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    Chip-Markt  219  0 Kommentare Stabilisierung oder mehr? - Seite 2



    Trotzdem gibt es positive Nachrichten, die den Eindruck verstärken, dass der weltweite Chip-Markt seinem Boden nahe ist. So bestätigt die planmäßige Entwicklung im laufenden Quartal 240531. Der Fertigungsdienstleister sagt, die Umsätze mit Kunden aus dem Drucker- und Peripherie-Bereich lägen gut im Plan, die Geschäfte mit Abnehmern aus dem Handy-Markt laufen sogar besser als erwartet. Der Netzwerk-Bereich habe sich zumindest auf tiefem Niveau stabilisiert. Diese Einschätzung wird von Branchen-Kollegen bestätigt. Erst gestern tutet Venture Manufacturing mit Sitz in Singapur in dasselbe Horn. Beobachter sehen den pazifischen Raum als bevorzugte Region für solche Anbieter an. Der starke Kostendruck, der auf den Anbietern lastet, zwingt zur Fertigung in Ländern mit geringem Lohnniveau. Das ist auch ein Grund dafür, warum sich diese Gegend in allen Statistiken über den Chip-Markt im laufenden Jahr stark gezeigt hat.

    Die zweite gute Meldung kommt von . Der Chip-Hersteller erwartet für das laufende erste Geschäftsquartal Umsätze, die 5 bis 7 Prozent über dem Ergebnis des Vorquartals liegen. Der bessere Ausblick ergibt sich aus dem Wachstum der eigenen Wireless Communications Division. Die Verkäufe sollen hier diejenigen der Vorperiode um 25 Prozent übertreffen 240886.

    Die dritte ist eher klimatischer Natur, aber nicht weniger wichtig. Die Kontakte zwischen und über eine wie immer geartete Zusammenarbeit 241693 zeigen, dass Bewegung in die arg gebeutelte DRAM-Branche kommt. Seit längerem redet hier jeder mit jedem – bisher ohne greifbare Ergebnisse. Wenn jetzt irgend etwas geschieht, was zu einem nachhaltigen Rückgang des Angebots auf dem Weltmarkt führt, ist das ein guter erster Schritt zur Stabilisierung der Preise. Außerdem zeigt es, dass die Firmenlenker wieder mehr sehen als nur den nächsten Tag. Hynix ist für solche Avancen die erste Adresse. Die Südkoreaner sind die Nummer zwei weltweit und wegen ihrer desolaten Finanzsituation gezwungen, ihre Chips zu fast jedem Preis zu verkaufen, solange wenigstens noch die variablen Kosten gedeckt sind.

    Wenn dann zur Konsolidierung auf der Angebotsseite noch ein gutes Weihnachtsgeschäft kommt, das die Lager der PC-Hersteller leer fegt, so hoffen Beobachter, könnten ab Mitte des kommenden Jahres reguläre Ersatzbeschaffungen für vor der Jahrtausendwende gekaufte PCs neue Nachfrage schaffen. Auch Überkapazitäten bei Servern könnten bis dahin angebaut sein.

    Die Frage nach der Befindlichkeit der Chip-Branche ist auch deshalb wichtig, weil Halbleiter mittlerweile zum wichtigsten Rohstoff unserer Informationswirtschaft geworden sind. Es gibt kaum einen Industriezweig mehr, in dem sie nicht eine wichtige Rolle spielen. Insofern ist der Chip-Markt ein wichtiger Indikator für eine konjunkturelle Erholung.

    Der SOX hat sich seit den Tiefpunkten der Aktienmärkte im September gegenüber nahezu allen wichtigen Indices schlechter entwickelt. Gegenüber dem Nasdaq Composite liegt er 9 Prozent zurück, gegenüber dem Dow beträgt der Abstand 1,4 Prozent. Im Vergleich zum DAX liegt er 5 Prozent zurück. Gegenüber dem Dow Jones World Basic Materials Index notiert er 10,8 Prozent schwächer. Dieses Bild gilt im wesentlichen auch, wenn man den Bezugspunkt auf die Jahreswende legt. Lediglich der DAX weist seit Januar eine leicht schlechtere Performance auf. Einen überproportionalen Nachholbedarf sollte man daraus momentan nicht konstruieren. Vielleicht eher im Gegenteil: Andere Aktiengruppen sind schon ein wenig weit vorausgelaufen.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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