognoseerhöhung kurz vor Weihnachten. Es gibt kleinere Unternehmen, deren Kurs ginge angesichts einer solchen Ankündigung mit implizierter Geothermie-Phantasie durch die Decke. Bei der Bauer AG indes wird im wahrsten Sinne des Wortes „tiefgestapelt“, dafür aber gut verdient.

    Bewertung: KGV 2008e von 9

    Während das Jahr 2007 mit etwa 3,80 Euro Gewinn je Aktie abgeschlossen worden sein dürfte, ist im laufenden Jahr mit einem Ertragsanstieg auf ca. 4,40 Euro zu rechnen. 2009 sind bei konservativer Einschätzung 5,00 Euro je Anteil realistisch. Dies bedeutet bei einem aktuellen Kurs von ziemlich genau 40 Euro ein 2008er KGV von 9,1 und ein 2009er KGV von sehr niedrigen 8,0. Das ist sehr attraktiv, vor allem wenn man das in Kontrast zu anderen, nur zum Teil auch börsennotierten Unternehmen dieser Branche sieht. Unser im Update Mitte August veranschlagtes Kursziel von 65 bis 70 Euro erscheint im derzeitigen unstetigen Börsenumfeld nicht mehr zeitgemäß. Abzüglich der Risikoprämie lautet unser neues 12-Monats-Kursziel daher 52,50 bis 55 Euro.

    Dies könnte sich aber erhöhen, wenn sich das Management – wie unlängst angedeutet – dazu entschließen würde, die Ausschüttungsquote zu erhöhen. Angesichts sprudelnder Gewinne erscheint uns eine Ausschüttungsquote von lediglich rund 20 % für einen Maschinenbauer unangebracht niedrig. Wir antizipieren daher für die Folgejahre eine auf mindestens 25 % steigende Quote – besser natürlich, Bauer würde gleich in Richtung 30 % gehen, was unserer Einschätzung nach problemlos möglich wäre. Dies wären für 2009 dann 1,50 Euro je Aktie – eine Dividendenrendite von schon attraktiveren 3,75 %. Konservativerweise haben wir es in der Übersichtstabelle (siehe weiter unten) bei 1,25 Euro Dividende für das Jahr 2009 belassen.

    Fazit

    Unser Kursziel haben wir zwar revidieren müssen, dies allerdings nur aufgrund der Berücksichtigung des ganz und gar nicht intakten Gesamtmarktes, in dem natürlich auch die Vergleichsgruppe bewertungstechnisch billiger geworden ist in den letzten Monaten. Unter 40 Euro bieten die Aktien des Spezialbauunternehmens gute langfristige Kaufgelegenheiten. Angesichts des ohnehin schon einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnisses halten wir das Risiko nach unten für absolut überschaubar.

    Verfasst von 2Performaxx
    Bauer AG Tief stapeln und viel verdienen Seit unserem Update Mitte August 2007 haben die Aktien des Hoch- und Tiefbauspezialisten Bauer rund 15 % nachgegeben. Damit haben sich die Anteilsscheine besser gehalten als die Peer Group – unter anderem der SDax, in dem auch Bauer notiert ist …

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