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    AT&S  265  0 Kommentare Die dubiose Optimismus-Warnung

    Das deutsche Bundesaufsichtsamt für Wertpapierhandel hat offenbar eine Voruntersuchung gegen den Finanzvorstand von AT&S, Harald Sommerer, eingeleitet. Das berichtet der Börsendienst „austrostocks.com". Danach hat Sommerer am 3. Januar 2002 insgesamt 4.000 AT&S-Aktien verkauft. Am 8. Januar erfolgte dann eine Umsatzwarnung des Unternehmens 248674.

    Das Bundesaufsichtsamt für Wertpapierhandel sieht in dem Vorgang zunächst nur einen „klärungsbedürftigen Sachverhalt". Sommerer sei als Finanzvorstand schließlich Primärinsider. Erst wenn sich nähere Anhaltspunkte ergeben, könnte eine förmliche Insideruntersuchung eingeleitet werden.

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    Sommerer habe die Papiere verkauft, weil privater Finanzierungsbedarf bestand, hieß es. Er hatte auch schon im November und Dezember insgesamt 2.193 Anteile abgestossen. Falls es zu einer Untersuchung wegen Insiderhandel komme, sehe man dem mit "absoluter Gelassenheit und Ruhe" entgegen, wird Unternehmenssprecher Reinhold Oblak zitiert.

    AT&S hatte mitgeteilt, dass man für das am 31. März ablaufende Geschäftsjahr 2001/2002 im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang von 15 Prozent erwarte. Mit der Warnung vor zuviel Optimismus wollte das Unternehmen nach eigener Darstellung offenbar auf eine Kaufempfehlung der Ersten Bank reagieren, die am Tage zuvor publiziert worden war. Mit deren Inhalt sei man im Unternehmen nicht ganz einverstanden gewesen, meldet „austrostocks.com". Schon aus diesem Grunde stehe der Verkauf von Sommerer nicht in Zusammenhang mit Insiderwissen. Er habe am 3. Januar ja noch gar nicht wissen können, was das Unternehmen am 8. Januar melden werde.

    Kein Wunder, dass die Aktie auch heute unter Druck steht. Denn besonders vertrauenserweckend ist das alles nicht. Wenn ein Unternehmen den klar saisonal bedingten Durchänger "zwischen den Jahren", noch dazu einer solch kurzen Zeitspanne von 2 bis 3 Wochen zum Anlaß nimmt, vor schwachen Geschäftsaussichten zu warnen, ist das dubios. Entweder gab es die Erkenntnis schon länger oder es sind zwischenzeitlich andere, negative Fakten von größerer Nachhaltigkeit aufgetaucht, die man (noch) nicht verraten will. Oder man hat selbst zu lange in Optimismus gemacht.

    Wenn es sich so verhält, wie nun behauptet, hätte das Unternehmen die Möglichkeit gehabt, vor die Anleger zu treten und genau das zu erklären, was jetzt angeblich der Hintergrund der ad-hoc-Mitteilung vom 8. Januar sein soll.

    Natürlich sind die Manöver von AT&S nicht die einzige Ursache für den Kursverfall. In den letzten Tagen sind mehrere Brokerhäuser mit negativen Kommentaren zur Mobilfunk-Branche aufgetreten 249211248861. Auch Marktforscher zeichnen ein gemischtes Bild. So rechnet die Dell'Oro Group in 2002 mit einer Marktschrumpfung der Mobilfunk-Ausrüstung von weiteren 5 Prozent. Dabei signalisiert allerdings die um 3 Prozent zunehmende Anzahl der auszuliefernden Sprachkanäle eine leichte Belebung des Handy-Marktes 248863.

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    AT&S Die dubiose Optimismus-Warnung Das deutsche Bundesaufsichtsamt für Wertpapierhandel hat offenbar eine Voruntersuchung gegen den Finanzvorstand von AT&S, Harald Sommerer, eingeleitet. Das berichtet der Börsendienst „austrostocks.com". Danach hat Sommerer am 3. Januar 2002 …